Samstag, 5. Januar 2008
Stinker unerwünscht im Revier
Die Umweltzone macht auch vor dem Ruhrgebiet keinen Halt. Ab 1. Septemebr müssen rund 400 000 ältere Autos im Revier mit Stillstand rechnen und dürfen wesentliche Teile dieser Region nicht mehr befahren. Die 3 zuständigen Bezirksregierungen (Arnsberg, Münster, Düsseldorf) planen derzeit eine flächendeckende Umweltzone. In dem 50 km langen und 10 km breiten Korridor sollen Pkw und Lkw nur auf Autobahnen und wenigen Bundesstraßen fahren können. Das NRW- Umweltministerium will im Februar einen ersten Entwurf für weitere Planungen präsentieren. Ziel: Senkung der Feinstaubbelastung.
Soweit die Fakten, Deutschland ist wieder im "Zonenfieber", ...Besatzungszonen, Partyzonen, Raucherzonen, Zeitzonen, 30Zonen und jetzt kommen die Umweltzonen. Das Wort an sich hat gute Chancen für den Titel des "Unwort des Jahres" ( vorher habe ich an Manager und Anstandsdenken gedacht"). Dieses sprachlich unfeine Gebilde hilft niemandem, schon gar nicht der Umwelt. Neue Schilder braucht das Land, das macht Sinn oder auch nicht ;-) Schon mal bemerkt: die Umwelt darf nach diesem Schild gar nicht rein. Verboten! Man hätte ja auch ein anderes nehmen können: Kätschen erlaubt oder so ...
Kein Experte erwartet, dass durch ein lokales Fahrverbot die Schadstoffwerte messbar sinken. Selbst großräumigere Verkehrseinschränkungen bei Smogalarm haben nichts bewirkt. Ein paar Stinker vom Markplatz fernzuhalten scheint Öko-Aktionismus pur. Es geht mir nicht einmal um die Kosten dieser bunten Plakettchen, die zwischen 5 und 8,50 € kosten (wobei ich mich dennoch frage, warum ich bei einem neuen Auto so eine Plakette brauche, ich könnte doch auch ein Fähnchen setzen, und woran liegt der Preisunterschied), sondern darum, dass es nicht die Reichsten sind, deren in Ehren ergrautes Auto jetzt unter Umständen Hausverbot bekommt. Dagegen konnten die reichen Dreckschleuder-Oldtimerbesitzer eine Generalausnahme durchsetzen. Das wirft schmutziges Licht auf das "mögliche Unwort" des Jahres.
Ich mache es noch einmal deutlich. Was dem Mensch sein Enzym, ist dem Auto sein Kat. Er beeinflusst eine chemische Reaktion, ohne selbst verändert zu werden. So macht er aus schlechten Abgasen gute Abgase. Zum Beispiel wird aus Kohlenmonoxid mit Sauerstoff Kohlendioxid. Nur leider ist das neuerdings auch ein ganz schlechtes Gas, da es das Klima schädigt. Trotzdem will niemand den Kat abschaffen, denn sonst könnte ich beispielweise nicht mehr nach Köln auf den Weihnachtsmarkt fahren. Dort hat man nun weniger Feinstaub, dagegen mehr Klimakiller (Wort des Jahres: Klimakatastrophe). Da bisse platt, oder? Und wer denn so ein Umweltschädlig ganz aus dem Verkehr ziehen will, der verschifft dat Ding am besten nach Afrika. Die haben so viele andere Probleme, da fällt dat auch gar nicht mehr auf, und zum Umschmeißen oder einmal Anzünden reicht dat Vehikel allemal. Die Flugzeuge werden alle einen großen Bogen um das Revier machen und beim Anflug alle Triebwerke abschalten, so dass die Passagiere sich über eine geglückte Landung nur noch so freuen und in den Armen liegen werden. Und der böse Wind wird in alle Richtungen blasen, nur nicht mehr ins Ruhrgebiet bzw. die Innenstädte, da wird das so etwas von staubfrei sein, da wirste vom Asphalt lecken können. Selbst inne Urne wirste künftig in solche Zonen weder rein noch raus kommen. Arbeitskleidung weiß, damit man eventuell so ein eingeschlichenet Feinstaubkörnchen auch entdecken kann! Ja dat muss man sich alles mal so im Kopf (auffe Zunge geht nicht, da staubbedroht) zergehen lassen ...
Euch noch einen umweltfreundlichen Samstag und macht dat Zuhause mal nicht zu 'ner Burg (My home is my castle), sondern mal zu sonner richtigen "Umweltzone" mit allem, wat dazugehört oder bleibt einfach im Bett, da kannste nicht viel verkehrt machen;-)). In diesem Sinne ....
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