Eigentlich stellt man sich in jedem Jahr die Frage: "Was schenke ich, um Freude zu bereiten?", und in jedem Jahr versprechen wir uns, dass wir uns beide doch gar nichts schenken wollen. Was wir brauchen, benötigen, das schafft man sich auch unterhalb des Jahres an, dazu brauchen wir kein Weihnachtsfest.
Sinnvolles Schenken will gelernt sein. Wer das Herz des anderen füllen und nicht nur den eigenen Geldbeutel leeren will, der muss sich etwas einfallen lassen.
Ein Geschenk, so las ich irgendwo, ist 'verleiblichte Liebe'. Da wird sichtbar, was mir der andere bedeutet, was er mir wert ist. Und dieser Wert misst sich nicht am Preisetikett. Eine Gabe wird zur Geste, zum Gradmesser einer Beziehung, wenn sie das Herz dessen erreicht, dem ich eine Freude machen will. Damit er sieht: Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, hat mich aufmerksam beobachtet und mir den Wunsch sozusagen von den Augen abgelesen. Er hat sich erinnert, wie sehr man im Sommer von irgendetwas geschwärmt hatte oder so begeistert von irgendeiner Sache war.
Geschenke offenbaren seelische Botschaften, sie zeigen, was man füreinander übrig hat. Und dies vermag kein Kassenbon. Eilig Eingekauftes ist der Ausverkauf echter Weihnachtsfreude, phantasielose Allerweltspräsente machen den Adressaten beliebig und nicht geliebt.
Ein Geschenk kommt an, wenn es vom Beschenkten ausgeht, indem ich seine Wünsche und Träume kenne und umzusetzen versuche.
Nun in diesem Jahr hatten wir wieder unser Versprechen gebrochen, aber jeder hatte sich auf seine Art und Weise eine kleine Ãœberraschung einfallen lassen.
Während ich noch in meinem Arbeitszimmer am Computer herumwerkelte, hörte ich vertraute Klänge eins Saxophons. "Komm mal schnell ins Wohnzimmer", rief meine Frau. Na dachte ich, sie will Dir sicherlich ihre neu gekaufte CD vorstellen. Aber weit gefehlt.
Dort stand ein russischer Musikstudent und spielte auf dem Saxophon altbekannte Weihnachtsweisen. Ehrlich gesagt, ich war ergriffen und hatte Tränen in den Augen. Die Ãœberraschung war meiner Frau wirklich gelungen, und so schnell werde ich diese Ereignis auch nie vergessen.
Meine diesjährige Idee war etwas anders gelagert. Aus den vielen Zoobesuchen in der ZOOM Erlebniswelt, die wir auch während meiner Krankheit gemacht haben, wusste ich, dass meiner Frau besonders die Erdmännchen gefallen haben.
Folglich kam mir die Idee, eine Patenschaft eines Erdmännchens für meine Frau zu organisieren. Die Patenschaft erfüllt auch noch einen guten Zweck. Mit der Tierpatenschaft übernimmt man für die Dauer eines Jahres Kosten für die Haltung, Futtermittel und Pflege eines bestimmten Tieres. Die Unterstützung hilft in Zukunft eine optimale Haltung der Tiere zu gewährleisten. Die Wahl war nun ganz einfach, ein Erdmännchen musste es sein. ...und nun ist Brigitte Patentante.
Die niedlichen Erdmännchen gehören zur Familie der Schleichkatzen. Sie werden manchmal mit den Erdhörnchen verwechselt. Doch schon durch ihren kurzen, dünnen Schwanz sind sie eindeutig identifizierbar. Man findet sie in offenem Gelände, vorzugsweise in den Trockensavannen Südafrikas. Die possierlichste Haltung der Erdmännchen ist das Stehen auf den Hinterbeinen. Mit dem Schwanz halten sie das Gleichgewicht (was nicht immer klappt). Sie nehmen diese Stellung ein, um Ausschau nach Greifvögeln zu halten. Erspähen sie eines dieser Tiere, warnen sie ihre Artgenossen durch einen spitzen Schrei. Erdmännchen leben in weit verzweigten Erdhöhlen in Gruppen von 10 bis 20 Tieren. Sie sind meist ständig in Bewegung und nicht so leicht zu beobachten. Doch oft sieht man auch eine ganze Gruppe von Erdmännchen vor ihrem Bau sitzen, die Gesichter der Sonne zugewandt. (Quelle: Tierlexikon der ZOOM Erlebniswelt)
Wir wünschen Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben.
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Vor ein paar Tagen hast Du mir einen dürren Zweig in die Vase gestellt. bevor du abgereist bist. Wie ich auf Zeilen von dir warte, erblüht mir der Zweig mitten im Winter. Ja, ich habe deinen Liebesgruß verstanden.
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