Donnerstag, 23. Februar 2006
Mandelblüte
Jedes Jahr im Februar, wenn bei uns der Schnee für Chaos auf unseren Straßen sorgt, dann taucht weiß-rosa "Schnee" die Landschaften auf Mallorca in ein Blütenmeer, dessen Farben von strahlend weiß bis rosa wechseln. Es ist die Zeit der Mandelblüte. Nicht nur die Urlauber aus den winterlich grauen Gegenden Nord- und Mitteleuropas sind ob dieses Naturschauspiels immer wieder tief beeindruckt. Wegen der zurzeit relativ kühlen Witterung kommen die Blüten relativ spät, bleiben dafür umso länger.
Völlig unprosaisch ist der Ursprung dieses Blütenwunders. Weil die Reblaus Ende des 19. Jahrhunderts die Weinreben vernichtet hatte, bauten die Landwirte die gegen die Schädlinge resistenten Mandelbäume an. Wie auch bei Oliven- und Orangenbäumen gibt es eine große Zahl von Arten. Das Landwirtschaftsministerium gibt die Zahl mit etwa 70 an. Der Grund dafür liegt darin, dass somit die Mandeln nicht zur gleichen Zeit erntereif werden, und die Bauern somit nicht alle Arbeit auf einmal erledigen müssen. Das Mikroklima sorgt dafür, dass die Blüten in den verschiedenen Gegenden zu unterschiedlichen Zeiten ihre Schönheit entfalten. Die meisten der insgesamt etwa sieben Millionen Bäume auf 80000 ha Fläche zuzüglich der etwa 250000 wild wachsenden Exemplare stehen im Osten der Insel (im Gebiet um Manacor, Portocristo, Santanyi sowie Felanitx und Llucmajor) und in der klimatisch nicht so begünstigten Ebene. Besonders farbenprächtig zeigt sich Mallorca im Frühjahr, wenn wilde Margeriten, der gelbe Sauerklee und die roten Mohnblumen ihr Farbenspiel entwickeln. Wegen der starken Regenfälle in den letzten Monaten verspricht das Blütenwunder prächtiger zu werden als je zuvor.
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