Samstag, 13. Mai 2006
Fliederzauber
Der Flieder in seinen weißen und violetten Farben ist für den Farb- als auch den Geruchsinn im Mai immer ein Highlight. Zur Zeit strahlt er wieder in den Gärten und betört mit seinem Duft.

Als jüngst der Flieder blühte vor der Tür
Und der große Stern am westlichen Himmel früh in die Nacht sank
Trauerte ich, und werde trauern mit jedem Frühling neu.
So oft du, Frühling, wiederkehrst, Dreiheit immer wirst du mir bringen:
Flieder blühend jedes Jahr und sinkenden Stern im Westen
Und Gedanken an ihn, den ich liebe.
Walt Withman (amerik. Schriftsteller)
Bei uns scheint zwar noch die Sonne, aber man weiß ja nicht wie lange noch. Gönnt Euch einen schönen Samstag und bis bald.
Freitag, 12. Mai 2006
Rosenstrauß
Wie es an einem Geburtstag üblich ist, gibt es für das Geburtstagskind auch immer zahlreiche Blumensträuße. Einer davon kam aus Dresden. Sollte nur eine kleine Geste sein, war aber ein echter Hammer.

Die unschuldige Rose
Sprechen wir nicht von dir.
Du bist deiner Natur nach unaussprechlich.
Andere Blumen schmücken die Tafel,
du verklärst sie.
Man stellt dich in eine Vase -
und schon wandelt sich alles
es ist vielleicht die gleiche Vase Melodie
aber gesungen von einem Engel.
Rainer Maria, Rilke (1875-1926)
Euch allen noch einen schönen Freitag und ein sonniges Wochenende. Passt auf Euch auf.
Samstag, 6. Mai 2006
Sternenhimmel
Bei den sommerlichen Temperaturen sind abends die Terrassen und Biergärten auch hier in GE gut besucht, und man kann dann beschaulich den Sternenhimmel beobachten. Dazu fielen mir die Zeilen von Adalbert Stifter ein ...
Sternenhimmel
Wenn man den Sternenhimmel betrachtet,
steht eine Schönheit vor uns auf, die uns
entzückt und beseligt. Und es wird ein Gefühl
in unsere Seele kommen, das alle unsere
Leiden und Bekümmernisse majestätisch
überhüllt und verstummen macht und uns eine
Größe und Ruhe gibt, der man sich
andächtig und dankbar beugt.
Adalbert Stifter
Euch allen noch einen schönen Samstag. Persönlich werde ich heute gegen 16.00 Uhr den Abschluss der Gelsen-Net Tour 2006 verfolgen und die Zeit bis 20.00 Uhr wieder einmal im VIP-Zelt verbringen und die Prominenz mit diversen Köstlichkeiten bewirten. Davon morgen mehr ...
Dienstag, 2. Mai 2006
Lauschen und Staunen
Vor lauter Lauschen und Staunen sei still
Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,
du mein tieftiefes Leben;
dass du weisst, was der Wind dir will,
eh noch die Birken beben.
Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,
lass deine Sinne besiegen.
Jedem Hauche gieb dich, gieb nach,
er wird dich lieben und wiegen.
Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Federkleid
über die sinnenden Dinge.
Rainer Maria Rilke, (1875-1926)

Euch allen einen angenehmen Wochenstart!
Montag, 1. Mai 2006
Der Mai ist gekommen
Der Mai ist gekommen
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.
Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die Weite, weite Welt.
...so heißt es in der 1. Strophe des wohl bekanntesten Mailiedes.
Was verbinden wir mit dem 1. Mai? Ist es der Tanz in den Mai, sind es die Gewerkschaftsumzüge zum Tag der Arbeit, denken wir an einen zusätzlichen Feiertag, der heute auf einen Montag (Danke für den Hinweis, vielleicht habe ich immer so ein Sonntagsgefühl am Feiertag) fällt oder an aufkommende Frühlingsgefühle, an den Wonnemonat, an Vogelgezwitscher und Blütenträume?
Sicherlich hat der Mai für jeden von uns seine eigene bedeutsame Symbolik. Für viele trifft Heinrich Heine die richtigen Worte...
Im wunderschönen Monat Mai
Im wunderschönen Monat Mai
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
Heinrich Heine (1797-1856)
In manchen Orten werden heute "Mai"- oder "Blütenköniginnen" gewählt. Auf Hawaii gilt der 1. Mai als der "Lei–Tag", überall gibt es an diesem Tag Lei–Blumen. Aber auch aus Hibiskus- und Ti –Blüten werden Blumengirlanden geflochten.
Euch allen einen schönen und sonnigen Mai, in dem alle Träume in Erfüllung gehen mögen und statt Girlanden eine photographische Hibiskusblüte.

Montag, 24. April 2006
Jasmin von der Finca Son Serra/Mallorca
Das edle Pferd
Das edle Pferd ist nicht nur das zum Reitdienst geeignetste Tier, sondern das am vielseitigsten begabte Geschöpf der ganzen Tierwelt. Von uralten Zeiten her ist daher das Pferd dasjenige Tier gewesen und ist es noch, für welches schon der Knabe die stärksten Sympathien empfindet und welches der Mann am höchsten schätzt. Von jeher ist deshalb auch von Dichtern und Sängern das Lob des Pferdes gesungen, und nicht ohne Grund, denn alle Schicksale des Menschengeschlechts hat es treu geteilt, an allen großen Begebenheiten, die die Geschichte aufzählt, hat es tätigen und mutigen Anteil genommen, in die fernsten Zonen ist dem Menschen gefolgt und hat alle Entbehrungen und Anstrengungen mit ihm geteilt. Im Glück und Frieden ist es der kostbarste Gegenstand des Luxus, auf der Jagd der fröhliche Gefährte des Menschen, der seinen Reiter über Berg und Tal, Hecken und Gräben trägt, und mit Sturmeseile jedes Wild, auch das schnellfüßigste, sicher ereilt, im Kampf ist es der treu ergebene Freund und Diener des Kriegers, mit dem es die Gefahren und Mühseligkeiten willig teilt. Kann der Mensch seinerseits sich für so ausgezeichnete Dienste wohl dankbar genug erweisen? Liegt es nicht in seinem eigenen Interesse, auf die Züchtung, Erziehung und Ausbildung dieses Geschöpfs die größte Sorgfalt, das ernsteste Studium zu verwenden?
Gustav Steinbrecht 1808-1885

Sprich mit dem Pferd,
plausche mit ihm wie mit einem kleinen Kinde,
dann wird dich das Pferd verstehen.
Denn du wirst darauf achten,
dass deine Gebärden verständlich seien.
Sonntag, 23. April 2006
Die Welle und das Ufer
Die Welle und das Ufer
Fabel - von Johann Heinrich Pestalozzi
Das Ufer sagte zur Welle: warum beschädigst du mich? Die Welle antwortete: Die Gewalt meines Stroms wirft mich zu meinem eigenen Verderben an dich hin.
Alle menschliche Kraft, die ohne ihr Wissen und wider ihren Willen der Schwäche, dem Irrtum und der Gewalttätigkeit irgendeiner anderen menschlichen Kraft als totes Werkzeug und Mittel dient, ist dieser Welle gleich, und kann gegen jedermann, den sie schädigt, mit Recht die gleiche Entschuldigung anbringen.

In diesem Sinne kommt gut in den Sonntag, "macht nicht die Welle", sondern macht Euch einen schönen Tag. Das obige Bild ziert momentan auch meinen Desktop und wurde am Strand von Canyamel im Osten von Mallorca aufgenommen.
Heute bekommen wir zum Wiedersehen Besuch von unseren Kindern nebst Enkelkind, und auch meine Mutter wird nach dem sonntäglichen Friedhofsgang zum Mittagessen erwartet. Spargel gibt's. Das einzig geschmacklose an diesem edlen Gemüse ist der augenblickliche Preis. Für 1 1/2 kg mussten wir 25 Euro bezahlen. Ich kann mich nicht erinnern, dafür schon einmal 50 DM ausgegeben zu haben, aber was soll's. Jammern hilft da auch nicht. Also - genießen wir den Tag gemeinsam....
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Bedenke, dass jemand, der an deine Tür klopft,
vom Himmel geschickt sein könnte.
Altirischer Segenswunsch






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