Montag, 27. Februar 2006
Balla-balla
Bei vielen Karnevalsumzügen im Revier scheint sich heute alles um das berühmte runde Leder, auch liebevoll "Pille" genannt, zu drehen. Angesichts der bevorstehenden WM nimmt das kaum Wunder.
In Dortmund heißt es am Rosenmontag: "In Dortmund ist man stets am Ball: Fußball-WM und Karneval". Im Essener Stadtteil Kupferdreh bewegt sich der Umzug mit dem Motto "Immer am Ball –ganz Kupferdreh im Karneval". Selbst beim Tabellenletzten der Bundesliga in der Domstadt Köln heißt es heute. "E Fastelovenfußbollspill" (Fastnachts-Fußballspiel). Es scheint, die Kölner lassen sich die Laune angesichts des Tabellenplatzes nicht vermiesen. Auch in Gelsenkirchen grassiert das Fußballfieber: "Der WM-Ball ist rund - Karneval ist bunt." Nehmen wir das dann mal so wie die Düsseldorfer: "Nit quake - make" (Red’ nicht viel drum herum, pack es an) so lautet hier die Devise.
Eines ist jedenfalls sicher, einen Straßenkarneval wie in Rio wird es sicherlich nicht geben. Momentan schneit es bei uns, und es ist aus westfälischer Sicht "saukalt". Da bietet sich nur das eigene Zuhause für Bikinishows à la Copacabana an nach dem Motto: "Manege frei der Narretei" oder so ähnlich ….smile.
So dann schau’n wir mal, die Karawane zieht weiter. "Der Zuch kütt", und vielleicht verwandelt sich der Schnee noch in "Kamelleregen".
Am Rande möchte ich noch bemerken, dass die karnevalistisch angehauchte und farbenfrohe Schlussfeier in Turin zu gefallen wusste. Ob es die besten aller Zeiten waren, darüber kann man trefflich streiten. Aus deutscher Sicht erfüllte sich mit 29 Medaillen ein Wintermärchen.
Und wer den Karneval am Computer verbringt, der kann ja einen Rundgang durch das Kölner Karnevalsmuseum machen oder Infos über den Kölner Karneval sammeln. NRW Karnevalsjecken sind [hier] richtig. Diejenigen, die noch schnell eine Büttenrede verfassen müssen, denen kann beim Büttenredengenerator geholfen werden.
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Der Sieger hat viele Freunde, der Verlierer – gute.
Volksweisheit
Mallorca gesehen in der "Bild"
Das ist doch wohl ein echter Hammer, oder? Das Gebirge hat nichts mit Montenara zu tun und heißt richtigweise Serra de Tramuntana. Nach Angaben des Nationalen Meteorologischen Instituts werden für den heutigen Montag starke Regenfälle mit bis zu 60 Litern pro Quadratmeter in zwölf Stunden erwartet. Außerdem vorgesagt werden Windböen mit bis zu 80 Stundenkilometern. Auch in den kommenden Tagen soll es heftig regnen. Schon am Wochenende hatte das Wetter Kapriolen geschlagen: Schnee bedeckte die höheren Lagen der gesamten Insel, die Schneefallgrenze lag bei nur 300 Metern. Wegen anhaltender Regenfälle hat Palmas Bürgermeisterin Catalina Cirer Palmas traditionellen Karnevalsumzug 'Sa Rua' abgesagt.
Sonntag, 19. Februar 2006
Aufgefallen in Turin …
Beim 15 km Langlauf gab es auch einen Läufer der Letzter wurde. Das ist im olympischen Gedanken ja auch nicht schlimm, aber dennoch bemerkenswert. Sein Name Prawat Nagvajara. Er ist 48 Jahre alt, Uni-Professor und ist nach Turin gekommen, nicht um zu siegen, sondern um aufzuklären. Nämlich seine Landsleute in Thailand: "Bislang wusste in Thailand niemand, dass es Olympische Winterspiele gibt," so der Exote. Wobei sich natürlich die Frage anschließt, ob es unbedingt notwendig ist, in Thailand von dieser Veranstaltung in Turin zu erfahren? Wovon sollte er denn berichten?
Davon, dass die Zuschauerränge leer sind, keine Stimmung aufkommen will, in Turin die Pfützen und der Matsch die Fans vergraulen, die Italiener sich für die Spiele kaum interessieren und die Offiziellen sich schon mehrfach die Frage gestellt haben, ob es richtig war, die Spiele an Turin zu vergeben?
Vielleicht wird das ja in der zweiten Woche alles besser und vielleicht kann auch unser Mann aus Thailand sein Ergebnis beim nächsten Start verbessern. Hoffen wir das Beste.
Was mir bei den Ãœbertragungen auch aufgefallen war, dass Multi-Kulti auf den deutschen Fernsehkanälen völlig "in" ist. Man wird förmlich von einem Sprachenwirrwarr überhäuft, dass einem die Ohren klingeln. Süddeutsch und Ostdeutsch machen mir echt zu schaffen. Um Hilde Gerg zu verstehen bräuchte man schon Untertitel, und auch die Aussagen der Thüringer und Sachsen bleiben vielen Westdeutschen verschlossen. Schade, dass die Skipiste in Bottrop noch kein Olympiatalent hervorgebracht hat. Da wüsste man gleich Bescheid. Aber zum Glück haben wir ja in Turin einen Wintersport-Experten als Dolmetscher – Rudi Cerne – und der kommt bekanntlich aus Wanne, gleich hier um die Ecke von Gelsenkirchen.
Unvergessene Höhepunkte und Kuriositäten können auf der Website der ARD in einem sehenswerten Falshfilm noch einmal bewundert werden.
"Eddie the Eagle" aka Michael Edwards - der schlechteste Skispringer aller Zeiten ist natürlich auch dabei. Eddie, der Schanzenclown, war nicht nur anno 1988 in Calgary dabei, er machte sogar beim Neujahrsspringen in Garmisch mit. Flaschenbodendicke Brillengläser in einer riesigen Brille, ein schiefer Kiefer und ein mehr als nur breites Lächeln waren sein Markenzeichen und machten ihn zum Clown der Olympiade schon bevor er auf der Schanze stand. Nie gelang ihm der große Sprung eines Matty Nykänen oder Sven Hannawald, aber Eddie setzte trotzdem zum Höhenflug an und wurde nicht nur in seiner britischen Heimat zum skurrilen Medienstar. Inzwischen ist es etwas ruhiger um ihn geworden, aber sein Ruhm wird wohl nie verblassen. Er wurde zum Superstar mit Kultcharakter, weil er dem Sport den üblichen Ernst nahm. Ãœber seinen Sport war ihm der Kommentar zu entlocken: "Zum Skispringen muß man geboren sein, denn wenn man nicht geboren ist, kann man auch nicht Skispringen." Diese Logik lassen wir einfach mal so stehen.Â
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"Hoffnung ist ein Jagdhund, der die Spur verloren hat."
William Shakespeare (1564 - 1616)
Sonntag, 12. Februar 2006
Valentinevorbereitungen
Ãœberall locken schon die Vorboten zum Valentinstag am 14. Februar. Dabei ist es fast schon egal, ob es Parfümerien oder andere geschäfliche Bereiche sind. Jeder hat etwas für den Tag der Verliebten vorbereitet.
Diese Rose von Küssen schwer
Sieh, das ist unsre Liebe.
Unsre Hände reichen sie hin und her,
unsre Lippen bedecken sie mehr und mehr
mit Worten und Küssen sehnsuchtsschwer,
unsre Seelen grüßen sich hin und her -
wie über ein Meer - - wie über ein Meer - -
Diese Rose vom Duft unsrer Seelen schwer:
sieh, das ist unsre Liebe.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Man könnte glauben, dass die Frau oftmals das aktive Element in einer Beziehung , der Gefahr erliegt, ausgerechnet am Valentinstag zur Passivität zur verurteilt zu sein. Gut sie könnte ihren Liebling - selbst wenn er mal wieder vergessen hat, den Müll rauszutragen - mit einem virilen Herrrenduft beglücken, aber letztlich verharrt sie in der Warteschleife. Was oder noch schlimmer, wird er überhaupt etwas locker machen. Ein lästiges Gefühl der Abhängigkeit entsteht.
Aber da hat frau längst neue Fakten geschafffen. Frauen beschenken Frauen, sagen die Trendforscher. Ihre Freundinnen oder ihre Mütter. Und nehmen sich dennoch die Männer vor. Sie bombadieren sie mit erotischen Accesoires, um die weibliche Dominanz zu demonstrieren, so sagen Psychologen.
Die neue, moderne Valentina wartet nicht auf Blumen, sie schenkt sie sich selbst - eventuell nebst Kamasutra-Fibel.
Euch alllen noch einen unbeschwerten Sonntag, macht's gut.
Das eben ist der Liebe Zaubermacht,
Daß sie veredelt, was ihr Hauch berührt,
Der Sonne ähnlich, deren goldner Strahl
Gewitterwolken selbst in Gold verwandelt.
Franz Grillparzer, österreichischer Dichter, (1791 - 1872)
Samstag, 11. Februar 2006
Eishockey-Ergebnis auf Schalke
Da schlägt das Schalker Herz doch höher.
Zunächst habe ich mich heute über die beiden hervorragenden Leistungen von Biathlet Michael Greis (Nesselwang), der das olympische Rennen über 20 Kilometer vor den Norwegern Ole Einar Björndalen und Halvard Hanevold gewonnen hatte und von Georg Hettich, der bereits für die zweite deutsche Goldmedaille bei den XX. Winterspielen in Turin gesorgt hat, riesig gefreut. Der 27-Jährige setzte sich in der Nordischen Kombination sensationell durch. Die Konkurrenz war düpiert und die Zuschauer über diese kleinen Sensationen überrascht.
Dies traf auch für die Zuschauer in mit 60.542 Zuschauern in der ausverkauften Schalker Veltins-Arena zu. Die haben ihren Augen sicherlich nicht getraut, dass ihre Mannschaft irgendwann mal sieben Tore in einem Spiel erzielen könnte. Schalke 04 bleibt nach einem 7:4 (3:1)-Kantersieg gegen Leverkusen im Rennen um die Champions-League-Ränge. Wann hat es das schon mal gegeben, ich vermag mich nicht mehr an solch ein Schalker Ergebnis zu erinnern. Glückwunsch, so kann es weitergehen!! Gelsenkirchen liebt wieder "Blau und Weiß".
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