Sonntag, 16. März 2008
Magisch angezogen
... fühlte ich mich von der Nachicht: "Lehrer kifft im Unterricht!"
Nun bei uns ist es ja jetzt so, dass rauchende Schüler und Lehrer, sollten sie das Wort "Schule" irgendwie von weitem lesen können, gut beraten sind, ihre Zigaretten auszumachen. Man kann nicht sicher sein, ob man sich in dem Falle schon auf dem Schulgelände befindet oder noch nicht. Das hat nichts mit Passivrauchen zu tun, auch nicht mit Feinstaubbelastung. Das ist halt so eine neue Vorschrift. Ob man die Kippen dann in den Grünanlagen oder in den Vorgärten der Anwohner entsorgt, das wiederum interessiert keinen, da hat man sozusagen 'freie Hand'. Kommt man mit dem Auto, so kann man in demselben auch auf dem Schulgelände rauchen, aber ich glaube, dann darf man die Seitenfenster nicht geöffnet haben, aber sicher bin ich mir da nicht;-)
In Italien wie auch in Spanien, die ja Vorreiter des Rauchverbots waren, scheint man mit dem Gesetz gut klar zu kommen. Man raucht in den kleinen Kneipen (Bars) oder auch nicht. So richtig interessiert das kaum jemanden. In Restaurants kann man auch bei lauschigen Abenden vor die Türe gehen und bei dem Genuss einer Zigarette die herrlichen Sonnenuntergänge beobachten.
Ja nur so kann ich mir auch das Verhalten des italienischen Sportlehrers erklären. Turnhalle besetzt, was nun?, man dreht sich mal ne Zigarette oder einen Joint, das entkrampft und lässt einen gut durch den Tag/die Situation kommen.
Jetzt verstehe ich auch, warum man immer von "Bella Italia" spricht.
Ob mit oder ohne Zigarette, kommt gut durch den verregneten Sonntag!
Mittwoch, 12. März 2008
Ruhr hoch N
Es sollte der Megawerbeslogan für das Ruhrgebiet schlechthin werden, darin waren sich die Düsseldorfer Werbeagentur und auch der Auftraggeber der Initiativkreis Ruhrgebiet einig. International verständlich sollte er für die Vorzüge des Reviers werben und diese herausstellen...
Ruhrâ¿ Team-Work-Capital
Alles klar?
Als ich dies am Samstag gelesen habe, war ich mehr als verdutzt. Das soll ein Werbeslogan für das Ruhrgebiet sein? Ich konnte mit dem nicht viel anfangen. Wie mir erging es auch vielen anderen Zeitgenossen, die sich in den entsprechenden Foren Luft machten. Was soll das bedeuten?
Ruhrâ¿ so las ich:"Das hochgestellte n steht in der Mathematik für eine unendliche Menge in Potenz, Team-Work-Capital, die Kapitale der Team-Arbeit, soll sich als internationaler Slogan an Investoren und gut ausgebildete junge Fachkräfte richten." Wie bitte?
"Wer die Agentur da beraten hat, möchte ich gerne wissen." fragte ein Leser und erklärte..."Â "n" steht in der Mathematik in aller Regel für genau den Wert, der die Gleichung löst, in der es vorkommt. Zur Not geht "n" noch als Laufindex über eine definierte Menge durch. "Unendlich" drückt die Mathematik schon immer und - der Agentur zum Trotz - auch weiterhin durch die Schleife, die liegende "8" aus."
Damit wäre der erste Fehler erklärt. Der zweite...teamwork schreibt im Englischen zusammen, der dritte "capital" kann im Englischen sowohl Hauptstadt als auch Kapital bedeuten. Der vierte: Soll Team-Work-Capital als ein Wort oder als drei Begriffe aufgefasst werden ....Fragen über Fragen!! Erklärungsnot an allen Ecken ... Selbst den Test bei waschechten Engländern bestand er nicht, erntete Belustigung und Kopfschütteln.
Der Slogan widerspricht allen Regeln der Werbeindustrie: Verständlichkeit, Griffigkeit, Nachhaltigkeit gleich Null. Nur in einem nicht, den Kosten. Die Konzeption wird mit einer Million Euro beziffert, und fünf Monate habe man an dem Projekt "Slogan" gearbeitet. Noch Fragen? Ja, internettauglich ist er auch nicht, ich vergaß es!
Kein Wunder, dass in den letzten Tagen viel über den neuen Revier-Slogan diskutiert wurde. Die Urteile reichten von der zu technischen Formel bis hin zu dem in der Werbebranche vernichtenden Urteil: "Kopfkacke"!
Es gab schon bessere Slogans: "Ein starkes Stück Deutschland" (1985-95) und "Der Pott kocht" (1998-2000). Jetzt kocht des Volkes Seele wieder, aber auch bei den NRW-Politikern erntet Ruhrâ¿ nur beißenden Spott und massive Kritik.
Das Ruhrgebiet ist in keine Formel zu drücken, sondern mit ihren Bewohnern eine Angelegenheit des Herzens. Das wird in keiner Region Deutschlands so deutlich wie hier. Hier wurde das "Wirtschaftswunder" wahr gemacht, und hier boomt auch heute die Wirtschaft in dem immer noch andauernden Strukturwandel. Der Duisburger Hafen ist eine der größten europäischen logistischen Drehscheiben, Gelsenkirchen ist führend in der Solarenergietechnik, in Dortmund blüht die Informationstechnologie, in Oberhausen der Turbinenbau etc. Reden wir über das Ruhrgebiet als Kulturlandschaft, dann gibt es nichts Gleichwertiges dem entgegenzusetzen. Man weiß, was man am Ruhrgebiet hat. Der Menschenschlag, der dort lebt, liebt diese Region.
Halten wir fest: Der Werbeslogan der Düsseldorfer Werbeagentur ist sicherlich erneuerungsbedürftig. Vielleicht sollten die Bewohner des Reviers ihre kreativen Kräfte entfalten und ihre Vorschläge, die die bunte Vielfalt des Reviers widerspiegeln, dem Initiativkreis vorlegen. Wäre auch preiswerter;-).
Getreu nach dem Motto, das ein Kolumnist in der WAZ im besten Ruhrdeutsch verfasste ....
"Gibse noch 'ne Schangse!"
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Viele kleine Dinge wurden durch die richtige Art von Werbung groß gemacht.
Mark Twain, (1835-1910)
Donnerstag, 6. März 2008
Gegen Depressionen
Jeder hat sicherlich so sein eigenes Rezept gegen Depressionen... Der eine beginnt zu naschen und hellt die Seele mit edler Schokolade auf, der andere genehmigt sich ein Schlückchen "Jameson" und der nächste setzt sich in Bewegung. Ausdauertraining hebt die Stimmung und nimmt die Ängste, stärkt das Selbstbewusstsein und erhöht das Vermögen, Stress zu bewältigen. Das ist bekannt, aber nicht warum.
Ihr wisst es ...ich habe wieder in einer Studie geschnüffelt und dort gelesen, dass der Nervenarzt R. Duman an der Yale University herausgefunden hat, dass Mäuse, die sich auf Laufrädern austoben, verstärkt Eiweiß im Gehirn produzieren, das wiederum wie eine Medizin gegen Depressionen wirkt. Ja, das sogenannte VGF-Protein stellt die richtige Verbindung zwischen Hirngesundheit und körperlicher Bewegung her.
Dass Schalker Siege in der Champions League ebensolche Stimmungsaufheller sein können, das ist sicherlich nur im Revier bekannt. Jedenfalls habe ich heute hier trotz schlechter Witterung viele lächelnde und zufriedene Menschen getroffen. Tatsächlich ..."Auf Schalke" kann man wieder lachen.
Ja, das tut mir jetzt echt leid für Euch ...immer daran denken "Laufen ist gesund". Dann mal "Happy Jogging"! Ich glaube, "Gassi gehen" geht auch noch - so gerade ...
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Das Herz muss in Harmonie und Ruhe sein, dann erst wird es heiter.
Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 60 (ca. 300 v.Chr. - ca. 235 v.Chr.)
Dienstag, 4. März 2008
Gelsenkirchen ist spitze
Meine Heimatstadt ist manchmal in jeder Hinsicht spitze ...bei der Arbeitslosenquote, bei den Grünanlagen, manchmal auch beim Fußball und nun, da wird man staunen, sogar in puncto Sicherheit.
Gelsenkirchen ist sogar eine der sichersten Städte in Deutschland. Das zeigt die Kriminalstatistik 2007. Demnach ist Gelsenkirchen nach Wuppertal und Bielefeld auch NRW-weit (Städte mit über 200.000 Einwohnern)Â an dritter Stelle und Ruhrgebiets-weit im Vergleich mit anderen Großstädten sogar an Platz eins.
Entgegen dem Landestrend gingen die Straftaten insgesamt um knapp 5,7% Prozent zurück, freute sich der Gelsenkirchener Kriminaldirektor. Den größten Anteil der Straftaten in der Stadt, so berichtete die Lokalausgabe der WAZ machen mit 48,7 Prozent die Diebstähle aus. Nur in 4,7 Prozent der Fälle handelt es sich um Gewaltdelikte; so wurde 2007 in Gelsenkirchen nur ein Mord begangen. 9,6 Prozent der Delikte sind Betrugsfälle. Runden wir das Ganze noch ab. Stolz ist man auch auf die Aufklärungsquote. Sie erreicht fast 50%.
Jetzt verstehe ich auch, warum sich die Königsblauen bei ihren Heimspielen in der Arena immer so sicher fühlen;o)Â
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Man kann die Menschen nicht bessern, kann sie aber zwingen, besser zu handeln, als sie wollen.
Emanuel Wertheimer, (1846-1916), deutscher Philosoph
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