Samstag: Sensorreinigung ..., gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen am Wochenende, musste aber sein ... ;-)
Meine Canon 30 D habe ich im Sommer gekauft und stellte nach 2 Monaten fest, dass bei Bildern mit blauem Himmel immer kleinere Flecken zu sehen waren, die bei Motivaufnahmen gar nicht auffielen. Zunächst dachte ich an eine Verunreinigung des Objektivs, aber dem war nicht so. Dann stieß ich in einem Forum auf den Hinweis, dass gerade die digitalen Spiegelrefexkameras besonders anfällig für Schmutz auf dem Sensor sind. Dieser Schmutz kann beim Objektivwechsel hereinkommen, meist ist jedoch ein mechanischer Abrieb der Grund für die Verunreinigungen. Bei der neuen EOS 400 hat Canon inzwischen eine automatische Reinigung integriert. Sicherlich lassen sich die Flecken mit einem Bildbearbeitungsprogramm wegstempeln, ist aber eine mühsame Sache, zumal ganze Fotoserien davon betroffen sind.
Um es kurz zu machen. Ein Blasebalg hilft wenig im Kampf gegen den Staub, bringt eher noch mehr Schmutz rein, die Partikel kleben förmlich am Sensor. Deshalb bringt auch ein Speckgrabber nichts, der nur dicke Staubkörner statisch abzieht. Q-Tipps getränkt mit Isopropanol-Alkohol sind schon sehr hilfreich, verursachen aber auch Schlieren, so dass man den Reinigungsvorgang geduldig mehrfach wiederholen muss.
An dieser Stelle muss ich mal kurz unterbrechen: Natürlich übernehme ich für meine Vorschläge keine Haftung für irgendwelche Zerstörungen, aber das versteht sich ja von selbst. Wer will kann sicherlich seine Kamera einschicken und vom Kundenservice behandeln lassen. Kostet jedoch einiges, und die Kamera steht auch für diesen Zeitraum nicht zur Verfügung. Dennoch kann man das Problem auch selbst lösen.
Dafür sollte man bei micro-tools folgendes Zubehör bestellen. Eine Sensorwand 14mm (für Canon 30 D/gibt es auch für alle gängigen DSLR ). Die dazugehörigen Reinigungstücher PSI-1 PEC-PAD (100 Stück) und die Reinigungsflüssigkeit PSI-3-F Eclipse. Kosten insgesamt ca. 30 Euro.
Bei der Canon 30 D werden über den Menüpunkt Sensorreinigung zunächst der Spiegel und Verschluss arretiert. (Für andere DSLR entsprechend die Gebrauchsanweisung der eigenen Kamera beachten!) Dann ein Reinigungstuch um die Sensorwand wickeln, ein paar Tropfen Reinigungsflüssigkeit auf die Spitze des Tuchs tropfen und anschließend den Tiefpassfilter von der einen zur anderen Seite abwischen. Ruhig ein paar Mal wiederholen. Danach mit einem neuen Reinigungstuch trockenwischen. Zur Kontrolle ein paar Testphotos gegen den Himmel machen, ggf. die Reinigung noch einmal wiederholen. Bei mir hat dieses Verfahren jedenfalls auf Anhieb hervorragend geklappt. Der Tiefpassfilter ist übrigens von einer Scheibe geschützt. Damit der Verschluss und der Spiegel nicht während der Reinigung zurückschnappen, sollte man auf ausreichende Batteriekapazität achten und die Kamera nicht versehentlich ausschalten oder das Batteriefach öffnen etc.
Die Reinigung selbst dauert eigentlich nur wenige Minuten, wenn man die Sachen alle griffbereit hat. Vielleicht ist dieser Tipp für den einen oder anderen hilfreich und eine preiswerte, gute Lösung des Problems.
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