Montag, 21. Januar 2008
Weltende
So manch einer wünscht sich in diesen Tagen einen Weltuntergang oder das Weltende, um einen Neuanfang zu starten. Vielleicht ähnlich wie der expressionistische Dichter v. Hoddis den bürgerlichen Zusammenbruch 1911 gesehen hat, als er dieses gesellschaftskritische Gedicht schrieb ...
Weltende
Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei,
Und an den Küsten - liest man - steigt die Flut.
Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.
Jakob van Hoddis (eigentlich Hans Davidsohn 1887-1942)
Eine lesenswerte Analyse und Interpretation dieses Werkes findet Ihr [hier].
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