Montag, 10. April 2006
Buenas vacaciones!
Nun, wenn ich so unsere Lage überblicke, dann sind alle Koffer gepackt. Hier und da muss noch ein wenig nachgebessert werden; aber alles scheint soweit OK. Welshie Xmas hat auch noch seine notwendigen Impfen bekommen, Papa bekommt sie noch heute. Wahrscheinlich haben wir wieder etwas vergessen, aber wir sind ja unter uns und wollen den Lenz mit allen Kräften genießen.
DER LENZ MIT KLANG UND ROTEN BLUMENMUNDEN...
Der Lenz mit Klang und roten Blumenmunden,
Holdselge Pracht! wird bleich in Wald und Aue;
Tonlos schweift ich damals durchs heitre Blaue,
Hatt nicht das Glühn im Tiefsten noch empfunden.
Da sprach Waldhorn von überselgen Stunden,
Und wie ich mutig in die Klänge schaue,
Reitet aus dem Wald die wunderschöne Fraue
O! Niederknien, erstes Aufblühn ewiger Wunden!
Zu weilen, fortzuziehn, schien sie zu zagen,
Verträumt blühten ins Grün der Augen Scheine,
Der Wald schien schnell zu wachsen mit Gefunkel.
Aus meiner Brust quoll ein unendlich Fragen,
Da blitzten noch einmal die Edelsteine,
Und um den Zauber schlug das grüne Dunkel.
Joseph von Eichendorff

Felices Pascuas! Buena suerte!!
Samstag, 8. April 2006
Frühlingsbotschaft
Wegen seiner politischen Ansichten zunehmend angefeindet - vor allem in Preußen - und der Zensur in Deutschland überdrüssig, ging Heinrich Heine 1831, nach dem Ausbruch der französischen Julirevolution, nach Paris. Hier begann seine zweite Lebens- und Schaffensphase. Zeit seines Lebens sollte Heine sich nach Deutschland sehnen, wie sein bewegendes Gedicht In der Fremde belegt:
Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft.
Es war ein Traum.
Das küsste mich auf deutsch und sprach auf deutsch
(Man glaubt es kaum
wie gut es klang) das Wort: "Ich liebe dich!"
Frühlingsbotschaft
O, Deutschland, meine ferne Liebe,
Gedenk ich deiner, wein ich fast!
Das muntre Frankreich scheint mir trübe,
Das leichte Volk wird mir zur Last.
Nur der Verstand, so kalt und trocken,
Herrscht in dem witzigen Paris -
Oh, Narrheitsglöcklein, Glaubensglocken,
Wie klingelt ihr daheim so süß!
Höfliche Männer! Doch verdrossen
Geb ich den artgen Gruß zurück.
Die Grobheit, die ich einst genossen
Im Vaterland, das war mein Glück!
Lächelnde Weiber! Plappern immer,
Wie Mühlenräder, stets bewegt!
Da lob ich Deutschlands Frauenzimmer,
Das schweigend sich zu Bette legt.
Und alles dreht sich hier im Kreise,
Mit Ungestüm, wie'n toller Traum!
Bei uns bleibt alles hübsch im Gleise,
Wie angenagelt, rührt sich kaum.
Mir ist, als hört ich fern erklingen
Nachtwächterhörner, sanft und traut;
Nachtwächterlieder hör ich singen,
Dazwischen Nachtigallenlaut.
Dem Dichter war so wohl daheime,
In Schildas teurem Eichenhain!
Dort wob ich meine zarten Reime
Aus Veilchenduft und Mondenschein.
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Die Menschheit befindet sich in der Vorgeschichte der Menschheit!
Karl Marx
Mittwoch, 5. April 2006
Frühlingsahnen
Frühlingsahnen
Wohlig merken unsre Sinne
Nun den Frühling allgemach,
Denn es trauft aus jeder Rinne,
Und es tropft von jedem Dach.
Leise regt sich im Theater
Dieser Welt ein Liebeston;
Nächtens schreien viele Kater,
Und der Hase rammelt schon.
So auch uns ergreift die Glieder
Wundersame Lebenskraft;
Selbst solide Seifensieder
Fühlen ihren Knospensaft.
Treibet das Geschäft der Paarung!
Lasset der Natur den Lauf!
Denn ihr wisset aus Erfahrung,
Einmal hört es leider auf.
Ludwig Thoma (1867-1921)
Bei uns herrscht momentan morgens winterliche Kälte, aber tagsüber ist es sonnig, und die Narzissen sprießen mit aller Kraft. Irgendwann, so denke ich, könnte es doch ein bisschen wärmer werden, so dass man die Wintersachen mal endlich ablegen kann. Auch die attackenartigen grippalen Infekte nerven langsam. Die Sommerreifen sind auch noch nicht aufgezogen. Aber eins weiß ich bereits, noch zwei Tage dann beginnen die Osterferien, und in der nächsten Woche sind wir auf Mallorca, wo uns sicherlich andere Temperaturen empfangen werden.
So sah es jedenfalls im letzten Jahr Ende März aus ...

Dienstag, 4. April 2006
Unverzagt
Und wenn dir oft auch bangt und graut, als sei die Höll' auf Erden. Nur unverzagt auf Gott gebaut, es muss doch Frühling werden.
Emanuel Geibel (1815-1884) Lyriker und Dramatiker
Schaut man sich heute wieder die Unbilden des Wetters an, Sturm, Regen, Kälte (heute musste ich in der Früh sogar die Frontscheibe meines Autos vom Eis befreien), dann kann man nur hoffen ...
Euch allen noch einen schönen Abend ...
Donnerstag, 30. März 2006
Die kleinen Dinge
Die kleinen Dinge
Die meisten Menschen
wissen gar nicht, wie schön die Welt ist
und wie viel Pracht in den kleinsten Dingen,
in irgendeiner Blume, einem Stein,
einer Baumrinde oder
einem Birkenblatt sich offenbart.
Die erwachsenen Menschen,
die Geschäfte und Sorgen haben
und sich mit lauter Kleinigkeiten quälen,
verlieren allmählich ganz den Blick für diese Reichtümer,
welche Kinder, wenn sie aufmerksam und gut sind,
bald bemerken und mit dem ganzen Herzen lieben.
Rainer Maria Rilke (1861-1944)

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Das Schöne am Frühling ist, dass er immer dann kommmt, wenn man ihn am dringensten braucht.
Jean Paul (1763-1825)
bei uns ist in der Schule ein bisschen viel Arbeit....Konferenzen, Klausuren, Blaue Briefe und dies alles kurz vor den bevorstehenden Ferien...viel Arbeit im Moment. Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und den Kranken schnelle Genesung. Ich wünsche mir einfach, dass ihr die Auszeiten zum Frühling aufhebt, weil ich gerne bei Euch gelesen habe.
Mittwoch, 29. März 2006
Fontanes Frühling
Frühling
Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
"Er kam, er kam ja immer noch" –
Die Bäume nicken sichs zu.
Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuss auf Schuss;
Im Garten der alte Apfelbaum
Er sträubt sich, aber er muss.
Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt: "Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai."
O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wags auch du.
Theodor Fontane

Bei uns regnet es ununterbrochen, obwohl die Temperaturen recht angenehm sind. Aber die Krokusblüten sind ziemlich platt gedrückt. Ich hab auch schon Biergartenstühle gesehen, aber noch keinen, der dort den Frühling genossen hat. Na vielleicht wird's ja zum Wochenende wieder besser.
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Man muss viel gelernt haben, um über das, was man nicht weiß, fragen zu können.
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), Moralphilosoph
Sonntag, 26. März 2006
Mohnlandschaft
Der Schnee ist nun vorbei, dafür regnet es bei 15 Grad. Vielleicht wird es örtlich sogar 20 Grad. Aber immer mehr freue und sehne ich mich nach dem Osterurlaub. Noch 16 Tage. Selbst auf die Gefahr hin, dass ich Goethes Worten: "Schnee ist verlogene Reinlichkeit" nun auch dem Regen und Schmuddelwetter nichts abgewinnen (Frühlingsregen) kann, muss ich gestehen ....
Mit dem Frühlingsbeginn kommen auch die Blumen auf die Baleareninsel. Die Feuchte des Winters zaubert dort dann ein herrliches Grün, auf das man in Deutschland noch etwas länger warten muss. Ende März ist eine gute Zeit, um den Frühling zu erleben.
Die Mohnblüte und Margariten machen Mallorca zu einem blühenden Paradies. Ein besonderer Höhepunkt in dieser Jahreszeit ist die Mohnblüte, die dann die Landschaft in ein sattes Rot taucht. Die ersten warmen Tage geben einen guten Vorgeschmack auf die kommenden warmen Monate. Ehrlich, ich kann es kaum noch erwarten.
Mohnblumen
Mit roten Feldmohnblumen
Hatt’ ich dein Haar geschmückt,
Die roten Blumenblätter
Die sind nun alle zerdrückt.
Du bist zu mir gekommen
Beim Abendsonnenschein,
Und als die Nacht hereinbrach,
Da ließest du mich allein.
Ich höre die Stille rauschen
Und sehe die Dunkelheit sprühn,
Vor meinen träumenden Augen
Purpurne Mohnblumen blühn.
Hermann Löns (1866-1914)

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Quien a todos cree, yerra; quien a ninguno, no acierta.
Wer allen traut, irrt; wer niemandem traut, ebenso.
Spanisches Sprichwort






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