Dienstag, 11. März 2008
Deutschland ein Steuerparadies
Das vermag man sich als Normalbürger nicht vorzustellen Es sind doch erst ein paar Wochen ins Land gegangen als man hierzulande zum "Halali" auf Steuersünder geblasen hat; die Länder, die Zuflucht für Geldanlagen gewährt hatten, mit Missachtung geächtet und mit Drohgebärden und -sprüchen überzogen hat. Der moralische Zeigefinger konnte größer gar nicht sein.
Doch dann sehe ich in der WISO-Sendung/ZDF vom 19.03.2008, dass Deutschland ganz offen selbst ein Steuerparadies ist, zwar nur für Schweizer Staatsbürger, aber immerhin.
Jestetten so heißt der idyllische Ort nahe dem Rheinfall in Schaffhausen. Das 5000-Einwohnerörtchen ist Zollgrenzbezirk und ist fast völlig von der Schweiz umgeben, hat aber zwei große Bankfilialen.
Hier können Schweizer ihr Geld bei deutschen Banken anlegen, ohne dass ihre Zinseinkünfte an Schweizer Steuerbehörden gemeldet werden wie dieses Video zeigt. Entsprechend frequentiert ist das Örtchen mit Autos mit Schweizer Nummernschildern.
Ganz ungeniert werben die beiden Bankfilialen auf ihrer Website: "Wenn Sie in der Schweiz wohnen und bei uns Geld anlegen, bekommen Sie Zinserträge ohne Steuerabzug ausbezahlt."
In der Schweiz würden 35 Prozent Quellensteuer fällig werden. Auch nach der Herkunft des Geldes wird man nicht gefragt. Diskretion, versteht sich. Auch aus anderen finanziellen Gründen, so berichtete WISO, sei die Geldanlage in Deutschland interessant. Höhere Zinsen, weniger Gebühren.
Ob dieser Steueroase inmitten unserer Republik und der hehren Worte unserer Politiker verschlug es mir doch die Sprache. So etwas nennt man Kapitalflucht nach Germany oder auch Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Da seid Ihr platt? Vielleicht kommt daher auch der Ausdruck "Plattmoos" für Schwarzgeld. Schönen Nachmittag allerseits.
Roter Teppich
Wer kennt ihn nicht, wenn Stars und Sternchen zu irgeneinem besonderen Event geladen sind, den "Roten Teppich, über den man dann zum Ereignis schreitet. Wie VIPs sollten sich auch die Kunden aus Nah und Fern in der buerschen Innenstadt am letzten Sonntag bei Shopping fühlen.
Deshalb hatte man über 70 zwei Meter große Teppiche geordert, um auch optisch den "Verkaufsoffenen Sonntag" zum "Tag des Kunden" zu machen.
Doch das Ganze erwies sich mehr oder weniger als Flop. Mit Klebeband mussten die "Filzfetzen" auf der Straße fixiert werden, mit Teppich hatte das Ganze wenig zu tun, und kaum ein Kunde war sich wirklich bewusst, hier etwas Besonderes erlebt zu haben. Im Gegenteil, das rote Objekt erwies sich bei böigem Wind als Stolperfalle und wurde von einigen Einzelhändler folglich gar nicht erst ausgelegt. Die Einheitlichkeit und die tolle Idee waren dahin.
Den internationale Touch wie auch das Gefühl, "sich als Star zu fühlen", blieb gänzlich auf der Strecke. Die meisten Teppiche waren mehr oder weniger lieblos auf den Boden geworfen worden, und die Qualität und damit auch das Erscheinungsbild der roten "Filzfetzen" vermittelten eher ein ziemlich billiges Engagement. Einigen sind sie nicht einmal aufgefallen;-)
Auch der groß angekündigte Schuhputzer entpuppte sich als eine Schülerin, die am Sonntag ein bisschen ihr Taschengeld aufbessern wollte. Nichts gegen die Schülerin, doch unter einem richtigen Schuhputzer verstehe ich etwas anderes. Leider fand auch diese Aktion versteckt in einem Schuhgeschäft statt. Ein "echter" Straßenschuhputzer" hätte sich nicht von dem etwas kühlem Wetter abhalten lassen, um sein Handwerk auf der Einkaufsmeile zu demonstrieren.
Einen bitteren Nachgeschmack hinterließ auch die Tatsache, dass zwar die städtischen Parkplätze kostenfrei waren, aber die bewirtschafteten Parkhäuser die Kundschaft und Besucher zur Kasse baten.
Dass der Kunde in Buer mal König wird, das würde ich schon mal gerne erleben. Gute Ideen sind ja vorhanden, doch leider scheitert man immer wieder an der Umsetzung wie auch schon so oft bei dem Buerschen Weihnachtsmarkt.
Montag, 10. März 2008
Stürmisch
Das Wetter im Ruhrgebiet hatte eine schlechte Vorhersage bekommen. Der erwartete Regen blieb jedoch aus, bis mittags schien auch noch die Sonne Stattdessen hatten wir einen starken, sturmartigen Südwestwind.
Orkanartige Böen hatten leichtes Spiel mit Blumenkübeln.
Solidarisch
Da staunte ich nicht schlecht. Vor dem Buerschen Rathaus flatterte eine mir unbekannte Fahne im Wind. Staatsbesuch?...das hätte man doch sicherlich bekannt gegeben, ...neue Flagge für GE? ...wäre nicht verwunderlich;-).
Das Rätsels Lösung: Zum Jahrestag des tibetanischen Volksaufstandes von 1959 wird heute auf den Rathäusern im Emscher-Lippe Land die Nationalflagge des Himalaja-Landes gehisst. Die Fahne ist in Tibet selbst verboten, seitdem China dort die Kontrolle übernommen hat. Mehr als 800 Städte beteiligen sich an der Aktion und protestieren damit gegen die Verletzung der Menschenrechte.
Seit 1996 hissen am 10. März in ganz Europa Tausende von Städten und Gemeinden die tibetische Nationalflagge an ihren Rathäusern oder anderen öffentlichen Gebäuden. Damit zeigen sie ihre Sympathie für die gewaltlose, versöhnliche Politik des Dalai Lama und erklären sich solidarisch mit dem legitimen Recht des tibetischen Volkes auf Selbstbestimmung und Bewahrung seiner kulturellen und religiösen Identität.
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