Mittwoch, 28. März 2007
Verbotsrausch
Good Old Germany scheint sich immer mehr zu einer Verbots-Republik zu entwickeln. Wann immer ein Problem auftaucht, fühlt sich irgendwer dazu angehalten, ein Verbot zu fordern.
Killerspiele, Koma-Trinken, Glühbirnen, Flugreisen, schnelles Autofahren, Stand-by-Schalter, Skifahren ohne Helm, Autos mit Verbrennungsmotor und auch die Zigarette am Steuer. Sicherlich ist die Liste nicht vollständig.
Verantwortungsgefühl wird dem Bürger abgesprochen. Stattdessen Gängelei wohin man blickt. Die meisten Verbotsfantasien zielen auf eine fragwürdige Perfektion von Menschen.
Nehmen wir das Koma-Saufen. Alkohol für Jugendliche bis zur Volljährigkeit zu verbieten, klingt im ersten Moment einleuchtend. Auf den zweiten Blick hin müssen wir feststellen, dass gerade Kinder unter 16 zu jener Zielgruppe gehören, die ohnehin keinen Alkohol kaufen dürfen. Ein Verbot statt konsequenter Einhaltung der bestehenden Gesetze birgt lediglich das trügerische Gefühl, alles für die Jugend getan zu haben. Fragen warum sie das tun, wie man mit den Ursachen umgeht, die werden nicht gestellt und auch nicht beantwortet.
Die ständigen Weltverbesserer könnten auch in Zukunft Kranke, Dicke und Doofe bestrafen. Wo bleibt da der Blick für Toleranz, oder liegt es daran, dass Verbote ja nichts kosten, und man für jedes Verbot eine gefühlte Mehrheit hinter sich weiß?
Für die Flugreisenden, die doch alle lieber im Schwarzwald ihren Urlaub verbringen sollten, klang gestern die Meldung der wirtschaftlichen Fusion von Air Berlin und der LTU wie spöttischer Hohn. Die Wirtschaft schert sich einen Teufel um die hehren Ziele und Verbote der Politik. Genau das Gegenteil von dem, was uns empfohlen wird, wird angestrebt - Expansion. Da nützt es auch nicht, dem Flugreisenden ein schlechtes Gewissen einzureden und einen Emissionsrechner zum klimabewussten Reisen gleich beizufügen. Man ist geneigt, ein Verbot des Verbotsrausches zu fordern!
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"Uns etwas verbieten, heißt uns danach lüstern zu machen."
Michel de Montaigne (1533-1592), französischer Philosoph
Freitag, 2. März 2007
Gesund?
Heute morgen werde ich mal wieder meinen Therapeuten für Krankengymnastik aufsuchen, damit der mein Knie wieder auf Trapp bringt. Durch die Tabletten, sind schon leichte Besserungen aufgetreten, zumindest schmerzt es nicht mehr, aber irgendwie scheine ich mir schon ein schlechtes Gangbild angewöhnt zu haben. Na das wird schon wieder ...
Aber heute las ich noch diese weisen Worte eines unbekannten Verfassers:
"Gesund ist man erst, wenn man wieder alles tun kann, was einem schadet."
In diesem Sinne Euch einen schönen Tag und kommt gut ins Wochenende. Das Wetter ist bei uns zur Zeit sonnig, aber es soll leider nicht so bleiben. Wer seine geföhnte Dauerwelle spazieren tragen will, sollte eine Duschhaube dabei haben ...lach.
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