Freitag, 23. November 2007
Die Lieb'
Die Lieb'
ist wie's Wetter,
bald stürmich, bald still;
a Narr, der durchs Bitten
was ausrichten will.
volkstümlich
Ein gemütliches Wochenende wünsche ich Euch, auch wenn der Himmel sich in einem gepflegten Grau zeigen wird!
Dienstag, 20. November 2007
Es kann die Ehre dieser Welt
Es kann die Ehre dieser Welt
Es kann die Ehre dieser Welt
Dir keine Ehre geben,
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
Muss in dir selber leben.
Wenn's deinem Innersten gebricht
An echten Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt dir Beifall spricht,
Ist all dir wenig nütze.
Das flücht'ge Lob, des Tages Ruhm
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.
Theodor Fontane (1819-1898), deutscher Schriftsteller
Ich mag dieses Gedicht, weil es mich daran erinnert, stets einen gradlinigen Weg zu gehen, Entscheidungen zu treffen, die ich verantworten kann, mir bewusst zu sein, nicht gegen meine Ãœberzeugung zu arbeiten, meinen Charakter nicht zu verbiegen, Dinge zu hinterfragen, nicht leichtfertig zu handeln, auch ein unliebsames "Nein" sagen zu können, ein klares Ziel vor Augen zu haben und vor mir selbst zu bestehen.
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Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
Simone de Beauvoir (1908-1986), franz. Schriftstellerin
Dienstag, 6. November 2007
Gut und Böse
Ach, irgendwie wurde ich durch meine satirische Blickweise auf die Diätenerhöhung an dieses Gedicht erinnert ...
Gut und Böse
Tugend will, man soll sie holen,
Ungern ist sie gegenwärtig;
Laster ist auch unbefohlen
Dienstbereit und fix und fertig.
"Gute Tiere", spricht der Weise,
"Mußt du züchten, mußt du kaufen,
Doch die Ratten und die Mäuse
Kommen ganz von selbst gelaufen."
Wilhelm Busch
Sonntag, 4. November 2007
Novembertag
Novembertag
Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
träumen Mensch und Erde.
Christian Morgenstern (1871 - 1914)Â
Die Nacht ist mild, der Tag ist naß, das macht weder Xmas noch Lucki Spaß! Draußen ist wieder so eine trübe Suppe, es wird kaum hell, ich sollte das Lied "Laterne, Laterne ..." anstimmen. Vielleicht könnt Ihr ja mehr aus einem solchen Sonntag machen, zu wünschen wär's.
Freitag, 2. November 2007
Allerseelen
Allerseelen
Die Männlein, Weiblein, traurige Gesellen,
Sie streuen heute Blumen blau und rot
Auf ihre Grüfte, die sich zag erhellen.
Sie tun wie arme Puppen vor dem Tod.
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O! wie sie hier voll Angst und Demut scheinen,
Wie Schatten hinter schwarzen Büschen stehn.
Im Herbstwind klagt der Ungebornen Weinen,
Auch sieht man Lichter in der Irre gehn.
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Das Seufzen Liebender haucht in Gezweigen
Und dort verwest die Mutter mit dem Kind.
Unwirklich scheinet der Lebendigen Reigen
Und wunderlich zerstreut im Abendwind.
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Ihr Leben ist so wirr, voll trüber Plagen.
Erbarm' dich Gott der Frauen Höll' und Qual,
Und dieser hoffnungslosen Todesklagen.
Einsame wandeln still im Sternensaal.
Georg Trakl
Das Leben großer Menschen erinnert uns daran, dasss wir beim Abschied unseren Fußabdruck im Sand der Zeit hinterlassen.
Henry Wadsworth Longfellow (1807-1882)
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