Montag, 24. April 2006
Jasmin von der Finca Son Serra/Mallorca
Das edle Pferd
Das edle Pferd ist nicht nur das zum Reitdienst geeignetste Tier, sondern das am vielseitigsten begabte Geschöpf der ganzen Tierwelt. Von uralten Zeiten her ist daher das Pferd dasjenige Tier gewesen und ist es noch, für welches schon der Knabe die stärksten Sympathien empfindet und welches der Mann am höchsten schätzt. Von jeher ist deshalb auch von Dichtern und Sängern das Lob des Pferdes gesungen, und nicht ohne Grund, denn alle Schicksale des Menschengeschlechts hat es treu geteilt, an allen großen Begebenheiten, die die Geschichte aufzählt, hat es tätigen und mutigen Anteil genommen, in die fernsten Zonen ist dem Menschen gefolgt und hat alle Entbehrungen und Anstrengungen mit ihm geteilt. Im Glück und Frieden ist es der kostbarste Gegenstand des Luxus, auf der Jagd der fröhliche Gefährte des Menschen, der seinen Reiter über Berg und Tal, Hecken und Gräben trägt, und mit Sturmeseile jedes Wild, auch das schnellfüßigste, sicher ereilt, im Kampf ist es der treu ergebene Freund und Diener des Kriegers, mit dem es die Gefahren und Mühseligkeiten willig teilt. Kann der Mensch seinerseits sich für so ausgezeichnete Dienste wohl dankbar genug erweisen? Liegt es nicht in seinem eigenen Interesse, auf die Züchtung, Erziehung und Ausbildung dieses Geschöpfs die größte Sorgfalt, das ernsteste Studium zu verwenden?
Gustav Steinbrecht 1808-1885
Sprich mit dem Pferd,
plausche mit ihm wie mit einem kleinen Kinde,
dann wird dich das Pferd verstehen.
Denn du wirst darauf achten,
dass deine Gebärden verständlich seien.
Sonntag, 23. April 2006
Die Welle und das Ufer
Die Welle und das Ufer
Fabel - von Johann Heinrich Pestalozzi
Das Ufer sagte zur Welle: warum beschädigst du mich? Die Welle antwortete: Die Gewalt meines Stroms wirft mich zu meinem eigenen Verderben an dich hin.
Alle menschliche Kraft, die ohne ihr Wissen und wider ihren Willen der Schwäche, dem Irrtum und der Gewalttätigkeit irgendeiner anderen menschlichen Kraft als totes Werkzeug und Mittel dient, ist dieser Welle gleich, und kann gegen jedermann, den sie schädigt, mit Recht die gleiche Entschuldigung anbringen.
In diesem Sinne kommt gut in den Sonntag, "macht nicht die Welle", sondern macht Euch einen schönen Tag. Das obige Bild ziert momentan auch meinen Desktop und wurde am Strand von Canyamel im Osten von Mallorca aufgenommen.
Heute bekommen wir zum Wiedersehen Besuch von unseren Kindern nebst Enkelkind, und auch meine Mutter wird nach dem sonntäglichen Friedhofsgang zum Mittagessen erwartet. Spargel gibt's. Das einzig geschmacklose an diesem edlen Gemüse ist der augenblickliche Preis. Für 1 1/2 kg mussten wir 25 Euro bezahlen. Ich kann mich nicht erinnern, dafür schon einmal 50 DM ausgegeben zu haben, aber was soll's. Jammern hilft da auch nicht. Also - genießen wir den Tag gemeinsam....
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Bedenke, dass jemand, der an deine Tür klopft,
vom Himmel geschickt sein könnte.
Altirischer Segenswunsch
Montag, 10. April 2006
Buenas vacaciones!
Nun, wenn ich so unsere Lage überblicke, dann sind alle Koffer gepackt. Hier und da muss noch ein wenig nachgebessert werden; aber alles scheint soweit OK. Welshie Xmas hat auch noch seine notwendigen Impfen bekommen, Papa bekommt sie noch heute. Wahrscheinlich haben wir wieder etwas vergessen, aber wir sind ja unter uns und wollen den Lenz mit allen Kräften genießen.
DER LENZ MIT KLANG UND ROTEN BLUMENMUNDEN...
Der Lenz mit Klang und roten Blumenmunden,
Holdselge Pracht! wird bleich in Wald und Aue;
Tonlos schweift ich damals durchs heitre Blaue,
Hatt nicht das Glühn im Tiefsten noch empfunden.
Da sprach Waldhorn von überselgen Stunden,
Und wie ich mutig in die Klänge schaue,
Reitet aus dem Wald die wunderschöne Fraue
O! Niederknien, erstes Aufblühn ewiger Wunden!
Zu weilen, fortzuziehn, schien sie zu zagen,
Verträumt blühten ins Grün der Augen Scheine,
Der Wald schien schnell zu wachsen mit Gefunkel.
Aus meiner Brust quoll ein unendlich Fragen,
Da blitzten noch einmal die Edelsteine,
Und um den Zauber schlug das grüne Dunkel.
Joseph von Eichendorff
Felices Pascuas! Buena suerte!!
Samstag, 8. April 2006
Frühlingsbotschaft
Wegen seiner politischen Ansichten zunehmend angefeindet - vor allem in Preußen - und der Zensur in Deutschland überdrüssig, ging Heinrich Heine 1831, nach dem Ausbruch der französischen Julirevolution, nach Paris. Hier begann seine zweite Lebens- und Schaffensphase. Zeit seines Lebens sollte Heine sich nach Deutschland sehnen, wie sein bewegendes Gedicht In der Fremde belegt:
Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft.
Es war ein Traum.
Das küsste mich auf deutsch und sprach auf deutsch
(Man glaubt es kaum
wie gut es klang) das Wort: "Ich liebe dich!"
Frühlingsbotschaft
O, Deutschland, meine ferne Liebe,
Gedenk ich deiner, wein ich fast!
Das muntre Frankreich scheint mir trübe,
Das leichte Volk wird mir zur Last.
Nur der Verstand, so kalt und trocken,
Herrscht in dem witzigen Paris -
Oh, Narrheitsglöcklein, Glaubensglocken,
Wie klingelt ihr daheim so süß!
Höfliche Männer! Doch verdrossen
Geb ich den artgen Gruß zurück.
Die Grobheit, die ich einst genossen
Im Vaterland, das war mein Glück!
Lächelnde Weiber! Plappern immer,
Wie Mühlenräder, stets bewegt!
Da lob ich Deutschlands Frauenzimmer,
Das schweigend sich zu Bette legt.
Und alles dreht sich hier im Kreise,
Mit Ungestüm, wie'n toller Traum!
Bei uns bleibt alles hübsch im Gleise,
Wie angenagelt, rührt sich kaum.
Mir ist, als hört ich fern erklingen
Nachtwächterhörner, sanft und traut;
Nachtwächterlieder hör ich singen,
Dazwischen Nachtigallenlaut.
Dem Dichter war so wohl daheime,
In Schildas teurem Eichenhain!
Dort wob ich meine zarten Reime
Aus Veilchenduft und Mondenschein.
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Die Menschheit befindet sich in der Vorgeschichte der Menschheit!
Karl Marx
Mittwoch, 5. April 2006
Frühlingsahnen
Frühlingsahnen
Wohlig merken unsre Sinne
Nun den Frühling allgemach,
Denn es trauft aus jeder Rinne,
Und es tropft von jedem Dach.
Leise regt sich im Theater
Dieser Welt ein Liebeston;
Nächtens schreien viele Kater,
Und der Hase rammelt schon.
So auch uns ergreift die Glieder
Wundersame Lebenskraft;
Selbst solide Seifensieder
Fühlen ihren Knospensaft.
Treibet das Geschäft der Paarung!
Lasset der Natur den Lauf!
Denn ihr wisset aus Erfahrung,
Einmal hört es leider auf.
Ludwig Thoma (1867-1921)
Bei uns herrscht momentan morgens winterliche Kälte, aber tagsüber ist es sonnig, und die Narzissen sprießen mit aller Kraft. Irgendwann, so denke ich, könnte es doch ein bisschen wärmer werden, so dass man die Wintersachen mal endlich ablegen kann. Auch die attackenartigen grippalen Infekte nerven langsam. Die Sommerreifen sind auch noch nicht aufgezogen. Aber eins weiß ich bereits, noch zwei Tage dann beginnen die Osterferien, und in der nächsten Woche sind wir auf Mallorca, wo uns sicherlich andere Temperaturen empfangen werden.
So sah es jedenfalls im letzten Jahr Ende März aus ...
Dienstag, 4. April 2006
Unverzagt
Und wenn dir oft auch bangt und graut, als sei die Höll' auf Erden. Nur unverzagt auf Gott gebaut, es muss doch Frühling werden.
Emanuel Geibel (1815-1884) Lyriker und Dramatiker
Schaut man sich heute wieder die Unbilden des Wetters an, Sturm, Regen, Kälte (heute musste ich in der Früh sogar die Frontscheibe meines Autos vom Eis befreien), dann kann man nur hoffen ...
Euch allen noch einen schönen Abend ...
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