Man kann sagen die Woche endete wie sie begann - erlebnisreich. Da lese ich doch am Samstagmorgen in der Tageszeitung von einem der erfolgreichsten und profiliertesten Ballonfahrer der Welt, der direkt aus der Nachbarstadt Gladbeck stammt und dass der Landesverband NRW des Deutschen Aero Club dort das Gladbecker Oktoberfest für Gas- und Heißluftballone feiert und die Bürger am Samstag, 13. Oktober, von 18 bis 20 Uhr zum spektakulären Ballonglühen einlädt.
Ich erinnerte mich an meine Ballonfahrt und auch an die Worte vor fünf Jahren: "Der westfälische Ballonadel gibt hiermit kund und zu wissen, dass Ulrich Pokorra am heutigen Tage an Board des Heißluftballons D-OLEF die Jungfernfahrt absolviert hat und nach Zunft und Ordnung der Ballöner mit Feuer und Sekt auf den Namen Ulrich, luftiger Kanalüberquerer, Graf am Abendhimmel über dem Dortmund-Ems-Kanal getauft und in den Adelsstand der Ballonfahrer aufgenommen wurde."
Das hieß: Adel verpflichtet, und so machte ich auch meiner Frau Brigitte klar, dass wir uns dieses einzigartige Ereignis nicht entgehen lassen sollten. Wir hatten nämlich schon oft geplant, uns eine solche Show anzusehen, aber aus unterschiedlichen Gründen letztlich doch immer wieder nicht wahrgenommen. Am Samstag um 19 Uhr gab es nun eine neue Chance ...
Knapp 10 Minuten brauchten wir zum Ort des Geschehens im Stadtwald von Gladbeck. Beim Anblick der Luftriesen gerät man wieder ins Schwärmen - vom schönsten Stehplatz am Himmel, dem ich eine eigene Website gewidmet habe: Faszinationen im Wind.
Wenn die Winde günstig stehen, kann man mit Gasballonen die Erde umrunden. Für Heißluftballone ist normalerweise nach spätestens zwei Stunden Schluss, wenn die Gasflaschen leer sind. Gasballone werden mit einem Wasserstoffgemisch gefüllt. Sie fahren auf Luftschichten, die kälter sind als andere Schichten und deshalb über ihnen liegen. Fachleute sprechen von Inversionsschichten. Erwärmt die Sonne den Wasserstoff, dehnt sich das Gas aus und strömt aus der unten offenen Ballonhülle. Deshalb kann man mit diesen Ballonen auch in größeren Höhen fahren.
Geleitet von einer "unsichtbaren Hand" haben der Schweizer Luftfahrtpionier Bertrand Piccard und sein britischer Copilot Brian Jones 1999 als erste Menschen in knapp 20 Tagen per Ballon die Erde umrundet. Die Gedanken schweiften ab ...
Aber kehren wir zurück zum gestrigen Abend in Gladbeck - Spektakel pur für Zuschauer und Kamera.
Hier werden die Heißluftballone in der Vorbereitungsphase noch von Scheinwerfern angestrahlt ...
... dann werden sie mit Brennern angeheizt und von innen zum Leuchten gebracht - das Ballonglühen - ein Anblick, der zu begeistern weiß.
Irgendwie sind Ballonfahrer doch glückliche Menschen, dachte ich mir beim Abschied. Ein erhebenes Gefühl, den Blick zu genießen, wenn die Landschaften unten vorbeiziehen ..., und ich habe noch einen Blick riskiert auf einen Aushang: "...für Sonntag um 7.00 Uhr sind noch Mitfahrgelegenheiten bei den Wettbewerben frei!" ... Brigitte schien meine Gedanken lesen zu können: "Nun komm," sagte sie, "ich weiß, ... ein anderes Mal, ... vielleicht."
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Ja, ich bin ein Träumer,...denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung bevor die Welt erwacht.
Oscar Wilde, (1854 - 1900)Â Â
Euch einen herbstlichen Sonntag. Ich werde ihn als Ruhetag genießen und den Himmel beoachten. Vielleicht entdecke ich ja einen glücklichen Menschen in einem Korb ...
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