Einiges hat sich nun an der samstaglichen Fernsehübtragung geändert. Die Bundesliga kommt mit weiterer Verzögerung über den Bildschirm, und die Ziehung der Lottozahlen fällt mitten in Sendung des "Sportstudios".
Nun ich bin kein Lottospieler, aber meine Frau versucht jedesmal ihr Glück und möchte natürlich schnell über die Gewinnzahlen informiert werden. Natürlich bin ich kompromissbereit, aber die Ziehung muss ja nicht mitten in einem Spitzenspiel laufen. Das fand ich ärgerlich, und da hab ich mich gefragt: Wer hat denn diesen Blödsinn überhaupt erfunden?
Der genuesische Ratsherr Benedetto Gentile war's im Jahre 1476! Er ließ damals beim Wetten auf 90 neue Ratsheren die Namen der Kandidaten einfach durch Zahlen ersetzen - und führte eine staatliche Ziehung nach dem System 5 aus 90 durch. Genua kam an zusätzliche Einnahmen, woraufhin sich das Lottospiel schnell in ganz Europa verbreitete.
Kein Wunder, dass sich auch nun wieder ganz Italien im Lottorausch befindet, gilt es doch einen riesigen Jackpot zu knacken.
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Keine Leidenschaft kann so weit führen, keine kann den Jüngling, den Mann und ganze Familien in ein grenzenloseres Elend stürzen, keine den Menschen in eine solche Kettenreihe von Verbrechen und Lastern verwickeln als die vermaledeite Spielsucht. Sie erzeugt und nährt alle nur ersinnlichen unedlen Empfindungen, geschweige, daß sie auf die schändlichste Weise die goldene Zeit tötet.
Adolph Freiherr von Knigge (1752-1796), deutscher Jurist und Satiriker
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