Sonntag, 23. März 2008
Ostern
Ostern
Vom Münster Trauerglocken klingen,
Vom Tal ein Jauchzen schallt herauf.
Zur Ruh’ sie dort dem Toten singen,
Die Lerchen jubeln: Wache auf!
Mit Erde sie ihn still bedecken,
Das Grün aus allen Gräbern bricht,
Die Ströme hell durchs Land sich strecken,
Der Wald ernst wie in Träumen spricht,
Und bei den Klängen, Jauchzen, Trauern,
So weit ins Land man schauen mag,
Es ist ein tiefes Frühlingsschauern
Als wie ein Auferstehungstag.
Joseph von Eichendorff (1788-1857)

Ein frohes Osterfest wünschen wir Euch!
Das Wetter spielt hier total verrückt. Gestern noch Sturmflut, heute die See wieder glatt wie ein Kinderpopo. Dazu Sonnenschein!! Herrlich war es heute in der Früh beim obligatorischen "Gassi gehen". Die Wege leicht vom nächtlichen Schneefall bestäubt, die Pfützen mit einer dünnen Eisdecke überzogen, dennoch angenehm "warm", da windstill. Nach über einer Stunde Osterspaziergang am menschenleeren Strand wurden wir doch schon sehnsüchtig von Frauchen und dem Frühstück erwartet.
Also so kann es bleiben, das macht Spaß, und ist für unsere gestressten Seelchen Erholung pur. Euch wünschen wir natürlich ebenso einen sonnigen Ostertag. Macht was draus! Wir werden unsere Zeit wieder am Meer verbringen und den Sonnenschein nutzen.
Bärenstarke Geburtstagsgrüße gehen heute auch in den Norden. Liebe shayanna, alles Gute zum Purzeltag, alles Glück auf Erden, Gesundheit und viel Freude mit Fienchen. Für Dich zitiere ich mal aus meinem heißgeliebtem Teddybärenbuch:
"Lange bevor ich erwachsen wurde, lehrte mein Teddybär mich, was Liebe wirklich heißt: nämlich da zu sein, wenn man gebraucht wird."
Jim Nelson, amerikanischer Schriftsteller
Einen schönen Tag noch und GrÃºß auch an tarim.
Dienstag, 18. März 2008
Ostern im rauhen Norden
Ostern
Es war daheim auf unserm Meeresdeich;
ich ließ den Blick am Horizonte gleiten,
zu mir herüber scholl verheißungsreich
mit vollem Klang das Osterglockenläuten.
Wie brennend Silber funkelte das Meer,
die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel,
die Möwen schossen blendend hin und her,
eintauchend in die Flut der weißen Flügel.
Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand
war sammetgrün die Wiese aufgegangen;
der Frühling zog prophetisch über Land,
die Lerchen jauchzen, und die Knospen sprangen.
Enfesselt ist die urgewalt'ge Kraft,
die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen,
und alles treibt, und alles webt und schafft,
des Lebens vollste Pulse hör ich klopfen.
Theodor Storm

Samstag, 15. März 2008
Weltkunst
Heutige Weltkunst
Anders sein und anders scheinen,
Anders reden, anders meinen,
Alles loben, alles tragen,
Allen heucheln, stets behagen,
Allem Winde Segel geben,
Bös – und Guten dienstbar leben;
Alles Tun und alles Dichten
Bloß auf eignen Nutzen richten:
Wer sich dessen will befleißen,
Kann politisch heuer heißen.
Friedrich von Logau, (1604 - 1655)
Im Barock waren diese Art von Sinngedichten eine bevorzugte literarische Form, was ihre Vorliebe für Epigramme und emblematische Darstellungen beweist. Gedanken wurden zugespitzt ausgedrückt und in antithetischer Weise vorgetragen. Beständigkeit galt zum Beispiel als große Tugend und wurde dem gleichmütigen Verhalten und der kritiklosen Abkehr vom wechselhaften, irdischen Leben entgegengestellt.
Es hat, wie ich finde, an Relevanz zur Kritik von zeitgenössischen Übeln selbst in der heutigen Zeit nichts an Aussagekraft verloren.
Euch noch einen frühlingshaften Samstag, genießt die wenigen Sonnenstunden, ob bei Gartenarbeit oder beim Ausspannen. Ab morgen haben wir wieder Zeit, bedröppelt auf den nächsten schönen Tag zu harren.
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Viele kleine Glücksmomente ebnen uns den Weg zum großen Ziel.
aus Südkorea
Sonntag, 24. Februar 2008
Neuer Frühling
Nun von den vorhergesagten 17 Grad und der Sonne ist in GE leider nichts zu spüren. Im Gegenteil ...grauer Himmel bei 9,5 Grad, uselig!
Neuer Frühling
Unterm weißen Baume sitzend,
Hörst du fern die Winde schrillen,
Siehst, wie oben stumme Wolken
Sich in Nebeldecken hüllen;
Siehst, wie unten ausgestorben
Wald und Flur, wie kahl geschoren;
Um dich Winter, in dir Winter,
Und dein Herz ist eingefroren.
Plötzlich fallen auf dich nieder
Weiße Flocken, und verdrossen
Meinst du schon, mit Schneegestöber
Hab der Baum dich übergossen.
Doch es ist kein Schneegestöber,
Merkst es bald mit freudgem Schrecken;
Duftge Frühlingsblüten sind es,
Die dich necken und bedecken.
Welch ein schauersüßer Zauber!
Winter wandelt sich in Maie,
Schnee verwandelt sich in Blüten,
Und dein Herz es liebt aufs neue.
Heinrich Heine (1797-1856) aus der Sammlung "Neuer Frühling"
Ganz anders dagegen sieht es zur Zeit auf Mallorca aus ...

Dieses Bild von der augenblicklichen Mandelblüte bei Consell/Mallorca hat mir Verena geschickt. Da merkt man den feinen Unterschied zu GE.
Dienstag, 12. Februar 2008
Ich bin mir meiner Seele
Ich bin mir meiner Seele
Ich bin mir meiner Seele
in deiner nur bewußt,
mein Herz kann nimmer ruhen
als nur an deiner Brust!
Mein Herz kann nimmer schlagen
als nur für dich allein.
Ich bin so ganz dein eigen,
So ganz auf immer dein. -
Theodor Storm

Wenn wir heiraten, übernehmen wir alle ein versiegeltes Schreiben,
dessen Inhalt wir erst erfahren, wenn wir auf hoher See sind.
Schottisches Sprichwort
Sonntag, 3. Februar 2008
Sonniger Blauweißer Wintertag
Schön ist es am heutigen Morgen. Die Sonne lacht, der Himmel ist wieder einmal Königsblau. Temperaturen um die 0 Grad. Da hält es einen nach all den tristen Tagen nicht mehr in der warmen Stube. Ich bin dann mal gleich mit Xmas in den Wald ...

Jogger und Nordic Walker werden sicherlich unsere Weggefährten sein.
Winter
In den jungen Tagen
Hatt ich frischen Mut,
In der Sonne Strahlen
War ich stark und gut.
Liebe, Lebenswogen,
Sterne, Blumenlust!
Wie so stark die Sehnen!
Wie so voll die Brust!
Und es ist zerronnen,
Was ein Traum nur war;
Winter ist gekommen,
Bleichend mir das Haar.
Bin so alt geworden,
Alt und schwach und blind,
Ach! verweht das Leben,
Wie ein Nebelwind!
Adelbert von Chamisso (1781-1838)
Am Nachmittag gehört mein Herz wieder dem Fußball. Stuttgart ist zu Gast in der Arena in GE, die wie immer ausverkauft ist. Das 70.000. Mitglied hat sich in dieser Woche bei Schalke angemeldet, so las ich. So viele passen gar nicht in das Stadion hinein...smile.
Nun ich kenne den Spruch: ..."Wenn ich eines Tages mal verkalke, ja dann werde ich auch Fan vom FC ....Schalke." Aber die meisten kommen früher ...lach. Das ist wie eine Sucht ...smile. Kennt Ihr eigentlich den Unterschied zwischen einem Gesellen und dem FC Schalke 04? Nein?? ... Ein Geselle kann Meister werden! ...lach
In diesem Sinne Euch einen herrlichen, blauweißen Sonntag. Macht's gut!
Samstag, 26. Januar 2008
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die so singen, oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
Und in die Welt wird zurückbegeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit wieder gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.
Novalis (1776-1801)
Liegt die tiefere Wahrheit der Welt in Märchen und Gedichten verborgen? (Interpretationsansätze hier und hier)
Nun ich bleibe heute mal bei meinem philosophischen Hang zur Lebensinterpretation ...
Sechs Stunden sind genug für die Arbeit. Die anderen Stunden sagen zum Menschen: lebe!
Voltaire (1694-1778) , franz. Philosoph






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