Freitag, 30. Dezember 2005
Kosenamen
Zwischen den Jahren …
da werden viele Menschen melancholisch. An diesen unwirklichen Tagen zwischen Altem und Neuem scheint die Welt auszuruhen. Stille ist’s. Man beginnt zu begreifen, warum man an solchen Tagen so oft wie zu keiner anderen Jahreszeit über Einsamkeit spricht.
Vielleicht noch über Kosenamen. Tierische Kosenamen so las ich, stehen bei deutschen Paaren hoch in Kurs. Zwar führen "Schatz" und "Liebling" die Hitliste an.
Dennoch bedienen sich vor allem verliebte junge Paare bei Vorbildern aus der Tierwelt. Der Partner heißt "Bärchen" oder "Hasi", die Partnerin "Mausi", "Rehlein" oder "Schnecke".
In der Tierwelt bedienen sich allerdings auch verliebt alte Paare. Nur etwas anders. Sie ist dann schon mal die "dumme Kuh", er bisweilen der "blöde Affe".
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Ich habe die Erfahrung, daß in innigster Liebe und Hingebung ein unbegrenzter Zauber liegt.
Bernhard Heinrich Martin Fürst von Bülow (1849 - 1929), deutscher Reichskanzler seit Oktober 1900
Dankbar für ein Dach über dem Kopf
Leserbrief and die WAZ
Ich bin 50 Jahre alt, seit langem arbeitslos so gut wie nicht vermittelbar. Ich habe nicht unerhebliche Schulden, und meine Ehe ist gescheitert. Gesundheitliche und seelische Tiefs sind an der Tagesordnung.
Denke ich an die Folgen des Tsunamis, an das Elend nach dem Erdbeben in Pakistan, an die Hilflosigkiet vieler Menschen in New Orleans, so bin ich dankbar für das Arbeitslosengeld II und die Hart IV-Gesetzgebung. Ich bin dankbar dafür, dass ich in dieser Situation ein Dach über dem Kopf habe, dass meine Wohnung warm ist und dass ich 345 Euro im Monat zur Verfügung habe.
Ich finde die ganze Diskussion darüber, wie schlecht es uns angeblich geht, im Angesicht dessen, was auf der Welt geschieht, einfach nur erbärmlich. Oder steht irgendwie geschriebn, das Wohlstand, wie wir ihn kennen, ein verbrieftes Unrecht ist?
anonymer Verfasser, der WAZ-Redaktion bekannt 30.12.2005
Samstag, 24. Dezember 2005
Gedanken zur Weihnacht
Es ist schon lange her – zwei Jahrtausende – seit das bekannte Gebot von dem Kaiser Augustus ausging und Josef sich aus Galiläa aufmachte, um mit Maria nach Bethlehem zu reisen.
Viel zu lang ist es her.
Nicht nur die Zeit ist uns fern – auch das Land.
Und was gehen uns Josef und Maria an?
"und da sie selbst waren", so erzählt die alte Geschichte, "kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn. Unterwegs in einem Stall."
Aber was unterscheidet Maria von den Millionen Müttern auf den Flüchtlingsstrassen dieser Erde?
"Und sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge."
Aber was ist das Besondere?
Auch heute noch liegen in Kisten und Schachteln Millionen neu geborener Kinder in den Bretterbuden und Blechhütten am Rande der Großstädte in Afrika, Indien und Südamerika.
"Es waren Hirten auf dem Felde bei den Herden. Sie hüteten des Nachts ihre Schafe."
Sie warteten und hofften, wenn sie dazu noch die Spannkraft hatten, auf den Befreier, der Gerechtigkeit schaffen würde.
Doch das unterscheidet sie von den Getretenen und Ausgenützten rund um den Erdball.
Eines fällt auf in unserer Geschichte. Da erhob sich eine Stimme, die sprach von der "großen Freude".
Mitten in der durchschnittlichen, kaum auffälligen Geschichte; ist von einem Engel die Rede, von Klarheit, von Licht und von einer Rettung.
Aber wer soll gerettet werden und worüber sollen wir uns freuen?
In der längst vergangenen Geschichte, so sagt uns das neue Testament, liegt ein Geheimnis, und wer noch irgend Augen hat für ein schwaches, von tiefer Dunkelheit umschlossenes Licht, kann es sehen. Aber was für ein Licht und was für ein Geheimnis?
Betrachten wir das Weihnachtsbild.
Es zeigt die kleine Welt im Stall. Stroh, Balken unter dem Dach, Vieh im dunklen Hintergrund. Wir sehen das Kind, das im Stroh liegt, warm geborgen in einem Kreis von freundlichen, behutsamen Menschen.
Maria, die Mutter, ist eine einfache Frau, wie sie für viele Generationen Urbild und Inbegriff der Frau war, den Frauen in den christlichen Ländern Bild ihrer Hoffnungen und ihrer Leiden. Sie wendet sich ihrem Kind zu, das die Quelle des Glücks ist.
Was finden wir denn, wenn wir auf einem alten Bild nach dem Sinn der Heiligen Nacht suchen? Viele von uns haben ja nicht nur die Bilder verloren, sondern auch das Fest, das Singen, die Freude, die Hingabe und das Gebet.
Vielleicht führt unser Weg zu einem neuen Verstehen gar über die Weihnachtslieder, sondern über eine Begegnung mit dem erwachsenen Christus, dem Meister von Nazareth.
Wahrscheinlich müssen wir erst wieder seine Stimme gehört haben, so dass wir in ihr die Stimme Gottes vernehmen, ehe wir mit den Hirten und Engeln von Bethlehem wieder etwas anfangen können.
Vielleicht berührt es uns heute seltsam, wenn man uns sagt, die Tage des Advents seien früher die Tage der Stille gewesen. Man sei in diesen Wochen vor dem Fest einen ganz bestimmten inneren Weg gegangen, Schritt um Schritt. Man habe sich selbst geprüft und habe in den Propheten und den Evangelien die Worte nachgelesen und bedacht, die von der Ankunft Gottes reden.
Man habe es für wichtig gehalten vorbereitet zu sein, wenn nach dem Gang durch die kürzer werdenden Tage und die langen, dunklen Nächte die Krippe dastand, das Mysterium des Lebens und des Lichtes von Gott.
Vielleicht sind die Wochen des Advents für uns tatsächlich verloren, jedenfalls für einen Teil unserer Generation.
Im guten Fall bleiben uns die Tage nach dem Fest, wenn wir sie nicht wieder mit Arbeit aller Art füllen.
Vielleicht berührt uns der Sinn der Weihnachtsgeschichte nach dem Fest, wenn die Pflicht getan, die Lieder gesungen und die Kerzen abgebrannt sind, wenn das alte Jahr schließt und das neue beginnt.
Vielleicht entdecken wir rastlosen Menschen von heute eine Folge von Tagen und Nächten neu. Vielleicht wäre es ein Anfang, wenigstens die sieben Tage und Nächte zwischen dem Heiligen Abend und dem letzten Abend des Jahres wieder der Stille vor zu behalten, damit an Weihnachten noch etwas geschehen kann.
Vielleicht finden wir doch noch die Stunde, in der wir mit einem Wort oder einem Bild allein sind und in der wir mehr begreifen vom Sinn unserer Daseins als an den übrigen Tagen des Jahres.
VIELLEICHT???
Quelle: Weihnachtsbrief 2005 des Erler Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth Gelsenkirchen
Mittwoch, 21. Dezember 2005
Warum Weihnachten am 25. Dezember
Warum wird Weihnachten am 25. Dezember gefeiert? Habt Ihr Euch diese Frage schon einmal gestellt?
Festgelegt wurde das Datum im 4. Jahrhundert in Rom. Erstmal als Zeitpunkt für die Geburt Jesu erwähnt wird es in einenr Schrift von 354.
Demnach hat man das Weihnachtsfest am 25. Dezember im Jahre 336Â gefeiert. Die offizielle Begründung für diese Datum: Jesu Geburt. Der wahre Grund für Weihnachten geht jedoch auf den Mithras- Kult zurück. Diese aus Persien stammende Religion war im alten Rom überaus populär. Und deren höchtster Feiertag, die "Geburt der unbesiegbaren Sonne", wurde am 25. Dezember, dem ungefähren Tag der Sonnenwende, begangen,
Pragmatisch, wie die Römer in Religionsdingen waren, feierten sie vorher noch ein paar Tage lang zu Ehren des Saturn die althergebrachten Saturnalien, eine ziemlich freizügigie Zeit mit viel Alkohol und anderen Ausschweifungen.
Zum Ende des Saturnalien, am 24. Dezember wurden traditionell Geschenke ausgetauscht.. Später stieg das Christentum zur neuen Staatsreligion auf und Papast Leo I. triumphierte: "Wir feiern am 25. Dezember nicht die Geburt der Sonne, sondern die Geburt dessen, der die Sonne geschaffen hat."
Langsam wurde die Bedeutung des Festes der "unbesiegbaren Sonne" umbenannt, statt des Sonnengottes wurde der wahre, der christliche Gott und somit Jesu Geburt gefeiert.
Montag, 12. Dezember 2005
"Last Order" Glocke hat ausgedient
Die Sperrstunde in den britischen Pubs ist seit Ende November an Vergangenheit. Kneipengänger sind erfreut, Kritiker der Freigabe befürchten nun den entgültigen Zusammenbruch von Recht und Ordnung. Liberale Schankzeiten sollen eigentlich zum entspannten Umgang mit Alkohol führen, nach dem –Vorbild meditteraner Länder. Ob das bisher übliche Wettsaufen nun wirklich ein eine neue Trinkkultur münden wird, bleibt abzuwarten. Andere befürchten, dass in der Heimat des "Binge Drinking", wo der Sturztrunk zum schlechten Ton gehört, könnte eine Freigabe die letzten Dämme zum Bersten bringen, behaupten die Mediziner. Das Land wird ja nie mehr nüchtern heißt es. Anarchie würde die Stadtzentren überziehen, heiß es in etlichen Kommentaren, und eine Kampagne gegen den "24-Stunden-Suff" sieht den endgültigen Zusammenbruch von Recht und Ordnung vor der Tür lauern.
Na, dann noch mal die süße Glocke klingen lassen:Â "Last Order, please" und Cheers.
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Man ist nur Herr, sich den ersten Becher zu versagen, nicht den zweiten.
 Ludwig Börne (1786 - 1837)
Donnerstag, 8. Dezember 2005
Mit Rentierschlitten weiter möglich ...
Ein als Nikolaus verkleiderter Autofahrer wurde zum Nikolaustag auf der Autobahn 43 von einer Zivilstreife der Autobahnpolizei gestoppt. Der mit der Auslieferung von Nikolaustüten 36-Jähriger Gelsenkirchener war mit 150 Sachen pro Stunde unterwegs, erlaubt war ein Tempo von 100.
Bei der Kontolle gab der Nikolaus an, dass er an diesem Tag in Zeitnot geraten sei. Die Beamten konnten aber in Anbetracht der Höhe der Ãœberschreitung nur die irdische Gerechtigkeit walten lassen. Ein Fahrverbot und ein Bußgeldbescheid wird ihm zugestellt.
Die Beamten wiesen den Mann aber darauf hin, dass das Fahrverbot nur für Kraftfahrzeuge gelten würde. Eine weitere Nutzung des Rentierschlittens wäre folglich weiterhin möglich. "Ho, Ho, Ho!"
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