Der Europameister holt sich auch den Weltmeistertitel in Johannesburg und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Andres Iniesta vom FC Barcelona erzielte in der Verlängerung das "Goldenen Tor" gegen die Niederlande. Nimmt man das Finale als Gradmesser für das gesamte WM-Turnier, so muss man freilich gestehen, es war ein grottenschlechtes Gekicke mit Haken und Ösen, von Zauberfußball nichts zu sehen. Stattdessen ein Getrete als wäre man beim Training von Kick-Boxer Mannschaften. Der Schiedsrichter Howard Webb aus England vergab nur zwölfmal Gelb und einmal Gelb-Rot. Ich glaube, der hatte Angst, zum Schluss alleine auf dem Platz zu stehen. Das war weder ein Fußballgenuss, noch ein Finale, einen würdigen Weltmeister zu finden. Derjenige der dieses Spiel verpasst hat, der braucht sich nicht zu ärgern. Es wird auch nicht in die Fußballgeschichte eingehen, vielleicht als Lehrfilm für Sanitäterseminare. Fassen wir alles zusammen so gewann "La Furia Roja" erstmals den Weltmeister-Cup, ein würdiger Sieger, und die Niederlande erzielten ein Triple als Vizeweltmeister, nachdem man schon in den 70 Jahren bis heute vergeblich in drei Fußballgenerationen einen Anlauf auf den Titel genommen hat. "Campeones, campeones, oé, oé, oé!", jubelten die Fans den Spielern und Trainer Vicente del Bosque zu, während die Holländer mit hängenden Köpfen Zur Siegerehrung schlichen.
Für den Fußballfan beginnt nun eine Zeit des Entzugs. Fast einen Monat nur Fußball, am Tag manchmal drei Spiele, dazu noch verschiedene Berichterstattung und die Weltpresse. Schön war‘s, aber nun ist Schluss, und wir werden auch Schweißausbrüche (siehe Wetter) oder depressive Verstimmungen verkraften müssen, ebenso Tage ohne Tore und ohne Ball. Irgendwie öde, aber wir werden auch solche Tage wie unsere Jungs beispielhaft mit Anstand meistern.
Eine Fankappe des neuen Weltmeisters
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Ein gutes Beispiel und Vorbild ohne Wort ist stärker, als die schönsten und beredtesten Worte ohne dasselbe.
Christian Heinrich Zeller (1779-1860), dtsch. Pädagoge
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