Donnerstag, 5. Februar 2009
Die Mittagszeitung
Die Mittagszeitung
Korf erfindet eine Mittagszeitung,
welche, wenn man sie gelesen hat,
ist man satt.
Ganz ohne Zubereitung
irgendeiner andern Speise.
Jeder auch nur etwas Weise
hält das Blatt.
Christian Morgenstern (1871-1914)

Das Wetter heute bei uns im Reviere: Gemischt! Mal Sonne, mal Regen, um 7 Grad. Das Wochenende naht. Haltet die Ohren steif.
Dienstag, 27. Januar 2009
Mensch
Mensch, werde wesentlich!
Mensch, werde wesentlich!
Denn wenn die Welt vergeht,
so fällt der Zufall weg,
das Wesen, das besteht!
Angelus Silesius (1624-1677)
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Wenn Du Menschen beurteilst, so frage nicht nach den Wirkungen, sondern nach den Ursachen der Fehler, die sie machen.
Walter Rathenau (1867-1922), Politiker
Freitag, 9. Januar 2009
Der See hat eine Haut bekommen
Der See hat eine Haut bekommen
Der See hat eine Haut bekommen,
so daß man fast drauf gehen kann,
und kommt ein großer Fisch geschwommen,
so stößt er mit der Nase an.
Und nimmst du einen Kieselstein
und wirfst ihn drauf, so macht es klirr
und titscher - titscher - titscher - dirr . . .
Heißa, du lustiger Kieselstein!
Er zwitschert wie ein Vögelein
und tut als wie ein Schwälblein fliegen -
doch endlich bleibt mein Kieselstein
ganz weit, ganz weit auf dem See draußen liegen.
Da kommen die Fische haufenweis
und schaun durch das klare Fenster von Eis
und denken, der Stein wär etwas zum Essen;
doch sosehr sie die Nase ans Eis auch pressen,
das Eis ist zu dick, das Eis ist zu alt,
sie machen sich nur die Nasen kalt.
Aber bald, aber bald
werden wir selbst auf eignen Sohlen
hinausgehn können und den Stein wiederholen.
Christian Morgenstern (1871-1914)

Montag, 22. Dezember 2008
O schöne, herrliche Weihnachtszeit
O schöne, herrliche Weihnachtszeit
O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein,
so kommt der heilige Christ hinein,
und alle sind ihm lieb wie die Seinen,
die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.
Der heilige Christ an alle denkt,
ein jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu'n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.
Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Allen, die noch bis Heiligabend schaffen müssen, wünsche ich eine schöne Zeit. Vielleicht als Trost: Ich gehöre auch dazu. Der eine oder andere wird verwundert sein, denn auch in NRW sind Ferien. Des Rätsels Lösung ist ganz einfach. Unsere Schule ist immer besetzt, auch in den Ferien, und in den Weihnachtsferien bin ich der Chef vom Dienst;-)!
Das Wetter hier in GE bleibt so wie es ist. Der Zeitung konnte ich entnehmen: Der Regen geht, das Grauen bleibt. Und Weihnachten naht. Nur eben nicht in Weiß. Für Fotografen gibt es eine positive Nachricht: Sie können auch tagsüber Nachtaufnahmen machen;-)
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Es ist wichtiger, was ein Mensch durch die Schule wird, als was er darin lernt.
Karl F. Lauckhard (1813-1876), deut. Pädagoge
Samstag, 20. Dezember 2008
Immer ein Lichtlein mehr
Immer ein Lichtlein mehr
Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!
Matthias Claudius (1740-1815)

Mittwoch, 17. Dezember 2008
Der Traum
Der Traum
Ich lag und schlief; da träumte mir
Ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
Ein hoher Weihnachtsbaum.
Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer.
Und Zuckerpuppen hingen dran;
Das war mal eine Pracht!
Da gabs, was ich nur wünschen kann
Und was mir Freude macht.
Und als ich nach dem Baume sah
Und ganz verwundert stand,
nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.
Da wacht´ ich auf aus meinem Traum,
und dunkel wars um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find´ ich dich?
Du war es just, als rief er mir:
"Du darfst nur artig sein;
dann steh´ ich wiederum vor dir;
jetzt aber schlaf nur ein!
Und wenn du folgst und artig bist,
dann ist erfüllt Dein Traum,
dann bringet dir der Heil'ge Christ,
den schönsten Weihnachtsbaum."
Hoffmann von Fallersleben
Sonntag, 14. Dezember 2008
Dezember
Dezember
Wenn über Wege, tief verschneit,
der Schlitten lustig rennt,
im Spätjahr, in der Dämmerzeit,
die Wochen im Advent,
wenn aus dem Schnee das junge Reh
sich Kräuter sucht und Moose,
blüht unverdorrt im Frost noch fort,
die weiße Weihnachtsrose.
Kein Blümchen sonst auf weiter Flur;
in ihrem Dornenkleid
nur sie, die nied're Distel nur,
trotzt allem Winterleid.
Das macht, sie will erwarten still
bis sich die Sonne wendet,
damit sie weiß, daß Schnee und Eis
auch diesmal wieder endet.
Doch ist's geschehn, nimmt fühlbar kaum
der Nächte Dunkel ab,
dann sinkt mit einem Hoffnungstraum
auch sie zurück ins Grab.
Nun schläft sie gern; sie hat von fern
des Frühlings Gruß vernommen,
und o wie bald wird glanzumwallt
er sie zu wecken kommen.
Hermann Lingg (1820-1905)

Euch allen einen gesegneten 3. Advent.






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