Mittwoch, 13. Mai 2009
Maibowle keine Medizin
Angesagtestes Getränk in diesem Monat dürfte wohl die Maibowle sein. Unverzichtbare Zutat: frischer Waldmeister.
Das Aroma stammt von dem Inhaltsstoff Cumarin und entwickelt sich besonders bei welkenden oder trockenen Blättern.
Waldmeister ist ein altbekanntes Heilkraut. Schon bei den Kelten war nicht nur die krampflösende Wirkung bekannt. Es hilft gegen Ãœberarbeitung, Infektionen, Herzbeschwerden, Hämorrhoiden, Schlafstörungen und Motten.
Trotzdem ist die Maibowle keine Medizin, denn sie führt bei erhöhtem Genuss ob mit oder ohne Alkohol unweigerlich zu Kopfweh, was auf das Cumin zurückzuführen ist. Meist wird der Waldmeister vor der Blüte gesammelt, da der Cumaringehalt des Waldmeisters dann niedriger als später ist. Es wird empfohlen, nicht mehr als drei bis fünf Gramm Waldmeister pro Liter Bowle zu verwenden, da das schwachgiftige Cumarin ansonsten zu den oben erwähnten Kopfschmerzen führen kann.
Deshalb ist die Maibowle nur bedingt zur Stärkung von Leber und Herz sowie zur Vertreibung der "Frühjahrsmüdigkeit" zu empfehlen wie es der Benediktinermönch Wandalbertus tat, der sie im Kloster Prüm in der Eifel 854 n. Chr. erfand und erstmalig nicht nur die medizinische Nutzung schriftlich festhielt.
Trotzdem schmeckt die Bowle lecker, besonders wenn mann noch ein paar frische Orangenscheiben hinzufügt. Na dann ... Auf den Mai!
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