Dienstag, 26. Dezember 2006
Jahresbilanz
Solche Festtage eignen sich auch immer wunderbar, um eigentlich unwichtige Dinge des Jahres mal unter die Lupe zu nehmen - z.B. Statistiken.
Dabei haben wir mit Freuden festgestellt, dass über 72.000 Besucher unsere Seiten angesurft und dabei mehr als 280.000 Seitenaufrufe getätigt haben. Herausragend und interessant zu beobachten sind dann immer wieder die saisonalen Websites wie Herbstlaub, Love you Mama oder Merry Christmas wie auch spezielle Artikel in unserem Blog. Die Sprengung des Turms vom Kraftwerk Westerholt Anfang Dezember bescherte dem Blog über 10.000 Seitenzugriffe, der Höhepunkt bei Merry Christmas in 2006 war der Heiligabend mit mehr als 1000 Besuchern, Herbstlaub brachte es im September auf 1680 Besucher und Love you Mama, unsere Muttertagsseite, im Mai auf 2400 Gäste an einem Tag. Das sind für unsere Verhältnisse schon Spitzenwerte. Dankeschön für das Interesse und die zahlreichen Kommentare, die uns dazu auch erreichten. Das motiviert auch im Neuen Jahr wieder den Dingen auf der Spur zu bleiben und neue Themen anzugehen.
Montag, 4. Dezember 2006
Staub zu Staub ...
Der Adventssonntag begann für mich recht früh. Nein, nicht damit ich an dem extra vorgezogenen Gottesdienst in Hassel teilnehmen konnte, sondern um pünklich alle Absperrung passiert zu haben, um dann auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Westerholt in Buer Hassel mit meinen Kameras Stellung zu beziehen. Der Grund: die Sprengung eines der höchsten Schornsteine Europas. Der 300 m hohe und 20.000 Tonnen schwere Schornstein war das letzte Bollwerk des Eon-Kraftwerks in Gelsenkirchen. An seiner Stelle soll ein Park mit 150 Wohnungen entstehen.
Richtig idyllisch schimmerte der Riese bei meiner Ankunft in der Morgensonne ...
Nach 25 Jahren hieß es Abschied nehmen von dem Koloss. Die umliegenden Anwohner in Hassel wurden evakuiert. Hunderte Schaulustige waren angereist, um das Spekatakel zu beobachten. Einige waren sichtlich traurig, dass nun ein langjähriges Wahrzeichen des Stadtteils geräumt wurde, andere wiederum besorgt, ob der Turm nun auch richtig fällt und keinen Schaden an ihren Häusern anrichten wird. Um 10.54 Uhr, ein paar Minuten früher als geplant, wurde dann die Sprengfaltung gezündet. Für manche überraschend, da die Kameras noch nicht schussbereit oder entsprechend ausgerichtet waren und selbst beim WDR-Fernsehen zeigte man sich sichtlich überrascht als der erste Knall zu hören war.
"Optimal" fiel der Turm aus Sicht des Sprengmeisters aus Thüringen. Er selbst habe zwar daran geglaubt, aber nicht gedacht, dass der Schornstein so gerade fallen würde. Dabei war ja alles sorgfältig geplant. In einer Höhe von 54 m wurde dafür ein Sprengpaket angebracht, auf 183 m ein weiteres. Die einzelnen Abschnitte sollten dabei in verschiedene Richtungen fallen und ein kleiner Stumpf von 50 m zurückbleiben, um ihn später mit Baumaschinen abzutragen. Doch daraus wurde nichts. Der obere Teil fiel so glücklich auf den Stumpf, so dass dieser gleich mit zertrümmert wurde.
Viele hatten sich das Ganze wuchtiger, lauter und actionreicher vorgestellt, aber nach nur knapp 10 Sekunden war die Faltung des Stahlbetonriesen abgeschlossen. Aufgelöst in Staub! Zwei gesteuerte Explosionen und eine große Staubwolke, das war der "leise Abschied" eines gefällten Riesen.
Eine Traumsprengung - so zogen die Verantwortlichen von Eon Engineering und Gelsenwasser, die den Staub mit einer Wasserwand auffingen, Bilanz. Damit war auch der Staub der durch die Terminverschiebung [wir berichteten hier] aufgewirbelt worden war, restlos beseitigt.
Größere Bilder der Sprengung könnt Ihr auf der GE.larie sehen.
...........................................
"Den Abschied muss man nehmen, nicht erdulden."
unbekannter Verfasser
Kommentare