Gestern war bei uns sprichwörtlich die Hölle los. Die WAZÂ (Deutschlands größte Regionalzeitung) hatte sich angesagt, um eine Reportage von Heinrich und mir zu unserem bekannten "Dinner For One" zu machen.
Da wurde interviewt, gebacken, geschnitten, dekoriert, gekocht was das Zeug so hergab. Eigentlich alles perfekt, dann kam der Fotograf.
Wir kennen ja inzwischen die Spielchen, mal von rechts dann nach links , dann auf das Produkt schauen, nicht lächeln, dann wieder doch und in die Kamera schauen, dann wirft die Tischlampe einen Schatten und ein Leuchter auf dem Schrank wirkte hinter mir wie ein Geweih. Inzwischen war die Soße etwas verlaufen, also wieder alles neu dekorieren. Aber am Ende war alles im Kasten und alle waren zufrieden. Die WAZ macht zwischen Weihnachten und Neujahr darüber eine ganze Seite, wir werden darüber berichten. Zeit für das Shooting fast drei Stunden. Aber die Redakteure waren vom Empfang, von der Beköstigung und der Dekoration meiner Frau sichtlich angetan. So etwas Freundliches hätten sie selten erlebt, so ihre Aussage.
Dann sind Heinrich und ich inzwischen Paten(onkel) geworden - von einem Luchskater, der auf den Namen "Nikolai" hört und in unserem Zoo, besser gesagt in der ZOOM- Erlebniswelt in Gelsenkirchen wohnt. Die Patenschaft dient der Finanzierung von Futtermitteln, ärztlicher Betreuung, Pflege etc..Die Unterstützung hilft dem Zoo in Zukunft eine optimale Haltung der Tiere zur gewährleisten.
Der Eurasische Luchs oder Nordluchs (Lynx lynx) ist eine in Eurasien verbreitete Art der Luchse. Im deutschen Sprachgebrauch ist fast immer diese Art gemeint, wenn von "dem Luchs" die Rede ist.
Mit einer Kopfrumpflänge von bis zu 1,30 m (plus zwischen 11 und 25 cm Schwanz) und einer Schulterhöhe von 65 cm ist der Luchs die größte Katze Europas. Er wiegt bis zu 38 kg. Mit den anderen Arten der Gattung teilt er die langen Pinselohren, den rundlichen Kopf und den sehr kurzen Schwanz. Sein Fell ist gelb bis graubraun und trägt oft eine Zeichnung aus dunkleren Flecken oder Streifen. Die Fleckung ist vom Lebensraum abhängig und ändert sich von Region zu Region. Der Eurasische Luchs trägt einen sehr ausgeprägten Backenbart. Hochbeinigkeit, kurzer Schwanz und kurze Ohren sowie die stark behaarten Pfoten stellen Anpassungen an Kälte und hohe Schneelagen dar.
Bereits in der Antike galt er als außerordentlich scharfsichtig (vgl. Lynkeus), in Deutschland auch als hellhörig ("Ohren wie ein Luchs") und verstohlen ("jemandem etwas abluchsen").
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Luchses reichte von den Pyrenäen in einem breiten Gürtel bis nach Sibirien, unter Aussparung des nordwestlichsten Europas (Großbritannien, Niederlande, Norddeutschland, Dänemark). Das nördliche Skandinavien war ebenfalls unbesiedelt. In Deutschland wurden die letzten Luchse 1846 bei der Ruine Reußenstein und um 1850 in den bayerischen Alpen getötet. Bis etwa 1960 war der Eurasische Luchs in Westeuropa vollständig ausgerottet. In großen Teilen Nord-, Ost-, und Südosteuropas sowie in der sibirischen Taiga konnte sich die Art jedoch halten, die westlichsten autochthonen Vorkommen gab es um 1960 in Südschweden, Ostpolen und der östlichen Slowakei.
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Durch zahlreiche Einbürgerungen sind heute einige Bereiche Westeuropas wie die Alpen, der Jura, die Vogesen und der Böhmerwald wiederbesiedelt. In Deutschland gibt es wieder Luchse im Pfälzer Wald und einzelne aus Tschechien eingewanderte Luchse im Bayerischen Wald. Im Nationalpark Harz läuft ein Auswilderungsprojekt, und einzelne wahrscheinlich aus der Schweiz eingewanderte Luchse wurden auch schon wieder im Schwarzwald gesichtet. 2002 kam es im Harz zur ersten Geburt frei lebender Luchse seit der Wiedereinführung: Ein Luchspaar hatte Nachwuchs geworfen. Im Jahre 2005 wurde nach mehr als 200 Jahren erstmals wieder ein frei lebender Luchs im oberen Donautal oberhalb von Sigmaringen gesichtet und mit einer Videokamera mit Infrarotscheinwerfer gefilmt. Seit einigen Jahren wird auch von einzelnen Beobachtungen und Spurensichtungen in den abgelegenen Teilen der Eifel im deutsch-belgischen Grenzgebiet berichtet, von der Schnee-Eifel, dem Zitterwald, dem Hohen Venn bis in den Nationalpark in der Rureifel hinein. 2004 wurde hier erstmals ein weibliches Tier mit zwei Jungtieren gesichtet. Die Herkunft der einzelnen Tiere ist bisher ungeklärt. Es wird vermutet, dass sie aus dem Pfälzer Wald über den Hunsrück zugewandert sind.
Der Eurasische Luchs ist ein Waldtier, das offene Landschaften und menschliche Siedlungen nur randlich und temporär nutzt, daneben finden sich die Tiere auch in der felsigen Gebirgszone und in den Hochebenen Zentralasiens.
Der Luchs lebt als Einzelgänger, der vor allem in der Dämmerung und nachts jagt. Kleine und mittelgroße Huftiere werden bevorzugt, im Ãœbrigen umfasst das Beutespektrum praktisch alle im jeweiligen Lebensraum vorhandenen kleinen und mittelgroßen Säuger und Vögel. In den Alpen dominieren in der Nahrung Rehe und Gämsen, im Bayerischen Wald spielen neben Rehen auch Rothirschkälber und Feldhasen eine wichtige Rolle. In der Taiga werden vor allem Schneehasen und Rauhfußhühner erbeutet. Nur gelegentlich spezialisieren sich einzelne Luchse auf Haustiere wie Ziegen und Schafe. Die Jagd erfolgt nach Katzenart durch Anschleichen mit abschließendem Anspringen oder einem Kurzspurt von meist unter 20m Länge.
Die Pärchen finden sich nur zur Paarungszeit zwischen Februar und April zusammen. Die zwei bis drei Jungen werden meist nach einer Tragzeit von zehn Wochen in einer Felsenhöhle geboren und bleiben bis zum nächsten Frühjahr bei der Mutter.
Die Lebensdauer eines Luchses liegt bei zehn bis zwölf Jahren, es wird allerdings auch von bis zu vierundzwanzig Jahre alten Einzeltieren berichtet. (gelesen bei wikipedia)
Nun Nikolai kann man nun in der ZOOM Erlebniswelt in Gelsenkirchen bewundern. Wir haben uns nur gefragt womit wir ihm zu Weihnachten eine große Freude machen können…Mäuseschaschlikspieße oder ob wir das Restaurant La Botte beauftragen sollen, ein bisschen Hirsch vorbeizubringen?
Natürlich besitzen wir auch einen echten Patenbrief, aber die uns zur Verfügung gestellten Pressephotos der ZOOM Erlebniswelt sind doch um ein Vielfaches schöner als ein Blatt Papier von Nikolai.
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Die eigene Zuverlässigkeit lernt man erst schätzen, wenn man sich auf andere verlassen muss.
aus Italien
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