Fanfest Adieu
Ein Familienfest sollte es werden, das Fanfest am Montagabend im Sportparadies, mit Spaß und Freude getreu dem Motto "Wichtig iss aufm Platz"!
Einen Teil der Karten haben wir bei dem diesjährigen Fotowettbewerb des Kulturhauptstadtbüros gewonnen. Darüber hatten wir uns sehr gefreut, und diese Freude wollten wir dann auch mit unseren lieben kroatischen Gästen teilen und haben sie deshalb zu diesem Open-Air Fanfest mit Matthias Reim, Chris Norman und Michael Wendler eingeladen. Sie sollten auch die schönen Momente hier in Gelsenkirchen miterleben und nicht nur aus Umfragen erfahren, dass Gelsenkirchen bei allem immer den letzten Platz belegt.
Den Besuch und die schönen Augenblicke wollten wir natürlich auch mit der Kamera verewigen.
Aber da hatten wir die Rechnung ohne den Veranstalter der "emschertainment" gemacht.
"Mit Kamera kein Zutritt", so wurde uns mitgeteilt. Warum? Wir könnten vielleicht mit den Bildern der Künstler auf dem Schwarzmarkt Geld verdienen. Wir haben uns nur ungläubig angeschaut. Mit Bildern von ehemaligen Stars, die die Pensionsgrenze schon lange erreicht haben wollen wir Geld verdienen? Entschuldigung nichts gegen die Sänger, aber dieser Hinweis entlockte uns nur ein süffisantes und müdes Lächeln.
Wir sind eigentlich nicht wegen der "Hochkaräter" dort hingegangen, auch haben wir persönlich einen ganz anderen Musikgeschmack, sondern wir wollten teilhaben an einem Fanfest mit guter Laune, Freude bei herrlichem Sonnenschein, und wollten unseren Gästen aus Kroatien mal zeigen, wie nett es in Gelsenkirchen sein kann. Das war‘s auch schon.
Wenn man dann auch noch solche Preise (hier: Eintrittskarten) bei einem Fotowettbewerb auslobt, dann könnte man eigentlich davon ausgehen, dass fotobegeisterte Besucher auch mit einer Kamera anreisen, um die Stimmung und Emotionen festzuhalten, sicherlich nicht die Fältchen der Oldies auf der Bühne.
Aber es kam noch besser!
Der Hinweis, dass man die Kamera in sichere Obhut geben könnte, erwies sich schnell als Eigentor. Denn während wir noch über diese Möglichkeit nachdachten, wurden wir Zeuge einer massiven Beschwerde eines Fanfestbesuchers, der einen Rucksack mit persönlichen Gegenständen zur Aufbewahrung gegeben hat bzw. musste, dieser aber nun unauffindbar war. Einfach weg! Er wurde auch noch darüber belehrt, dass er keinerlei Rechtsansprüche habe und auch keine Beweise.
Das ließ natürlich aufhorchen!! Sichere Obhut, wo ganz bestimmt nichts wegkommt??
Unser Entschluss war schnell und gemeinsam gefasst: Dieses Fanfest findet ohne uns statt! Wir haben die Karten einfach verschenkt.
Wenn Gelsenkirchen in der nächsten Umfrage mal wieder auf dem letzten Platz landet als "unfreundlichste Stadt ohne Herz und Verstand", dann hoffe ich, dass der Veranstalter "emschertainment" oder das "Kulturhauptstadtbüro" wissen warum!! Aus Kroatien und Buer gibt es null Punkte!
Wer auch immer für ein solches Regelwerk verantwortlich zeichnet, der übertrifft noch den mehrfach kritisierten "ausgemachten Unfug der ÃœFA". Nein, dafür gibt es weder ein Lob noch einen Tusch, vielleicht ein "Trullala".
Wir möchten es aber zum Schluss nicht versäumen, uns für die herzliche Einladung zu bedanken. Wir haben aber gelernt: Schau einem geschenkten Gaul doch mal ins Maul, und es ist besser, solche Einladungen zukünftig mit einem freundlichen "Nein, Danke!" zurückzuweisen.
Danach haben wir uns mit einem leisen Servus aus dem Paradies verabschiedet mit der Gewissheit, dass Gastfreundschaft in der zukünftigen Kulturhauptstadt verdammt klein geschrieben wird.
Der emschertainment GmbHÂ mit dem roten Halbmond in ihrem Logo und dem Kulturhauptstadtbüro kann man aus unserer Sicht wirklich nur bestätigen, sie haben alles getan, um das schlechte Image der Stadt negativ zu korrigieren. Ja, das ist ihnen gelungen. Schade, dass wir nicht einen ihrer 1000 Fragebögen ausfüllen konnten.
"Broken Heroes" waren wir dennoch nicht, denn wir haben uns den Abend dann noch mit eigenen Ideen nett gestaltet. Erfreulich blicken wir zurück auf eine schöne Busfahrt, nette Kontrolleure, eine herrliche Currywurst und einen leckeren Eisbecher in entsprechenden Lokalitäten in Buer sowie herzliche Kontakte zu freundlichen Bürgern. Uns ist es gelungen, unseren kroatischen Freunden zu zeigen, wo man auch ohne solche aufgeblasene Events Spaß bekommt, Freundschaften schließen kann und wo die Musik wirklich spielt. "Some Hearts are Diamonds" und "Hearts Livin‘ On Emotions" von Chris Norman haben wir einfach gelebt.
"Ich mache meine Augen zu" wäre sicherlich besser für die Veranstalter gewesen.
Es hätte schön werden können, am Wetter lag es bestimmt nicht.
Euch noch einen wunderbaren Tag!
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