Sonntag, 20. August 2006
Rosa Hortensie
Rosa Hortensie
Wer nahm das Rosa an? Wer wusste auch,
dass es sich sammelte in diesen Dolden?
Wie Dinge unter Gold, die sich entgolden,
entröten sie sich sanft, wie im Gebrauch.
Dass sie für solches Rosa nichts verlangen.
Bleibt es für sie und lächelt aus der Luft?
Sind Engel da, es zärtlich zu empfangen,
wenn es vergeht, großmütig wie ein Duft?
Oder vielleicht auch geben sie es preis,
damit es nie erführe vom Verblühn.
Doch unter diesem Rosa hat ein Grün
gehorcht, das jetzt verwelkt und alles weiß.
Rainer Maria Rilke, Herbst 1907, Paris, oder Frühling 1908, Capri
Euch allen einen wundeschönen Sonntag, lasst Eure Seelchen baumeln oder tut, was Euch gefällt.
Mittwoch, 16. August 2006
Blaue Hortensie
Blaue Hortensie
So wie das letzte Grün in Farbentiegeln
sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh,
hinter den Blütendolden,die ein Blau
nicht auf sich tragen,
nur von ferne spiegeln.
Sie spiegeln es verweint und ungenau,
als wollen sie es wiederum verlieren,
und wie in alten blauen Briefpapieren
ist Gelb in ihnen, Violett und Grau.
Verwaschnes wie an einer Kinderschürze,
Nichtmehrgetragnes, dem nichts mehr geschieht:
wie fühlt man eines kleinen Lebens Kürze.
Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuern
in einer von den Dolden, und man sieht
ein rührend Blaues sich vor Grünem freuen.
Rainer Maria Rilke
Sonntag, 13. August 2006
Der Sommer kehrt zurück ...
Schon beim Aufstehen scheint die Sonne, blauer Himmel, welch ein herrliches Gefühl! Der Wetterbericht sagt sogar bis zu 22 Grad voraus, so dass man wieder entspannt ohne Klimamembran sprich Regenschirm vor die Tür gehen kann.
...und damit das so bleibt, werde ich den Sommer mit einem kleinen Gedicht bei guter Laune halten...smile.
Sommer
(aus dem Maskenzug, 1810)
Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze,
und von den Auen dränget uns die Glut;
doch dort am Wasserfall, am Felsensitze
erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut.
Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze,
die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut,
dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern;
doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Was wir heute so treiben werden hängt auch ein bisschen vom Wetter ab. Geplant war, die Cranger Kirmes in dem Nachbarort Herne genauer Wanne zu besuchen. Es ist das größte Volksfest hier im Revier, und heute ist der Abschlusstag. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal dort war. Lang ist's her, aber nun machen wir daraus ein Familientreffen und werden mit unserem Enkelkind am Nachmittag dort mal vorbeischauen. Da ist es natürlich angenehm, wenn es nicht regnet. Sonne noch besser. Die Kamera kommt jedenfalls auch mit ins Gepäck.
Euch noch einen ereignisreichen Sonntag, amüsiert Euch wie es Euch gefällt.
Am Abend wird die Kirmes traditionell mit einem Höhenfeuerwerk beendet. Dann heißt es wieder warten bis zum nächsten Jahr im August...
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