Dienstag, 28. August 2007
Die Lilie blüht
Die Lilie blüht
Die Lilie blüht, ich bin die fromme Biene,
Die in der Blätter keuschen Busen sinkt,
Und süßen Tau und milden Honig trinkt,
Doch lebt ihr Glanz, und bleibet ewig grüne
So [ist] dann selig mein Gemüt
Weil meine Lilie blüht!
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Die Lilie blüht, Gott, laß den Schein verziehn,
Damit die Zeit des Sommers langsam geht,
Und weder Frost noch andre Not entsteht,
So wird mein Glück in dieser Lilie blühn,
So klingt mein süßes Freudenlied:
Ach, meine Lilie blüht!
Brentano, Clemens (1778-1842)
Der Brunnen genügsamer Zufriedenheit muß in der Seele entspringen.
Samuel Johnson, (1709 - 1784)
Donnerstag, 23. August 2007
Mittag
Mittag
Am Waldessaume träumt die Föhre,
Am Himmel weiße Wölkchen nur,
Es ist so still, dass ich sie höre,
Die tiefe Stille der Natur.
Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
Die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
Und doch, es klingt, als ström' ein Regen
Leis tönend auf das Blätterdach.
Theodor Fontane (1819-1898)
Donnerstag, 16. August 2007
Sommer
Sommer
Singe, meine liebe Seele,
Denn der Sommer lacht.
Alle Farben sind voll Feuer,
Alle Wett ist eine Scheuer,
Alle Frucht ist aufgewacht.
Singe, meine liebe Seele,
Denn das Glück ist da.
Zwischen Ähren, welch ein Schreiten!
Flimmernd tanzen alle Weiten,
Gott singt selbst Hallelujah.
Otto Julius Bierbaum (1865-1910)
Bei uns weiß man momentan wirklich nicht: Ist es Sommer oder nicht? Manchmal drückend, schwül, dann wieder mal ein Regenschauer. Man ist unschlüssig, was man anziehen soll. Das macht insgesamt wenig Spaß: Unbeständig und nass. Doch es gibt Schlimmeres ...
Die WAZ hatte heute auf ihrem Titelblatt nur Mord und Totschlag: Mafia Blutbad in Duisburg, deutsche Polizisten starben bei Terroranschlag der Taliban, Terroranschlag im Irak forderte 220 Opfer. Da wird der 30. Todestag von King Elvis Presley schon gleich zum Highlight des Tages. Gibt es eigentlich keine guten Nachrichten mehr in dieser Welt? Eigentlich kann man froh sein, ein stinknormales Leben führen zu dürfen. Aber der Alltagstrott, jedenfalls momentan, ist auch bescheiden. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, ich komme zu nix. Gut, Schule/Beruf haben Vorrang, die Arbeit wird auch nach dem Unterricht mehr, statt weniger. Ich komme immer später nach Hause und habe dann keine große Lust mehr, mich mit schöngeistigen Dingen zu beschäftigen. Fotogalerien dämmern z.B. so vor sich hin, meine Steuererklärung habe ich immer noch nicht gemacht ;-) etc. Ich freue mich, wenigstens mein Blogroll täglich zu lesen und auch diesen Blog mit Beiträgen zu bestücken. Vielleicht kommt ja mal wieder der große Durchbruch.
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Die Freiheit zu töten ist keine wahre Freiheit, sondern eine Tyrannei, die den Menschen zur Sklaverei degradiert.
Papst Benedikt XVI. (*1927)
Mittwoch, 15. August 2007
Feldeinsamkeit
Feldeinsamkeit
Ich ruhe still im hohen grünen Gras
Und sende lange meinen Blick nach oben,
Von Grillen rings umschwirrt ohn' Unterlass,
Von Himmelsbläue wundersam umwoben.
Und schöne weiße Wolken ziehn dahin
Durchs tiefe Blau wie schöne stille Träume. -
Mir ist, als ob ich längst gestorben bin,
und ziehe selig mit durch ew'ge Räume.
Hermann Allmers (1821 - 1902)
In den letzten Tagen war es recht sonnig hier in GE, da denkt man dann schnell mal zurück an die Spaziergänge an der Küste der Ostsee.
Dort haben am vergangenen Wochenende schwere Gewitter und Regenfälle die Keller volllaufen lassen und entsprechende Schäden angerichtet. Die Bewohner in Kellenhusen konnten sich an solch kräftige Unwetter in ihrem Leben nicht mehr erinnern. Vor 300 Jahren soll so etwas schon mal vorgekommen sein. Schicksal?
Donnerstag, 9. August 2007
Mondnacht
Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
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Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Joseph Freiherr von Eichendorff, (1788-1857)
Das Bild habe ich Ende Juli am Ostseestrand von Kellenhusen aufgenommen. Als ich schon das Motiv sah, habe ich gleich an das Gedicht von Eichendorff gedacht. Eine Besprechung dieses Gedichtes findet Ihr [hier]. Zum Wetter möchte ich nur anmerken, es schüttet wie aus Eimern.
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