Montag, 28. April 2008
Die Kaffeebude
Zwei Säulen stützt ein jedes Lehrerzimmer. Das Telefon und der Kaffeeautomat. Zu der Auszeichnung , ein offizielles Lehrerzimmer zu sein, das hat unsere Kaffeebude bis heute nicht geschafft. Dennoch hat sie viel Ehrenwertes und Intimes. Als "verbotener Raum" hat sie seit über 30 Jahren allen Bemühungen der Abschaffung wie eine feste Burg getrutzt. Da hat es auch nicht geholfen, sie mit ausrangierten Schrankmöbeln oder alten Nähmaschinen zuzustellen oder sie behelfsmäig mit wackeligen Stühlen auszurüsten, um deren Bewohner/Besuchern das (Ãœber-)Leben dort zu erschweren.
Nein, sie blieb die kleine Kaffeebude, die mit Stolz behaupten kann, die Schule wirklich zu kennen. Sie allein kennt alle Lehrer/innen, die dort ein- und ausgegangen sind, alle Witze, die dort erzählt wurden, hat alle tröstenden Worte und intimen Gespräche mitbekommen und weiß auch über manchen Fluch zu berichten.
Sie war und ist Gedankenschmiede, ein Ort des vielfältigen Meinungsaustausches, Gerüchteküche, Schalker Vereinsheim wie Nachrichtenbörse, ein Headquarter und ein statisches Curriculum auf neuestem Stand.
Sie weiß auch, wer gerne Kaffee trinkt statt kocht, wer bezahlt hat oder nicht, wer den Kaffee lieber schwarz und wer ihn lieber zuckersüß bevorzugt und eigentlich alles rund um den Kaffee, der schon seit Jahrhunderten nicht nur die Magennerven, sondern auch die Gemüter beschäftigt hat.
Der französische Staatsmann Charles Maurice de Talleyrand (1754-1838) hat der Nachwelt eine klare Vorgabe hinterlassen, wie die Beschaffenheit des schwarzen Bohnengoldes zu sein hat: "Der Kaffee muss heiß sein wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe."
Ja, und über all das schweigt die Kaffeebude wie ein Grab und hat sich vielleicht gerade deshalb zur beliebtesten Anlaufstelle für Jung und Alt gemacht. Für die "richtigen Lehrerzimmer" hat sie nur ein müdes Lächeln. Sie hat nicht nur die beste professionelle Kaffeemaschine, sondern ist inzwischen auch ganz fein hergerichtet ...smile
Der Kaffee ist fertig ...
Samstag, 26. April 2008
Gestern spontan
Gestern verlief mein Tag einmal ganz anders als geplant und mit vielen schönen Dingen, die so gar nicht geplant waren, mehr spontan. Und so kam es dann auch, dass ich dann abends nach dem Freitagskrimi ganz spontan und ermüdet beim Fernsehen eingeschlummert war und deshalb auch ganz spontan keinen Beitrag für unseren Blog Luckilucki geschrieben habe ...smile
Such is life ...
Dienstag, 22. April 2008
Der kleine Patient
Seit dem Wochenende haben wir nun einen kleinen Patienten, dem Krankheit bisher ein Fremdwort war. Xmas hat sich augenscheinlich einen Dorn oder einen spitzen Halm oberhalb des rechten Fußballens in die Pfote gestochen. Aufmerksam darauf sind wir dadurch geworden, dass sie vermehrt am Pfötchen knubberte. Wir haben die Wusellocken durchsucht, aber zunächst nichts Auffälliges gefunden, später dann eine unscheinbaren schwarzen Punkt. Mit der Pinzette konnten wir ein Stückchen des Ãœbeltäters entfernen. Am Samstag war dann jedoch eine deutliche Schwellung zu sehen, so dass wir den Tierarzt aufsuchten. Auch der konnte dieses "kleine Ãœbel" nicht entdecken, sondern behandelte die entzündete Stelle mit Zugsalbe und einem Verband. Am Montag hatte sich der Entzündungsherd soweit entwickelt, dass nun ein chirurgischer Eingriff mit örtlicher Betäubung nötig war. Nur einmal gepiept, so erzählte Frauchen, hat der kleine wallisische Patient, ansonsten ganz tapfer durchgehalten und sich von den Spritzen nicht erschrecken lassen. Auch zwei Leckerchen vom Doktor persönlich hat man auch noch anschließend gerne mitgenommen. Offentsichtlich geht es Xmas ganz gut, sie humpelt nicht (mehr), hat sich mit dem blauweißen! Verband arrangiert und (sitzt nun gerne auf der Reservebank ... ööhm) liegt nun gerne auf der Couch oder im Sessel und hält Ruhe. Beim Gassigehen gibt es gegen mögliche Nässe dann um den Verband einen zugeschnittenen Gefrierbeutel. Geht alles wunderbar. Futter- und Trinkverhalten alles OK. Morgen, am Mittwoch, ist dann wieder Nachschau. Hoffen wir, dass die Krankenakte geschlossen werden kann. Der Doc sagte, er wünschte, er hätte immer so nette und geduldige Patienten. Das wünschen wir ihm auch, aber es muss ja nicht unbedingt Xmas sein, oder? ...smile
Die geduldige Patientin - Xmas
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Geduld wird alle Schmerzen heilen.
Publilius Syrus (1. Jh. v.Chr.)
Montag, 21. April 2008
Die Erfahrung
Die Erfahrung
Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben.
Konfuzius (551 v. Chr. bis 479 v Chr.)
Heute kam der offizielle Bescheid zum Fotowettbewerb des Kulturhauptstadtbüros Gelsenkirchen:
.... "ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für Ihre Teilnahme am Fußball Fotowettbewerb und freue mich, dass Ihr Foto als eines der besten Neun ausgewählt wurde.Â
Damit wird Ihr Foto ab dem 25.04. auf einer Plakatwand ruhrgebietsweit zu sehen sein. Aus diesen neun Fotos werden bis zum 08.05.2008 die drei Gewinner durch Juryentscheidung und Abstimmung der Bevölkerung ermittelt.
Â
Schon heute wünsche ich Ihnen viel Erfolg." ....
Das klingt wie eine Frühlingsbotschaft, oder?
Dienstag, 8. April 2008
Aprilvergleich
Der April ist für sein wecheselhaftes, launisches Wetter bekannt. "Der April, der macht was er will", so weiß der Volksmund. Dennoch, so krass wie in diesem Jahr waren die Unterschiede selten ...
2007 hat mich ein Fotograf zu dieser Jahreszeit an der Playa de Muro/ Mallorca bei der "Arbeit" abgelichtet. 3/4 Cargohose, leichte Weste, nackte Waden und gute Laune ;-) ...
Sonne pur, die Reiter im T-Shirt, fast sommerlich. Ähnlich war das Wetter hier bei uns in Deutschland. Da waren die Biergärten und Eisdielen schon gut besucht.
Im April 2008 bietet mir nun die Natur diesen Gegensatz ...
In weiten Teilen Deutschlands gibt es Nachtfröste, Schnee und Winterlandschaften,dazu noch eisglatte Fahrbahnen, was Autofahrer wie (Hobby-)Gärtner nun überhaupt nicht mögen. Dabei war ich in den letzten Tagen noch geneigt zu schreiben: Wenn Ihr jetzt noch eine Flocke sehen wollt, dann müsst Ihr in den Zoo von Nürnberg fahren ...smile. Da bleibt uns momentan nichts Anderes übrig, als uns an den warmen und sonnigen April des vergangenen Jahres zu erinnern.
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Die Pracht der Gärten aber hat stets die Liebe zur Natur zur Voraussetzung.
Germaine de Staël, (1766-1817), franz.-schweiz. Autorin
Montag, 7. April 2008
Pflegedienst
Provisorisch habe ich heute den "häuslichen Pflegedienst" bei meiner Mutter übernommen. Inzwischen konnte ich sie auch überzeugen, dass ein profesioneller Pflegedienst für sie dringend angebracht, hilfreich und sehr nützlich sein kann. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, ich konnte sie von den Möglichkeiten und Chancen solcher Dienste überzeugen. Es scheint, wir sind auf einem akzeptablen Weg, ob es ein guter wird, das muss bzw. wird sich zeigen. Der Anfang ist jedenfalls gemacht. Ein professioneller Pflegedienst, der die Verabreichung der Medikamente übernimmt und überwacht, wird ab Morgen einen wichtigen Teil meines heutigen Dienstes übernehmen. Ich wusste gar nicht, wie anstrengend und lang so ein "Pflegetag" sein kann. Vielleicht ist das auch nur so eine "gefühlte Erschöpfung", weil man das Kind/der Sohn ist. Vor mir liegen noch viele Formulare, Anträge, Rezepte, Informationsbroschüren etc.. Morgen kommt ein neuer Tag ..., nun bin ich auf der Flucht ins Bett.
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Welche Freude, wenn es heißt: Alter, du bist alt an Jahren, blühend aber ist dein Geist.
Gotthold Ephraim Lessing, (1729 -1789), Philosoph
Samstag, 5. April 2008
Bekloppt
Für das "Verrückt- oder Dummsein" kennt die deutsche Sprache so einige Sprichwörter. Anleihen werden gerne aus der Vogelwelt genommen.. "Du hast 'nen Vogel", "Bei Dir piepst wohl" oder "Du hast ja 'ne Meise unterm Pony" sind gängige Beschreibungen, wenn man auf den Geisteszustand seines Ansprechpartners hinweisen will. Gerne wird durch das zusätzliche Tippen mit dem Zeigefinger an die Stirn, auch der Ort der Störung deutlich gemacht. [Im Straßenverkehr ist davon abzuraten, da bußgeldpflichtig;-)] Meine Mutter benutzt im Augenblick eine andere Redewendung, um unseren Geisteszustand zu beschreiben. Wir sind "bekloppt"! Der Ursprung dieser Redensart stammt sicherlich nicht aus dem Revier, denn da benutzt man eher die Wörter "meschugge", "plemmkaki" oder einfach nur "plemmplemm", um auszudrücken, dass man jemanden für dumm, doof, verrückt, idiotisch, irrsinnig oder gestört hält. Es gibt Hinweise, dass es eventuell aus dem Niederdeutschen stammt und so viel wie "taub" bedeutet. Das wiederum würde erklären, dass die Anliegen unserer Mutter nunmehr auf "taube Ohren" stoßen. Insofern hätte sie folglich Recht.
Nun bin mir nicht mehr ganz sicher, ob ich in das Brett vor meinem Kopf nur einen Nagel "reinkloppen" oder besser ein Loch reinbohren soll, um den posierlichen Tierchen (s. Bild), eine Chance zum Nisten zu geben.
Vielleicht hellt sich auch mein Geisteszustand bei der Ãœbertragung des heutigen Spiels meiner Schalker auf, denn jeder Tag soll kostbare Momente haben, denen man begegnen kann. Vielleicht ist das einer? Euch wünsche ich natürlich nur glückliche Momente und einen schönen Samstag.
Nachtrag: Schwach gespielt, dennoch gewonnen, so könnte man den Schalker 1:0 Sieg gegen Hansa Rostock kommentieren. Die letzten Siege gegen die Hanseaten datieren aus der Saison 2001/02. Seitdem hagelte es nur Unentschieden oder Niederlagen. Durch den glanzlosen Erfolg sind die Königsblauen nunmehr auf den 2. Tabellenplatz vorgerückt!Â
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