Montag, 13. Oktober 2008
Keine Lust mehr auf Kuranyi
Die Meldungen heute im Lokalradio überschlugen sich. Was war passiert?
Für das Länderspiel gegen Russland hatte Bundestrainer Löw den Spieler von Schalke 04, Kevin Kuranyi, am Wochenende auf die Tribüne geschickt. Der war darüber offenbar so sauer und verstand es wohl als Majestätsbeleidigung, dass er noch vor dem Schlusspfiff das Spiel und die Nationalmannschaft verließ.
Kuranyi hat in 52 Länderspielen 19 Tore für die deutsche Nationalmannschaft geschossen.
Der Bundestrainer beanwortete den stillosen Ausdruck von Selbstüberschätzung mit dem Rauswurf und zeigte ihm die Roten Karte. Schluss mit Lustig!
Während die Nationalmannschaft in Dortmund am Stadion im Bus auf Kuranyi wartete, war der schon lange in einer Düsseldorfer Diskothek. Das berichtet der Express. Kuranyi soll bei der "Modelnacht" von Partykönig Michael Ammer zu Gast gewesen sein.
Trotz der Entschuldigung per Telefon wird Bundestrainer Joachim Löw an dem Rauswurf festhalten. Ein solches Verhalten sei nicht akzeptabel.
Ein Comeback im Nationaltrikot wollte Kuranyi nicht ausschließen - das tat aber Bundestrainer Joachim Löw. Er hätte die Entschuldigung Kuranyis akzeptiert, eine Rückkehr werde es aber nicht geben.
"Es war einfach zu viel für mich" - so hat Kevin Kuranyi seine Flucht von der Nationalmannschaft in einer emotionalen Pressekonferenz begründet.
Der Schalker-Profi hat seit Jahren Ladehemmungen, wurde selbst auf Schalke kritisiert und ausgepfiffen. Seine Nicht-Nominierung bei der WM 2006 war schon berechtigt. Bei der EM 2008 kam er nur zu Kurzeinsätzen und konnte nicht einmal überzeugen. Anspruchsdenken und Leistung klaffen sehr weit auseinander. Weder in der Nationalmannschaft noch in Schalke hat er kapiert, dass sein komfortables Einkommen und sein spieleriches Vermögen nicht im Geringsten deckungsgleich sind.
Sieht man das Ganze mal auch aus Schalker Sicht, dann muss ich mich mit meiner Meinung einem bekannten Sportjournalisten anschließen, der heute schrieb: "Doch statt dankbar zu sein, dass der DFB und sein Bundestrainer trotz allem immer noch das Porto für die manchmal unverständlichen Einladungen an ihn investierte, mimte er den maßlos Beleidigten".
In der Fachsprache des Fußballs nennt man das unentschuldbare Verhalten des Kevin Kuranyi ein Eigentor! Seine Werbeverträge mit der Nationelf sind dahin, eine Rückkehr gnadenlos ausgeschlossen. Ein insgesamt würdeloser Abgang von einer großen Bühne, auf die dieser Spieler gar nicht hingehörte!
Ich hoffe, dass auch seine Zeit in Schalke, wo er auch schon für diverse arrogante Eskapaden gesorgt hatte, bald abgelaufen ist. Kuranyi - nein Danke, ohne Reue.
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