Mittwoch, 10. Oktober 2007
Armutszeugnis für Krawall-Show
JBK am 09.10.2007
Kerner sorgt für Eklat
Allein die Besetzung mit einem Fäkalkomiker, einer Ex-Showmasterin Schrei(ne)makers mit Schüttellähmung im Kopf, einer etwas entrückten Pseudo-Diva Senta Berger (die zugab, nichts von dem, was diskutiert wurde, gelesen zu haben) und einem überforderten Moderator wirft einige Fragen bezüglich der Kompetenz des Produktionsteams auf.
Herr Kerner müsste eigentlich wissen, dass Redefreiheit, die Freiheit der eigenen Meinung und die Toleranz gegenüber Andersdenkenden die beste Sicherung gegen Extremismus ist. Herr Kerner verhielt sich wie in einem mainstream angepassten Medienapparat, wo nur die zu geltende Einheitsmeinung artikuliert werden darf.
Übrigens finde ich schon erstaunlich, wie in den klassischen Medien auch heute über die gestrige Sendung fast einheitlich berichtet wird (contra Herrman/BILDarchiv lässt grüßen) und wie im Gegensatz dazu überall im Netz die Meinung in den Foren ist. [hier] und [hier] Interessant wieviele konträre Kommentare abgegeben wurden. und wie unterschiedlich die Wahrnehmung der gleichen Sendung bei den Zuschauern war. Scheinbar handelt es sich nur um eine grassierende Lese-und Verständnisschwäche unserer politischen und journalistischen "Eliten".
Welt.de brachte deshalb heute morgen auf den Punkt, was viele Zuschauer empfanden: "Die Talkshow hatte den Charakter einer öffentlichen Hinrichtung".
Das ZDF sollte eher vom rückgratlosen Herrn Kerner als "seriösem" Talkmoderator Abstand nehmen, wenn es sein eigenes Rückgrat noch beweisen will, denn Gutfried-Gutmensch Kerner hat es geschafft, die öffentlich-rechtlichen Spätsendungen mit den Krawall-Shows im kommerziellen Nachmittagsfernsehen zu vernetzen. Tief gesunken, Herr Oberzensor Kerner. Er wusste am Ende nicht einmal vorrüber er eigentlich reden wollte, verwechselte Gleichstellung mit Gleichschaltung. Freudsche Fehlleistung oder einfach nur peinlich.
Nach der Verabschiedung von Frau Eva Herman war dann wieder Kerners Stammtischniveau erreicht, ein bisschen Partystimmung, die Verbrüderschwesterung von Mario Barth und Senta Berger hätte kaum besser laufen können … Und jetzt kamen sie alle zum Zuge. Die eine, die wohl auf Jobsuche ist, die andere, die auf ihren Samstagkrimi hinweisen wollte und auch der Komiker, der einer war, auch wenn er gar keiner gewesen wäre, mit seiner Promotiontour und seiner Freude über die Platin-DVD. Dazu noch die Vorabmeldung von dpa, dass es abends bei Kerner den Ausschluss von E.H. zu sehen gibt. Das machte die Inszenierung rund ...so macht man Quote!
Das Video zur Sendung gibt es [hier].
Donnerstag, 23. August 2007
Schalker besiegen England
Ich weiß, die headline klingt verwegen zumal sie von einem Lokalpatrioten stammt, aber stimmt. Die Schalker Kevin Kuranyi und Christian Pander mit einem Traumtor aus 25 Metern sorgten für den fünften deutschen Sieg in Folge in Wembley, wo die DFB-Elf zuletzt vor 32 Jahren verloren hat. Den historischen Erfolg kommentierten die Schalker: "Wir wollten unbedingt, und ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben", so Kuranyi, und Siegtorschütze Pander sprach von einem "unglaublichen Gefühl". Ex-Schalker Jens Lehmann fügte hinzu: "Es ist immer schön, in England zu gewinnen. Wir waren die Letzten, die hier gewonnen haben und sind jetzt auch die Ersten, die gewonnen haben - das ist schon etwas Besonderes." Hoffen wir, dass der Schalker Zauberfußball noch nachhaltige Wirkung zeigt ...smile - z.B. am nächsten Wochenende;-))
...und so denkt Englands Presse über die misslungene Party.
Samstag, 18. August 2007
Revanche mit 500. Bundesliga-Sieg geglückt
Mit Genugtuung, Leidenschaft und großer Freude gelang den Schalkern heute die Revanche gegen den BVB mit 4:1 Toren. Der Sieg hätte durchaus höher ausfallen können gegen eine Elf, die gegen die Knappen total überfordert und chancenlos war. Das Debakel des BVB am 2. Spieltag der neuen Saison war nicht aufzuhalten. Mit ihrem 500. Bundesliga-Sieg schossen die Königsblauen die Dortmunder in den Bundesligakeller und auf den letzten Tabellenplatz. Dort stand Dormund zum letzten Mal vor 22 Jahren.
Die im Vorfeld erwarteten Krawalle blieben aus, und Schalke konnte das Revierderby mit spielerischen und sportlichen Mitteln für sich entscheiden. Glückwunsch!
Mittwoch, 8. August 2007
572. Cranger Kirmes
Die Cranger Kirmes ist wohl das älteste Volksfest Deutschlands. Als aber um 1441 in unmittelbarere Nähe zum Haus Crange die erste "Kirmes" stattfand, war es ein Pferdemarkt und kein Volksfest.
Pferde werden heutzutage nicht mehr verkauft. Erst recht keine Grubenpferde mehr. In dieser Woche findet die 572. Veranstaltung der Cranger Krimes statt. Natürlich mit allem, was zu einer großen Kirmes dazugehöhrt: Eröffnungfeuerwerk, Familientag, Abschlußfeuerwerk. Sie ist das größte Volksfest in Nordrhein-Westfalen. 1985 wurde das noch heute von eingefleischten Wanne-Eickelern benutzte Kirmesmotto "Piel op no Crange" ("Auf nach Crange!") erfunden. Knapp 500 Schausteller erwarten mit ihren Fahrgeschäften und kulinarischen Angebote 4 Millionen Gäste an den 10 Kirmestagen.
Noch bis zum 12. August werden die Besucher mit Gaumen- und Nervenkitzel vom Feinsten verwöhnen. Ganz besondere Highlights setzen auch in diesem Jahr wieder die Fahrgeschäfte; speziell die Neuheiten auf dem Kirmesplatz sorgen für viel Aufsehen. Über allen anderen Karussells und Imbissbuden thront in diesem Jahr das riesige Kettenkarussell "Star Flyer", ein Ungetüm von rund 40 Metern Höhe. Der "Flyer" widerlegt eindrucksvoll das Vorurteil, Kettenkarussells seien Kinderkram. Doch auch die alten traditionellen Fahrgeschäfte wie der Auto-Scooter, das Kinderkarussell, die Geisterbahn oder Kirmesbuden wie die Lospaläste oder die Boxbude kommen voll zum Zuge. Die Cranger Kirmes bietet also auch in diesem Jahr wieder großen Spaß für Groß und Klein. Wenn das Vergnügen bloß nicht so teuer wäre. Eine Fahrt mit einem großen Karussell kostet im Schnitt vier Euro, die Bratwurst zu drei Euro, gebrannte Mandeln, Cola und Bier - da hat eine dreiköpfige Familie schnell 50 bis 60 Euro ausgegeben. Heute Abend tritt im Bayernzelt der "König von Mallorca" Jürgen Drews auf, um dort für Stimmung und Umsatz zu sorgen. Muss ich mir nicht antun ..smile

Montag, 2. Juli 2007
Mega-Concert for Diana
Grönemeyer ist in Deutschland sicherlich ein Garant für volle Konzerthäuser. Aber was ich gesten auf RTL II gesehen habe, übertraf meine Vorstellung eines tollen Konzertes. Ich spreche von dem Event, das die Söhne Prinz William und Prinz Harry zu Ehren des Geburtstages ihrer Mutter Diana in der neu eröffnete Wembley Arena in London initiierten. Diana, Prinzessin von Wales, bleibt auch noch knapp 10 Jahre nach ihrem Unfalltod am 31. August 1991 in Paris unvergessen. Die "Königin der Herzen" wäre gestern 46 geworden.
Das Wembley Stadion war mit rund 63000 Zuschauern prall gefüllt. Eine unbeschreibliche Wahnsinnsstimmung, und die Engländer sind ja auch für ihre Sangesfreude bekannt, und sie unterstützen die Weltstars, die allesamt Musikgeschichte geschrieben haben, aus Leibeskräften. Ein Höhepunkt jagte den andern. Eine eindrucksvolle Demonstration der Lebensfreude im Angesicht tödlicher Terrorgefahr.
Die Schlussakzente um Mitternacht setzten die wieder neu formierte Gruppe Take That und Sir Elton John. Mit dabei u.A. Bryan Ferry, Duran Duran, Rod Stewart, Status Quo, Anastacia, Natascha Bedingfield, The Feeling, Joss Jones, Pharell Williams, Kanye West, Nelly Furtado, James Morrison, Lily Allen etc. Sie alle sorgten mit Ihren unvergessenen "Ohrwürmern" für ein Top-Musikevent der Sonderklasse. Da bedauert man, dass man nicht in London wohnt ....smile. Zum Abschluss bedankten sich die Prinzen artig bei den Künstlern und dem Publikum für die super Show im Sinne ihrer Mutter. Nein, was man noch erwartet hatte, kam leider nicht ....Candle in the Wind. Aber ich glaube die Zuschauer nahmen wenigstens den Gedanken mit: Was wäre die Welt ohne Liebe?
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Bei diesem Wetter und den Aussichten kann man eigentlich nur einen Ort wirklich empfehlen: ein Reisebüro.
Montag, 14. Mai 2007
Nachlese vom Wochenende
Königsblau total verkatert. Meister der Tränen und Schmerzen. Großer Rausch und eine super Sause war angesagt. Das Weltbild in GE hat sich am Wochenende geändert, eine historische Chance wurde verpasst. Die Fans haben Herz eingebracht, die Fußballer aber leider nicht. Eine Niederlage, die wie Prügel wirkt, auch wenn die die Stadt blauweiß geschmückt ist.


Auch der Ruhrmarathon war durch Todesfälle leider überschattet. Ein Inlineskater brach nach 16 km in Gladbeck zusammen, ein anderer verstarb im Krankenwagen keine 20 m von mir entfernt. Ein weiterer aus Herne konnte noch durch den Notarzt wieder reanimiert werden. Bei allen wurde ein Kreislaukollaps diagnostiziert. Fragen, ob man vorher bei derartigen Veranstaltungen einen Gesundheitspflichttest machen muss oder ob auch nur die eigene Selbsteinschätzung reichen sollte, darüber kann man trefflich diskutieren. Von über 22.000 Läufer/innen einen Fitnesspass zu verlangen, da finde ich persönlich hört der Spaß schon wieder auf, und ob der vor solchen Folgen schützt, ist auch fraglich. Im Stadtgebiet von GE säumten nach Schätzungen der Polizei gerade einmal 50.000 Zuschauer die Strecke, die machten zwar Krach genug; nur die Veranstalter hatten sich von diesem Lauf mehr versprochen.

...tragisch ...

...gut verpflegt ....

...Superfan ...
Viele saßen am Rand der Strecke, schauten sich die Schar der keuchenden, lechzenden, vom eigenen Schweiß beeindruckten Läufer an. Auch ein Marathon schreibt seine eigenen Gesetze. Da gab's auch eine lustige Gruppe, die die Marathonis mit Würstchen und Bierflasche in der Hand anfeuerten.
Auf die Frage, was sie an diesem Event so besonders interessiert erhielt ich die Antwort: "Uns treibt die Trauer um Schalkes verpasste Meisterschaft zum Feiern an." Ich lernte ein neues Wort kennen: "Trauerfreude." Einen Grund für "Prost!" gibt's immer.
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Während wir dem Glück hinterherlaufen, verlieren wir unsere Zufriedenheit.
jüdisches Sprichwort
Sonntag, 13. Mai 2007
Ruhrmarathon
Heute war GE wieder einmal mit einem außergewöhnlichem Sportereignis dabei. Der 4. Karstadt-Marathon führte durch unsere Stadt. Einmal gestartet in Dortmund über Bochum, Herne nach GE und dann Richtung Essen, der andere in Oberhausen, über Gladbeck, Bottrop, Buer nach GE, wo sich dann beide Strecken trafen und man gemeinsam versuchte, das Ziel in Essen Zielbereich Norbertstr. in Höhe P3 zu erreichen.
Um es vorweg zunehmen: Alle Hochachtung für die Teilnehmer für den Halbmarathon, die Sportler für die ganze Marathonstrecke und auch die Organisation! Super gemacht! Der Dank gilt auch den Sponsoren, die so ein Großereignis ermöglicht haben. Der Marathon lockte 22000 Läufer, Walker und Skater hier ins Emscher-Lippe Land. Wunderbar auch für die Zuschauer an den Wegstrecken. Tolle Stimmung!
Hier ein paar Impressionen ...

Brigittes Bruder Berti, sichtlich noch gut gelaunt nach halber Strecke

Die Familienfans ....

Manche nahmen alles recht locker ...

...auch das blieb auf der Strecke

Ohne Iso und die vielen Helfer/innen wäre gar nichts gegangen!






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