Dienstag, 27. März 2007
Frühling
Frühling
Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
"Er kam, er kam ja immer noch"
Die Bäume nicken sich's zu.
Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuß auf Schuß;
Im Garten der alte Apfelbaum,
Er sträubt sich, aber er muß.
Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt; "Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai."
O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh:
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag's auch du.
Fontane, Theodor (1819-1898)
Donnerstag, 22. März 2007
Schmuddeltag mit Lyrik
Häufig ist es in diesen Tagen ungemütlich, das Wetter sorgt selten für gute Stimmung. Gestern war nicht nur Frühlingsanfang , sondern auch "Welttag der Lyrik". Im Zusammenhang mit Frühlingslyrik gibt es wohl einen Frühlingsklassiker - der von Eduard Mörike.
Frühling läßt sein blaues Band
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike (1804-1875)
In diesem Sinne kommt gut durch den Tag. Für mich ist heute wieder der Terminplan voll von Krankengymanstik, Massage bis hin zum Kontrollcheck im Krankenhaus. Aber wat mut, dat mut, oder?
Donnerstag, 15. März 2007
Es sind nicht die bunten Farben
Es sind nicht die bunten Farben, die lustigen Töne und die warme Luft, die uns im Frühling so begeistern. Es ist der stille weissagende Geist unendlicher Hoffnungen, ein Vorgefühl vieler froher Tage des gedeihlichen Daseins so mannigfaltiger Naturen, die Ahndung höherer ewiger Blüten und Früchte, und die dunkle Sympathie mit der gesellig sich entfaltenden Welt.
 Novalis
(eigentl. Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801)
Die Stimme der Natur lässt sich nicht überschreien.
Christoph Martin Wieland, (1733-1813), Schriftsteller
Freitag, 9. März 2007
Jeden Morgen in meinem Garten
Jeden Morgen in meinem Garten
Jeden Morgen in meinem Garten
öffnen neue Blüten sich dem Tag.
Ãœberall ein heimliches Erwarten,
das nun länger nicht mehr zögern mag
Die Lenzgestalt der Natur ist doch wunderschön,
wenn der Dornbusch blüht und die Erde
mit Gras und Blumen prangert.
Claudius, Matthias (1740-1815)
Euch allen ein nicht verregnetes und erholsames Wochenende. Macht's gut!
Dienstag, 6. März 2007
So viel Dank
So viel Dank
Wie viel Sand in dem Meer,
wie viel Sternlein oben her,
wie viel Tierlein in der Welt,
wie viel Pfenning unterm Geld.
In den Adern wie viel Blut,
in dem Feuer wie viel Glut.
Wie viel Blätter in den Wäldern
wie viel Gräslein in den Feldern.
In den Hecken wie viel Dörner,
auf dem Acker wie viel Körner,
auf den Wiesen wie viel Klee,
wie viel Stäublein in der Höh'
In den Flüssen wie viel Fischlein,
in dem Meere wie viel Müschlein.
Wie viel Tropfen in dem See,
wie viel Flocken in dem Schnee.
So viel lebendig weit und breit,
so viel Dank sei Gott in Ewigkeit.
Alter deutscher Kinderreim
Mit diesen Zeilen schicken wir einen herzlichen Gruß nach Rügen, wo unser Enkelkind Marie und Mutter Vivi eine Kur machen, und ich glaube, all diese Fragen eine Antwort finden wollen ...smile. Alles Gute Euch beiden, bleibt und werdet gesund, viel Spaß und ein bisschen schönes Strandwetter wünschen wir Euch:-))
Sonntag, 4. März 2007
Frühlingsahnung
Frühlingsahnung
Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter -
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.
Â
Unterm Monde silberweiß,
zwischen Wipfeln schwarz und kraus
flügelt eine Fledermaus
ihren ersten Kreis...
Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter -
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Der Bloggerwelt einen angenehmen Sonntag, das Wetter hier in GE lädt zum Spaziergang ein.
Freitag, 2. März 2007
Der Frühling
Der Frühling
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde,
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tag entstehen.
Â
Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.
Hölderlin, Friedrich (1770-1843)
Auf dem Viktualienmarkt in München habe ich als Frühlingsboten Frühlingskränze, Hasen und auch schon diese Hühnerdeko gesehen.
Kommentare