Montag, 24. Juli 2006
Palma
Einen Tag des Inselaufenthalts sollte man sich für Palma reservieren. Doch nie sonntags, da sind die Geschäfte und Museen wie auch bei uns geschlossen. Ich wollte hier auch keine tipps geben, was man sich unbedingt alles hier ansehen sollte. Das findet man in jedem Reiseführer. Sicherlich, die Kathedrale bietet sich immer an, aber sonst bringt ein einfacher, zielloser Schlendergang über die Plätze, durch die Gassen und Gäßchen, Straßen und Sträßchen eine solche Fülle von faszinierenden Eindrücken, dass man lange davon zehren kann. Man wird überrascht sein, wieviel Ursprünglichkeit dort zu finden ist. Besonders die Patios, die herrchaftlichen Innenhöfe in der Unterstadt von Palma, sind eine Entdeckung wert.
Die ersten, seinerzeit sehr kleinen Innenhöfe wurden in Palma bereits von den Römern angelegt. Ab dem 13. Jahrhundert gewinnen Patios mehr und mehr an Bedeutung, bis im 17. und 18. Jahrhundert die prachtvollsten Exemplare entstehen. Damals wurden die wichtigsten Gebäude im Renaissance- oder Barockstil neu aufgebaut oder restauriert. Der rege Handel mit anderen Mittelmeerländern hatte vielen Stadtbewohnern zu Reichtum verholfen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wurden Palmas Bauten zunehmend luxuriöser. Herrenhäuser und Paläste entstanden, nun mit weiträumigen, oftmals reich verzierten Höfen, bestehend aus vier oder gar sechs Trakten. Torbögen wurden vergrößert, um Kutschen und Reitern bequem Einlass zu gewähren, sie waren so hoch, dass die Reiter nicht einmal von ihrem Pferd absteigen mussten. Noch heute findet man an den Portalen Türknaufe in zwei verschiedenen Höhen, einer auf Spaziergänger-, der andere auf Reiterhöhe.
Säulen aus Marmor oder Stein mit verzierten Kapitellen aller Art stützen die Wohnetagen. Oft bildet eine Loggia oder eine Galerie den Eingang zur Beletage, die ebenfalls von Säulen oder Rundbögen gesäumt ist. Die Architektur unterliegt den Moden der jeweiligen Epochen, Treppengeländer aus Stein werden durch solche aus Eisen ersetzt. Und auch in der Boden-Pflasterung spiegeln sich die Launen der Zeit wider.
Hier der Innenhof des Hotel Born, einkomplett renovierter Barockpalast von 1723 mit einem der großzügigsten Patios Palmas und herrlicher Eingangshalle mit dunklen Marmorsäulen.
Sonntag, 23. Juli 2006
An einem Sommermorgen
An einem Sommermorgen
An einem Sommermorgen,
Da nimm den Wanderstab,
Es fallen deine Sorgen
Wie Nebel von dir ab.
Des Himmels heitre Bläue
Lacht dir ins Herz hinein
Und schließt wie Gottes Treue
Mit seinem Dach dich ein.
Theodor Fontane
Heute werde ich noch einmal zum Abschluss eine Partie Golf im Golf Club Alcanda/Alcudia spielen. Er ist einer der schönsten der Insel, da die Bahnen immer am Meer entlang führen. Verführerisch, den herrlichen Meerblick zu genießen, statt sich auf das Spiel zu konzentrieren...smile, aber auch eine gute Entschuldigung, wenn man mal ein Loch verpatzt.
Euch allen noch einen schönen Sonntag!
Samstag, 22. Juli 2006
Polizei kontrolliert verstärkt Autofahrer
Seit 1. Juli gilt in Spanien ein neues Punktesystem für Autofahrer. Ähnlich der deutschen "Verkehrssünderdatei" in Flensburg werden Autofahrer bei Verkehrsdelikten mit Punkten bestraft. Das spanische Punktesystem sieht vor, dass jeder Autofahrer 12 Punkte auf ein Punktekonto gutgeschrieben bekommt. Von diesem Guthaben werden je nach schwere des Vergehens entsprechende Punkte abgezogen. So verliert ein Fahrer, der mit 0,25 Promille Alkohol im Blut kontrolliert wird, bereits 4 Punkte. Sind es mehr als 0,5 Promille, werden 6 Punkte abgezogen. Auch andere Verkehrsdelikte - wie etwa Falschparken, aus dem Fenster geworfene Zigarettenkippen, Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes und Telefonieren ohne Freisprechanlage werden mit Punktabzug bestraft. Sind alle zwölf Punkte verbraucht, verlieren die Verkehrssünder den Führerschein für sechs Monate. Zusätzlich müssen sie an einen Verkehrserziehungskurs teilnehmen. Bedingt durch diese neue Regelung führt die Polizei zur Zeit verstärkt Kontrollen durch.
Auch für Nicht-Spanier können diese Kontrollen unangenehm und teuer werden. Allein das Telefonieren ohne Freisprechanlage kann mit über 90 Euro Strafe tiefe Löcher in die Urlaubskasse schlagen.
LKW- und Busfahrer haben bereits angekündigt, künftig in Palma Stadtbereiche zu meiden, in denen ihnen Bußgelder wegen Falschparkens drohen. Bei wiederholtem Falschparken könnten die Fahrer ihren Führerschein und damit ihre Arbeitsgrundlage verlieren. Vor vielen Hotels ist es für Busfahrer nicht möglich, verkehrsgerecht zu halten um Urlauber mit Koffern auszuladen.
Für Verkehrssündern ist Spanien sowieso das teuerste Urlaubsland. Alkoholvergehen 300 Euro, Temposünder 20km/h zu schnell kann schnell bis zu 300 Euro kosten, Rote Ampel überfahren zwischen 90 und 300 Euro, Ãœberholverbote missachten 90 bis 300 Euro und Falschparken ab 90 Euro. Im Vergleich dazu schneidet Österreich recht preiswert ab, ein Bußgeld-Eldorado ;-))
Nun eigentlich legen wir auf Verkehrsdelikte keinen Wert ..smile , sondern genießen lieber die Ruhe auf der Finca Predio Son Serra, die Ihr hier mal in der Abenddämmerung seht.
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Ein glückliches Leben muss vor allem ein ruhiges Leben sein, denn nur in einer Atmosphäre der Ruhe kann echte Freude aufkommen.
Bertrand Russell
Freitag, 21. Juli 2006
Pooltag
Bei dem Wetterchen hier kann man nicht täglich auf Achse sein. Also wird auch mal ein Pooltag eingeschoben, den auch Xmas sehr zu genießen scheint.
Am späten Nachmittag lohnt sich dann noch eine Tour zu einem der schönsten Aussichten der Insel, zum Cap de Formentor. Vom Mirador de Mal Pas hat man eine Reihe von Aussichtspunkten in schwindelerregender Höhe über der Steilküste. Von hier kann man in 200m Höhe über dem Meer die buchten- und inselreiche Karstküste genießen.
Kurvenreich geht es dann entlang des Gebrigsrückens weiter am Hotel Formentor vorbei, das schon viel Prominenz gesehen hat, zum Leuchtturm.
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Das Licht von Mallorca ist getränkt von reinster Poesie. Es erinnert mich an das Licht des Orients, wo man Dinge wie durch einen Schleier betrachtet.
Joan Miro
Donnerstag, 20. Juli 2006
Tapas, olé ...
Am Anfang war das Glas Sherry im heißen Andalusien. Und obendrauf ein Scheibchen Weißbrot, damit keine Fliegen hineinkommen. Dazu ein paar Oliven, ein paar Mandeln, ein Stück Käse oder eine Scheibe Schinken. So will es die Legende. Wahr oder nicht, auf jeden Fall lautet die Ãœbersetzung von "Tapas" schlicht und ergreifend "Deckel" - Deckel, mit denen man wunderbar das Loch im Magen schließen kann, damit der Alkohol beim Trinken nicht so rasch zu Kopfe steigt: kein Spanier würde ein Gläschen trinken, ohne dazu eine Kleinigkeit zu essen. Aus den schlichten Anfängen hat sich die hohe Kunst der mediterranen Miniaturen entwickelt, keine Bar lässt es sich nehmen, - Besucher der iberischen Halbinsel und auch von Mallorca wissen das - mindestens ein Dutzend verschiedener Köstlichkeiten auf den Tresen zu stellen. Eine Einladung zu Tapas ist das unkomplizierteste von der Welt. Alle Gerichte lassen sich vorbereiten, es gibt keine starre Menüfolge, man isst, trinkt, raucht zwischendurch, hört Musik und redet lautstark durcheinander genau wie in Mallorca. Als Getränke dazu eignen sich Wein, Bier und auch Cava, spanischer Sekt.
Hier eine kleine Rezeptauswahl:
Pan con tomate y jamon
Als kleine rustikale Beigabe zu einem Glas Wein erfreuen sich diese Brotscheiben großer Beliebtheit. Es gibt sie in fast jeder Bar und in den ländlichen Restaurants, wo sie mit einem Krug Landwein als erstes auf den Tisch kommen und die Wartezeit überbrücken helfen, bis das bestellte Essen serviert wird.
Zutaten für 4 Pers.:4 fingerdicken Scheiben weißes Landbrot z.B. Toskanabrot, etwa 2 Tage alt, 1 große, vollreife Tomate, 4 TL gutes Olivenöl, Salz, 4 große, dünne Scheiben Serrano-Schinken
Zubereitung:Das Brot leicht, nicht zu dunkel toasten. Die Tomate waschen, halbieren.
Mit den Tomatenhälften die Scheiben einreiben. Dann mit Olivenöl beträufeln, leicht mit Salz bestreuen und mit dem Schinken belegen.
Mann kann das Brot zusätzlich noch mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe einreiben. Oft werden zu den vorbereiteten Scheiben würzig eingelegte Oliven und eingelegte scharfe Pfefferschoten gereicht.
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Champiñones al Jerez
Zutaten für 4-6 Pers.:500 g kleine Champions, 2 Knoblauchzehen, 2 Schalotten, 5 EL Olivenöl, 100 ml Sherry Oloroso (nur der!), Salz, schwarzer Pfeffer, 1 Bund Petersilie
Zubereitung:
Pilze mit Küchenkrepp abreiben und putzen. Knoblauch und Schalotten schälen und in Würfel schneiden.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch und Schalotten darin glasig braten. Champignons zugeben und unter Wenden 7 Minuten mit braten. Mit Sherry löschen, würzen. Petersilie hacken, untermischen.
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Garbanzos con tomates (Kichererbsen mit Tomaten)
Zutaten:1 TL Fenchelsamen, 4 EL Olivenöl, 3 Tomaten, 1 große dose Kichererbsen, 1 Chilischote, Salz, ½ TL Zimt, 1 Prise Zucker, 2 Stengel Minze, 3 Stengel Petersilie
Zubereitung:Fenchelsamen im Olivenöl dünsten. Tomaten überbrühen, häuten, hacken und zufügen. Kichererbsen abgießen, gut abtropfen lassen und dazugeben.
Chilischote entkernen und fein hacken. Mit Salz, Zimt und Zucker zu den Kichererbsen geben und ca. 6 Minuten köcheln lassen.
Minze- und Petersilienblättchen abzupfen, kurz abbrausen, trockentupfen und grob hacken. Unter die Kichererbsen mischen und vor dem Servieren ca. 30 Minuten durchziehen lassen.
Guten Appetit!
Mittwoch, 19. Juli 2006
Marie wird Zwei
Heute gehen unsere Grüße und Glückwünsche nach GE. Unser Enkelkind Marie wird zwei Jahre alt. Alles Gute, Gesundheit, einen tollen Kindergeburtstag und ein fröhliches Leben, das wünschen Dir Oma Brigitte und Opa Ulli & Xmas.
Happy Birthday, Marie!
Marie während eines Stadtbummels in Palma.
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In der Fröhlichkeit des Herzens liegt das Leben eines Menschen und Frohsinn verlängert das Leben.
Ekklesiatikus
Dienstag, 18. Juli 2006
Rundfahrt
Wir werden heute mal wieder eine gemütliche Rundfahrt durch das Landesinnere machen und Ausschau halten, wo sich reizvolle Landschaften verbergen.
"Ein unermessliches Ganzes, unendliche Abwechslung, verworrene Formen, tausenderlein unbestimmte Farben und Schattierungen, alles buntdurcheinander, so dass der Kunst nichts mehr hinzuzufügen übrigbleibt. Noch nie sah ich zugleich etwas Lachenderes und Melancholischeres als diese Aussichten."
Aus: George Sand; Ein Winter auf Mallorca 1842
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