In Peking gehen nun die Spiele auf die Zielgerade. Da gibt es die Gewinner und Verlierer. Nehmen wir das deutsche Team. Da, wo man sich ziemlich sicher war zu punkten und Gold zu holen, da wurde nichts draus. Die Ruderer haben ihre Boote eher gebadet, einer der zum Held werden wollte, der konnte zweimal die Stange nicht richtig erwischen, stürzte ab und konnte danach nicht wieder an sein Leistungsvermögen anknüpfen. Blockade, dennoch reichte es noch zu Bronze. Die Springreiter, die Fußballerinnen und die Handballer sind von ihrer Leistung bei Olympia entsetzt. Tragische Helden.
Stars gibt es jedoch auch. Da ist der Michael Phelps - ein Schwimmstar, und auch ein langbeiniges Tempowunder, der Welrekord läuft und noch vor dem Ziel abbremst. Usain Bolt heißt er und kommt aus Jamaika. Den Namen werde ich sicherlich irgendwann vergessen, den Lauf sicherlich nicht. Dann gab es auch viele Tränen im Land des Lächelns als Chinas Superstar und Hürdenlaufhoffnung auf Gold Liu Xiang verletzt aufgeben musste und das Reich der Mitte in einen Schockzustand versetzte. Auch ein tragisches Schicksal eines Volksidols. Ja gibt es denn überhaupt Helden bei den Sommerspielen. Eine typische Charkatereigenschaft dafür  ist, dass diese meist allein sind und auch nicht immer siegen. Der Basketballer Dirk Nowitzki ist solch ein Typ, der über den Augenblick hinaus weist.
Helden sind auch die, die sich Tag für Tag für kranke Menschen einsetzen, wohl wissend, das vieles über ihre Kräfte geht. Dass die Regierung erkannt hat, dass ihre täglich guten Taten dringendst Unterstützung brauchen ist löblich. Ob allerdings Jobprgramme für solche Zwecke nützlich sind, wage ich aus Erfahrung zu bezweifeln. Langzeitarbeitslose als Pflegekräfte in Kursen zu schulen und bei der Betreuung bei Demenzkranken einzusetzen, verkennt das wirkliche Problem. Natürlich brauchen die Heime mehr Betreuungsstellen und ausgebildete Fachkräfte, die den Altersverwirrten Ruhe und menschliche Zuwendung geben können und die seelisch für einen solch schwierigen Job gerüstet sind. Beschäftigungsprogramme werden der Tücke der Krankheit nicht gerecht. Man kann das auch nicht in Schnellkursen (160 Stunden) erlernen, und es macht dann wenig Sinn, wenn man dadurch die Arbeitlosenstatistik schönern will. Besondere Charaktere werden hier gefordert. Demenz erfordert viel Aufmerksamkeit, die in keinem Leistungskatalog der Krankenkassen vorgesehen ist. Dass nun Ein-Euro-Jobber dafür nun besonders geeignet erscheinen, ist mehr als ein kühner Plan. Aber Politstrategien folgen selten logischen und einsichtigen Prinzipien.
Heute war ich wieder bei Mutter, ihr geht es wieder ein bisschen besser. Das Alleinsein macht ihr dennoch zu schaffen. Es fehlt ihr auch eine gewisse Antriebskraft. Den Umzug aus dem Krankenhaus in die Kurzzeitpflege hat sie sichtlich noch nicht verarbeitet. Man sagte mir, das sei normal. Aber als "gesunder" Mensch versteht man das alles nur sehr schwer.
Um mal auf andere Gedanken zu kommen, habe ich mich anschließend ein bisschen dem Golfsport gewidmet und auf der Driving Range meines Heimat-Clubs ein paar Bälle abgeschlagen. Auch hier merkte ich, dass die Gedanken nicht frei sind, und ich mich stark auf mein Training konzentrieren musste. Dennoch war ich mit mir insgesamt zufrieden. Man wird bescheidener.
Ich wünsche Euch eine erfrischende Halbzeitpause in der Woche.
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Wir können nicht alle Helden sein. Irgendwer muss schließlich auch am Wegrand sitzen und ihnen zujubeln.
William Penn Adair Rogers, (1879-1935)
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