Sonntag, 9. November 2008
Ohrwurm
Es gibt Bandwürmer, Fadenwürmer, Saugwürmer und Regenwürmer, aber auch Ohrwürmer.
Ohrwurm ist die volkstümliche Bezeichnung für ein Musikstück oder einen Teil eines Musikstückes, das so eingängig ist, dass man es im Hören unwillkürlich mitsummt, oder das einem über einen längeren Zeitraum nicht aus dem Sinn geht. Der Begriff soll bildlich ausdrücken, dass die Musik wie ein Wurm in den Gehörgang hineinkriecht und dort bleibt. Dieser Begriff wurde als Lehnwort earworm ins Englische übernommen.
Ich will dem Ohrwurm nicht auf die Schliche kommen, sondern nur von einem berichten.
Seit ein paar Wochen hörte ich im Autoradio immer wieder diesen song. Er klang wie von die Rolling Stones, waren sie aber nicht. Die Melodie und das eingängige Streichmotiv gingen mir nicht mehr aus dem Sinn. Letzlich entschloss ich mich mal in einer Playlist kundig zu machen. Der Song, von dem ich spreche heißt "Bitter Sweet Symphony" von der Gruppe 'The Verve'. Das Lied erschien auch auf dem 1997er Album "Urban Hymns" der Band und war in England der Sommerhit des Jahres 1997. Ferner erlangte der Titel Bekanntheit durch die Verwendung im Soundtrack des erfolgreichen Hollywood-Films "Eiskalte Engel".
Nun frag ich mich: Was habe ich im Sommer 1997 gemacht, dass ich diesen Song einfach nicht mitbekommen habe?;-) und warum wird er gerade jetzt wieder außergewöhnlich oft gespielt, so dass er zu einem richtigen Ohrwurm geworden ist?
"Bitter Sweet Symphony", so liest man bei wikipedia, zeichnet sich durch einen dumpfen, gleichförmigen Marschrhythmus aus. Hinzu kommt der monotone, aber warm depressive Gesang von Richard Ashcroft. Ein fröhliches, in diesem Kontext zynisch wirkendes Streicherorchester hellt die Grundstimmung des Songes jedoch auf.
Im Liedtext (lyrics)Â geht es um die Gleichförmigkeit des Lebens, die Gleichgültigkeit in der Welt und die vorgezeichneten Wege, denen man als einzelner Mensch nicht entfliehen kann. Jeder könnte etwas ändern, aber eigentlich ist jeder in seinem Trott gefangen und am Ende wartet auf alle der gleiche Tod.
Das dazugehörige Musikvideo unterstützt die Textaussage. Walter Stern, der Regie führte, ließ darin Richard Ashcroft schnurgerade durch die Hoxton Street im Londoner Boheme-Viertel Shoreditch laufen (vgl. Screenshot) und alle ihm entgegenkommenden Hindernisse (Menschen, Autos) scheinbar gleichgültig umrennen oder überspringen.
Ãœbrigens die ganze CD Urban Hymns ist aus meiner Sicht empfehlenswert. Sehr schöne Titel sind auch 'The Drugs Don't Work' oder 'Sonnet'.
Ja, vielleicht ist es die Intromelodie, die das Stück so einprägsam und unvergesslich macht. Als Werbejingle wird es augenblicklich auch für einen Werbespot des Pharmaprodukts "Centrum" benutzt. ...und dass ich mit den Stones gar nicht so falsch lag, belegt die Tatsache, dass es zwischen beiden Bands einen Rechtsstreit über die Urheberrechte gab. Das Streichersample wurde von den Stones, wenn auch in veränderter Form, offensichtlich abgekupfert. Das ist zwar für die Einnahmen der Gruppe "The Verve" schlecht, tut dem Song an sich aber keinen Abbruch.
Kommt gut in den Sonntag! Vielleicht habt Ihr ja auch einen "Ohrwurm"?
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Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky, deutscher Schriftsteller
Mittwoch, 5. November 2008
Glückwunsch, Mr. President
Verschlafen hab' ich es in den Morgennachrichten vernommen. Die USA haben einen neuen Präsidenten. Das amerikanische Volk hat gesprochen, und es hat klar gesprochen. Eine historische Wahl! Die Entscheidung für den 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten fiel am Mittwochmorgen (MEZ). Der 47jährige Senator Barack Obama aus Illinois wird als erster Schwarzer in das Weiße Haus einziehen. "Der Wandel ist nach Amerika gekommen.", so die erste Aussage des neuen Präsidenten in der Wahlnacht in Chicago. Bleibt zu hoffen, dass er Vieles korrigiert und auf den richtigen Weg bringt. Für die Amerikaner, für Europa und die Welt!
Den Vereinigten Staaten
Amerika, du hast es besser
Als unser Kontinent, das alte,
Hast keine verfallene Schlösser
Und keine Basalte.
Dich stört nicht im Innern,
Zu lebendiger Zeit,
Unnützes Erinnern
Und vergeblicher Streit.
Benutzt die Gegenwart mit Glück!
Und wenn nun eure Kinder dichten,
Bewahre sie ein gut Geschick
Vor Ritter-, Räuber- und Gespenstergeschichten.
Johann Wolfgang Goethe (1827)
Montag, 13. Oktober 2008
Keine Lust mehr auf Kuranyi
Die Meldungen heute im Lokalradio überschlugen sich. Was war passiert?
Für das Länderspiel gegen Russland hatte Bundestrainer Löw den Spieler von Schalke 04, Kevin Kuranyi, am Wochenende auf die Tribüne geschickt. Der war darüber offenbar so sauer und verstand es wohl als Majestätsbeleidigung, dass er noch vor dem Schlusspfiff das Spiel und die Nationalmannschaft verließ.
Kuranyi hat in 52 Länderspielen 19 Tore für die deutsche Nationalmannschaft geschossen.
Der Bundestrainer beanwortete den stillosen Ausdruck von Selbstüberschätzung mit dem Rauswurf und zeigte ihm die Roten Karte. Schluss mit Lustig!
Während die Nationalmannschaft in Dortmund am Stadion im Bus auf Kuranyi wartete, war der schon lange in einer Düsseldorfer Diskothek. Das berichtet der Express. Kuranyi soll bei der "Modelnacht" von Partykönig Michael Ammer zu Gast gewesen sein.
Trotz der Entschuldigung per Telefon wird Bundestrainer Joachim Löw an dem Rauswurf festhalten. Ein solches Verhalten sei nicht akzeptabel.
Ein Comeback im Nationaltrikot wollte Kuranyi nicht ausschließen - das tat aber Bundestrainer Joachim Löw. Er hätte die Entschuldigung Kuranyis akzeptiert, eine Rückkehr werde es aber nicht geben.
"Es war einfach zu viel für mich" - so hat Kevin Kuranyi seine Flucht von der Nationalmannschaft in einer emotionalen Pressekonferenz begründet.
Der Schalker-Profi hat seit Jahren Ladehemmungen, wurde selbst auf Schalke kritisiert und ausgepfiffen. Seine Nicht-Nominierung bei der WM 2006 war schon berechtigt. Bei der EM 2008 kam er nur zu Kurzeinsätzen und konnte nicht einmal überzeugen. Anspruchsdenken und Leistung klaffen sehr weit auseinander. Weder in der Nationalmannschaft noch in Schalke hat er kapiert, dass sein komfortables Einkommen und sein spieleriches Vermögen nicht im Geringsten deckungsgleich sind.
Sieht man das Ganze mal auch aus Schalker Sicht, dann muss ich mich mit meiner Meinung einem bekannten Sportjournalisten anschließen, der heute schrieb: "Doch statt dankbar zu sein, dass der DFB und sein Bundestrainer trotz allem immer noch das Porto für die manchmal unverständlichen Einladungen an ihn investierte, mimte er den maßlos Beleidigten".
In der Fachsprache des Fußballs nennt man das unentschuldbare Verhalten des Kevin Kuranyi ein Eigentor! Seine Werbeverträge mit der Nationelf sind dahin, eine Rückkehr gnadenlos ausgeschlossen. Ein insgesamt würdeloser Abgang von einer großen Bühne, auf die dieser Spieler gar nicht hingehörte!
Ich hoffe, dass auch seine Zeit in Schalke, wo er auch schon für diverse arrogante Eskapaden gesorgt hatte, bald abgelaufen ist. Kuranyi - nein Danke, ohne Reue.
Â
Montag, 15. September 2008
Ohrwurm
[...]So soll es sein,
so kann es bleiben.
So hab' ich es mir gewünscht.[...]
Zeilen aus dem Song "So soll es bleiben" von Ich & Ich
Dass die Woche für Euch traumhaft und perfekt beginnt, ja, das wünsche ich Euch von Herzen! ♥♥♥
Donnerstag, 29. Mai 2008
Soli zurück und Handys aus
Es gibt auch immer wieder gute und schlechte lokale Nachrichten. So vermeldete heute der örtliche Rundfunksender REL hier in GE ...
Der "Aufbau Ost" könnte unsere drei Städte im Emscher-Lippe-Land (Gelsenkirchen, Gladbeck, Bottrop) teuer zu stehen kommen, ihnen drohen Nachzahlungen.
Noch kann die Landesregierung aber nicht sagen, was das Gutachten des Finanzministeriums am Ende ergeben wird. Finanzminister Linssen soll sich heute im Haushaltsausschuss des Landtags zum Gutachten äußern. Am Wochenende hatte er bereits angedeutet, dass die NRW-Städte bisher eher zu wenig als zu viel Solidarbeitrag gezahlt hätten. Erst im Dezember hatte beispielsweise Gelsenkirchen knapp 13 Millionen Euro zu viel gezahlten Soli erstattet bekommen.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich im Emscher Lippe-Land weiter entspannt.
Es gab im Mai allerdings nur einen leichten Rückgang bei den Zahlen. Die Quote liegt in Gelsenkirchen bei 15,6%, in Gladbeck bei 12,5% und in Bottrop bei 9,3%. Leider fehlen noch immer viele Ausbildungsstellen.
In den Bussen und Bahnen der Vestischen und der Bogestra sind ab Sonntag Essen und Trinken verboten.
Auch laute Musik wird nicht mehr geduldet. Die beiden Unternehmen haben die Kampagnen "Sauber ist besser" und "Leiser ist besser" gemeinsam mit den anderen Verkehrsbetrieben im östlichen Ruhrgebiet entwickelt. Allerdings soll es einige Ausnahmen geben: Kindern die Flasche geben und aus Pfandflaschen bei schwülem Wetter trinken, bleibt weiterhin erlaubt. Das Problem seien Pommes-Schalen und Handys mit Lautsprecher.
Wer das Musikgewirr von plärrenden Handys schon mal in einer Bahn miterlebt hat und auch schon mal ein paar Pommes mit Mayo am Hemdkragen hatte, der kann solche Verbote gut nachvollziehen. Da wird man schnell zum leidenschaftlichen Autofahrer.
Montag, 3. März 2008
Sprachtests
Die Kindergarten-Kinder im Emscher Lippe-Land wie unsere Enkelin Marie müssen ab heute wieder beweisen, ob sie fit genug in der deutschen Sprache sind, vermeldete heute der lokale Radiosender der REL in seinen Lokalnachrichten.
Beim "Delfin 4-Test" sollen Grundschullehrer beurteilen, ob die Kinder Sprachförderung brauchen. Der Test steht allerdings nach wie vor in der Kritik: Zum einen zweifelt man an der Validität eines solchen Testes, zum anderen wird kritisch hinterfragt, warum nicht die Erzieher die Sprachtest durchführen können, um nicht pädgogische Kräfte aus der Schule herauszulösen.
Ganz schlimm wird es dann, wenn - wie heute in den Nachrichten zu hören - die Testunterlagen und Spiele zu spät bzw. noch gar nicht eingetroffen sind.
Bestehen die Kinder den Sprachtest nicht, bekommen sie bis zur Einschulung eine spezielle Sprachförderung.
Ähnlich geht es auch Hundebesitzern, die die Hundesprache erst noch erlernen müssen;-). Kommandos wie "Hier!, Sitz!, Platz!" oder auch "Du blöder Köter!" gehören zum Grundwissen einer jeden Hundeschule. Wer die Sprache nicht versteht oder nicht richtig sprechen kann, wird auch von dem Hund nicht verstanden und folglich mit Ungehorsam bestraft, logisch.
Als Retter in der Not bewährt sich dann ein Handy, das man dem geliebtem Vierbeiner an das Ohr hält, wo er dann "His Master's Voice" aus dem Hörer direkt aus dem Büro hören kann. "Aus! Auuussss, AAuuusssss, verdammt noch mal!" hallte es aus dem Handy in das Hundohr und durch den Wald. So gesehen bei einer Frau, die verzweifelt versuchte, ihren Hund von einem Kaninchenbau "loszueisen". Ob Frau vorher auch einen Sprachtest in der Hundeschule gemacht, ist mir nicht bekannt.
Je mehr man in einer Sprache durch Vernunft unterscheiden lernt, desto schwerer wird einem das Sprechen derselben.
Georg Christoph Lichtenberg, (1742 - 1799), deutscher Physiker
Sonntag, 20. Januar 2008
Ein neuer Tag
Mit dem Lied "The Only Ones" interpretiert von Reamonn und Lucie Silvas, das auf der Hitliste meiner Frau momentan ganz oben steht, wünsche ich Euch einen frühlingshaften Start in den Sonntagmorgen ...
It’s a brand new day
We’ll take it as it comes
....
And if the lights go out
We’ll be the burning sun
....
And there’s just you and me
We are the only ones.
Kommt gut in den Tag ... der Kaffee ist fertig ...
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