Montag, 9. Juli 2007
Ein himmlisches Vergnügen
Gestern war ein Bilderbuchtag eines Sommers. Nach langen Regen- und Sturmwochen der erste schöne Tag seit Monaten. Seit langem habe ich auf meine erste Flugstunde hingearbeitet, aber dauernd musste sie wegen Unwetter oder widriger Witterungen abgesagt werden. Als am vergangenen Mittwoch die Wetterprognosen auf Sonnenschein standen, habe ich für Sonntag einen Termin für 11.00 Uhr gemacht. Flugplatz Borkenberge, etwa 50 km von Gelsenkirchen Richtung Münster.
Das Glück schien mir schon auf der Hinfahrt hold zu sein, denn eine versteckte Radarfalle auf der Autobahn habe ich wohl intuitiv bemerkt ...smile. An diesem Tag schien auch wohl ein ausgesprochenes Ausflugswetter für Biker, Radler und Wanderer zu sein. Jedenfalls war recht viel Betrieb auf den Straßen.
Auch auf dem Flugplatz hatten es sich viel Leute auf der Sonnenterrasse gemütlich gemacht, um den Flugbetrieb zu beobachten.
Mein Fluglehrer Peter Illner nahm mich freundlich in Empfang und erklärte mir das Schulungsflugzeug. Eine C 42 Ikarus, 80 PS, 8,9 l Hubraum, 6 Zylinder, 12 l Flugbezinverbrauch pro Stunde, wobei der spezielle Sprit momentan 2, 15 € pro Liter kostet, Reichweite 750-800 km, Reisegeschwindigkeit 160 km/h. Danach folgte die Einweisung in die Instrumente, die Funktion der Pedale und des Steuer- und Gashebels sowie einer Rettungsleine, mit der das Flugzeug im Notfall auch per Fallschirm auf die Erde zurückkehren könnte. Ein absolut modernes Fluggerät.
Einweisung in die Maschine ...
Hier bei den Startvorbereitungen ...
Wir rollen zur Startbahn ...
Auf den Start selbst mussten wir noch ein bisschen warten, da mehrere Maschinen landeten. Das muss meine Frau derart fasziniert haben, dass sie uns ganz vergaß. Denn ruckzuck waren wir dann in den Lüften - leider ohne Fotodokumentation....smile.
Dafür vertraute mir Fluglehrer Peter meinen "Flugkünsten" so sehr, dass er sich Zeit nahm, dann einige Aufnahmen an Bord zu machen.
Konzentriert, bei ruhigem Flugwetter und guter Sicht ging es nun in Richtung Gelsenkirchen, über die City von Buer bis zur Veltins Arena. Nach einer Linkskurve über meinem Elternhaus, Schloß Berge mit Berger See in Richtung Golfplatz ging's dann zurück zum Heimatflughafen.
Den Landeanflug hat meine Frau dann jedoch wieder eingefangen. Sie hatte uns schon lange erwartet.
Dieser war auch gelungen, obwohl wir eine recht schmale Landebahn zugewiesen bekamen, da hinter uns noch ein paar weitere Flugzeuge zur Landung erwartet wurden. Warum? Die Frage kann nur der Tower beantworten.
...wir rollen zurück zur Parkposition
Entgültige Parkposition erreicht ...
..... da kann man sich dann wieder einmal entspannt zurücklehnen oder denke ich gerade darüber nach, dass ich dem Klimawandel geschadet habe? Meine himmlische Freude wollte ich mir dennoch nicht entgehen lassen. Um ehrlich zu sein, es war einfach nur fantastisch. Danke auch an Peter, meinen Fluglehrer, der nicht nur die souveräne Ruhe ausstrahlte, sondern stets freundlich bereit war, mir entsprechende Tipps zu geben und mir auch das "nötige 'Warum...' " erklärte. Was wir aus 500 m Höhe alles so gesehen haben, das zeige ich Euch in den nächsten Tagen. Eines kann ich aber schon jetzt verraten, in und um Gelsenkirchen gibt es soviel Grün (Wälder, Äcker, Weiden, Naherholungsgebiete). Darüber war ich selbst erstaunt.
Euch allen einen guten Start in die neue Woche. Macht's gut. Bei uns regnet es heute wieder in gewohnter Weise.
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Derjenige der Fliegen lernen will, muß erstmal lernen auf beiden Beinen zu stehen. Man kann nicht mit dem Fliegen anfangen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844 - 1900), deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
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