Sonntag, 25. Dezember 2005
Schöne Bescherung
Eigentlich stellt man sich in jedem Jahr die Frage: "Was schenke ich, um Freude zu bereiten?", und in jedem Jahr versprechen wir uns, dass wir uns beide doch gar nichts schenken wollen. Was wir brauchen, benötigen, das schafft man sich auch unterhalb des Jahres an, dazu brauchen wir kein Weihnachtsfest.
Sinnvolles Schenken will gelernt sein. Wer das Herz des anderen füllen und nicht nur den eigenen Geldbeutel leeren will, der muss sich etwas einfallen lassen.
Ein Geschenk, so las ich irgendwo, ist 'verleiblichte Liebe'. Da wird sichtbar, was mir der andere bedeutet, was er mir wert ist. Und dieser Wert misst sich nicht am Preisetikett. Eine Gabe wird zur Geste, zum Gradmesser einer Beziehung, wenn sie das Herz dessen erreicht, dem ich eine Freude machen will. Damit er sieht: Da hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, hat mich aufmerksam beobachtet und mir den Wunsch sozusagen von den Augen abgelesen. Er hat sich erinnert, wie sehr man im Sommer von irgendetwas geschwärmt hatte oder so begeistert von irgendeiner Sache war.
Geschenke offenbaren seelische Botschaften, sie zeigen, was man füreinander übrig hat. Und dies vermag kein Kassenbon. Eilig Eingekauftes ist der Ausverkauf echter Weihnachtsfreude, phantasielose Allerweltspräsente machen den Adressaten beliebig und nicht geliebt.
Ein Geschenk kommt an, wenn es vom Beschenkten ausgeht, indem ich seine Wünsche und Träume kenne und umzusetzen versuche.
Nun in diesem Jahr hatten wir wieder unser Versprechen gebrochen, aber jeder hatte sich auf seine Art und Weise eine kleine Ãœberraschung einfallen lassen.
Während ich noch in meinem Arbeitszimmer am Computer herumwerkelte, hörte ich vertraute Klänge eins Saxophons. "Komm mal schnell ins Wohnzimmer", rief meine Frau. Na dachte ich, sie will Dir sicherlich ihre neu gekaufte CD vorstellen. Aber weit gefehlt.
Dort stand ein russischer Musikstudent und spielte auf dem Saxophon altbekannte Weihnachtsweisen. Ehrlich gesagt, ich war ergriffen und hatte Tränen in den Augen. Die Ãœberraschung war meiner Frau wirklich gelungen, und so schnell werde ich diese Ereignis auch nie vergessen.
Meine diesjährige Idee war etwas anders gelagert. Aus den vielen Zoobesuchen in der ZOOM Erlebniswelt, die wir auch während meiner Krankheit gemacht haben, wusste ich, dass meiner Frau besonders die Erdmännchen gefallen haben.
Folglich kam mir die Idee, eine Patenschaft eines Erdmännchens für meine Frau zu organisieren. Die Patenschaft erfüllt auch noch einen guten Zweck. Mit der Tierpatenschaft übernimmt man für die Dauer eines Jahres Kosten für die Haltung, Futtermittel und Pflege eines bestimmten Tieres. Die Unterstützung hilft in Zukunft eine optimale Haltung der Tiere zu gewährleisten. Die Wahl war nun ganz einfach, ein Erdmännchen musste es sein. ...und nun ist Brigitte Patentante.
Die niedlichen Erdmännchen gehören zur Familie der Schleichkatzen. Sie werden manchmal mit den Erdhörnchen verwechselt. Doch schon durch ihren kurzen, dünnen Schwanz sind sie eindeutig identifizierbar. Man findet sie in offenem Gelände, vorzugsweise in den Trockensavannen Südafrikas. Die possierlichste Haltung der Erdmännchen ist das Stehen auf den Hinterbeinen. Mit dem Schwanz halten sie das Gleichgewicht (was nicht immer klappt). Sie nehmen diese Stellung ein, um Ausschau nach Greifvögeln zu halten. Erspähen sie eines dieser Tiere, warnen sie ihre Artgenossen durch einen spitzen Schrei. Erdmännchen leben in weit verzweigten Erdhöhlen in Gruppen von 10 bis 20 Tieren. Sie sind meist ständig in Bewegung und nicht so leicht zu beobachten. Doch oft sieht man auch eine ganze Gruppe von Erdmännchen vor ihrem Bau sitzen, die Gesichter der Sonne zugewandt. (Quelle: Tierlexikon der ZOOM Erlebniswelt)
Wir wünschen Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben.
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Vor ein paar Tagen hast Du mir einen dürren Zweig in die Vase gestellt. bevor du abgereist bist. Wie ich auf Zeilen von dir warte, erblüht mir der Zweig mitten im Winter. Ja, ich habe deinen Liebesgruß verstanden.
Donnerstag, 22. Dezember 2005
Turbulenter Tag
Gestern war bei uns sprichwörtlich die Hölle los. Die WAZÂ (Deutschlands größte Regionalzeitung) hatte sich angesagt, um eine Reportage von Heinrich und mir zu unserem bekannten "Dinner For One" zu machen.
Da wurde interviewt, gebacken, geschnitten, dekoriert, gekocht was das Zeug so hergab. Eigentlich alles perfekt, dann kam der Fotograf.
Wir kennen ja inzwischen die Spielchen, mal von rechts dann nach links , dann auf das Produkt schauen, nicht lächeln, dann wieder doch und in die Kamera schauen, dann wirft die Tischlampe einen Schatten und ein Leuchter auf dem Schrank wirkte hinter mir wie ein Geweih. Inzwischen war die Soße etwas verlaufen, also wieder alles neu dekorieren. Aber am Ende war alles im Kasten und alle waren zufrieden. Die WAZ macht zwischen Weihnachten und Neujahr darüber eine ganze Seite, wir werden darüber berichten. Zeit für das Shooting fast drei Stunden. Aber die Redakteure waren vom Empfang, von der Beköstigung und der Dekoration meiner Frau sichtlich angetan. So etwas Freundliches hätten sie selten erlebt, so ihre Aussage.
Dann sind Heinrich und ich inzwischen Paten(onkel) geworden - von einem Luchskater, der auf den Namen "Nikolai" hört und in unserem Zoo, besser gesagt in der ZOOM- Erlebniswelt in Gelsenkirchen wohnt. Die Patenschaft dient der Finanzierung von Futtermitteln, ärztlicher Betreuung, Pflege etc..Die Unterstützung hilft dem Zoo in Zukunft eine optimale Haltung der Tiere zur gewährleisten.
Der Eurasische Luchs oder Nordluchs (Lynx lynx) ist eine in Eurasien verbreitete Art der Luchse. Im deutschen Sprachgebrauch ist fast immer diese Art gemeint, wenn von "dem Luchs" die Rede ist.
Mit einer Kopfrumpflänge von bis zu 1,30 m (plus zwischen 11 und 25 cm Schwanz) und einer Schulterhöhe von 65 cm ist der Luchs die größte Katze Europas. Er wiegt bis zu 38 kg. Mit den anderen Arten der Gattung teilt er die langen Pinselohren, den rundlichen Kopf und den sehr kurzen Schwanz. Sein Fell ist gelb bis graubraun und trägt oft eine Zeichnung aus dunkleren Flecken oder Streifen. Die Fleckung ist vom Lebensraum abhängig und ändert sich von Region zu Region. Der Eurasische Luchs trägt einen sehr ausgeprägten Backenbart. Hochbeinigkeit, kurzer Schwanz und kurze Ohren sowie die stark behaarten Pfoten stellen Anpassungen an Kälte und hohe Schneelagen dar.
Bereits in der Antike galt er als außerordentlich scharfsichtig (vgl. Lynkeus), in Deutschland auch als hellhörig ("Ohren wie ein Luchs") und verstohlen ("jemandem etwas abluchsen").
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Luchses reichte von den Pyrenäen in einem breiten Gürtel bis nach Sibirien, unter Aussparung des nordwestlichsten Europas (Großbritannien, Niederlande, Norddeutschland, Dänemark). Das nördliche Skandinavien war ebenfalls unbesiedelt. In Deutschland wurden die letzten Luchse 1846 bei der Ruine Reußenstein und um 1850 in den bayerischen Alpen getötet. Bis etwa 1960 war der Eurasische Luchs in Westeuropa vollständig ausgerottet. In großen Teilen Nord-, Ost-, und Südosteuropas sowie in der sibirischen Taiga konnte sich die Art jedoch halten, die westlichsten autochthonen Vorkommen gab es um 1960 in Südschweden, Ostpolen und der östlichen Slowakei.
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Durch zahlreiche Einbürgerungen sind heute einige Bereiche Westeuropas wie die Alpen, der Jura, die Vogesen und der Böhmerwald wiederbesiedelt. In Deutschland gibt es wieder Luchse im Pfälzer Wald und einzelne aus Tschechien eingewanderte Luchse im Bayerischen Wald. Im Nationalpark Harz läuft ein Auswilderungsprojekt, und einzelne wahrscheinlich aus der Schweiz eingewanderte Luchse wurden auch schon wieder im Schwarzwald gesichtet. 2002 kam es im Harz zur ersten Geburt frei lebender Luchse seit der Wiedereinführung: Ein Luchspaar hatte Nachwuchs geworfen. Im Jahre 2005 wurde nach mehr als 200 Jahren erstmals wieder ein frei lebender Luchs im oberen Donautal oberhalb von Sigmaringen gesichtet und mit einer Videokamera mit Infrarotscheinwerfer gefilmt. Seit einigen Jahren wird auch von einzelnen Beobachtungen und Spurensichtungen in den abgelegenen Teilen der Eifel im deutsch-belgischen Grenzgebiet berichtet, von der Schnee-Eifel, dem Zitterwald, dem Hohen Venn bis in den Nationalpark in der Rureifel hinein. 2004 wurde hier erstmals ein weibliches Tier mit zwei Jungtieren gesichtet. Die Herkunft der einzelnen Tiere ist bisher ungeklärt. Es wird vermutet, dass sie aus dem Pfälzer Wald über den Hunsrück zugewandert sind.
Der Eurasische Luchs ist ein Waldtier, das offene Landschaften und menschliche Siedlungen nur randlich und temporär nutzt, daneben finden sich die Tiere auch in der felsigen Gebirgszone und in den Hochebenen Zentralasiens.
Der Luchs lebt als Einzelgänger, der vor allem in der Dämmerung und nachts jagt. Kleine und mittelgroße Huftiere werden bevorzugt, im Ãœbrigen umfasst das Beutespektrum praktisch alle im jeweiligen Lebensraum vorhandenen kleinen und mittelgroßen Säuger und Vögel. In den Alpen dominieren in der Nahrung Rehe und Gämsen, im Bayerischen Wald spielen neben Rehen auch Rothirschkälber und Feldhasen eine wichtige Rolle. In der Taiga werden vor allem Schneehasen und Rauhfußhühner erbeutet. Nur gelegentlich spezialisieren sich einzelne Luchse auf Haustiere wie Ziegen und Schafe. Die Jagd erfolgt nach Katzenart durch Anschleichen mit abschließendem Anspringen oder einem Kurzspurt von meist unter 20m Länge.
Die Pärchen finden sich nur zur Paarungszeit zwischen Februar und April zusammen. Die zwei bis drei Jungen werden meist nach einer Tragzeit von zehn Wochen in einer Felsenhöhle geboren und bleiben bis zum nächsten Frühjahr bei der Mutter.
Die Lebensdauer eines Luchses liegt bei zehn bis zwölf Jahren, es wird allerdings auch von bis zu vierundzwanzig Jahre alten Einzeltieren berichtet. (gelesen bei wikipedia)
Nun Nikolai kann man nun in der ZOOM Erlebniswelt in Gelsenkirchen bewundern. Wir haben uns nur gefragt womit wir ihm zu Weihnachten eine große Freude machen können…Mäuseschaschlikspieße oder ob wir das Restaurant La Botte beauftragen sollen, ein bisschen Hirsch vorbeizubringen?
Natürlich besitzen wir auch einen echten Patenbrief, aber die uns zur Verfügung gestellten Pressephotos der ZOOM Erlebniswelt sind doch um ein Vielfaches schöner als ein Blatt Papier von Nikolai.
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Die eigene Zuverlässigkeit lernt man erst schätzen, wenn man sich auf andere verlassen muss.
aus Italien
Dienstag, 13. Dezember 2005
Why Xmas ?
Why Xmas ?
Many of you wonder why we call a little Welsh Terrier "Xmas". Well perhaps you know that each litter is characterized by a different initial letter. When Xmas was born on 3rd November 1997 all names of this litter had to start with an 'X'. Believe me or not, it is really very difficult to find a suitable name for such a nice and beautiful puppy starting with an 'X'. We thought of something like X-Rose, Xenia, X-ray etc., but as Christmas was not far away we got that brilliant idea to call her Xmas and we did not regret doing so. Xmas really deserves its name being a small wonder which gives us great pleasure and joy to the world. (more than 105.000 visitors to Welsh Terrier Xmas von der Hohen Flur from Bavaria from all over the world)
But have you ever asked yourself why we write and use Xmas instead of Christmas? Well, here is the answer:
Why Xmas instead of Christmas?
There are two reasons why some people write Xmas instead of Christmas, an historical reason and a practical reason. The historical reason is that the Greek letter X (chi) is the first letter in the Greek word for Christ. Since at least as far back as 1100, English writers followed a practice which had been used in Latin manuscripts. They wrote X as an abbreviation for Christ as well as Xnity, Xn and Xmas as short forms for Christianity, Christian and Christmas.
Most English Speakers today, however, are not aware of this historical reason and often assume that Xmas was invented by modern advertisement writers as a shorter, easier form of Christmas. Xmas is often used in informal writing and on signs where it's necessary to save space.
While Xmas is very common and practical, some people think it's a lazy habit and others object to "crossing out" the name of Christ. There's a slogan "Put Christ back in Christmas."
When reading, Xmas is pronounced like Christmas and not "eks-mas", unless one wants to emphasize that the form Xmas was used. Writing X-mas is the American style, while the English people prefer the way to write Xmas.
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"Dogs are our link to paradise. They don't know evil or jealousy or discontent. To sit with a dog on a hillside on a glorious afternoon is to be back in Eden, where doing nothing was not boring, it was peace."
- Milan Kundera
Mittwoch, 7. Dezember 2005
Dezember- Novembertag
Viele Menschen, die man in diesen Tagen trifft, blicken betrübt drein, wirken genervt als sei etwas ganz Furchtbares passiert. Fragt man nach dann kommt heraus: "Weißt Du, dieser November geht mir einfach auf den Geist."
Man spricht von "dunklen Feiertagen", wenn am Volkstrauertag die Eltern so merkwürdig beklommen wirken und man am Totensonntag gemeinsam zum Grab geht. Vom Dauerregen wird erzählt, der nun bald von einem Dauerfrost abgelöst wird und vom grauen, trüben Himmel.
Das Fazit: Es ist einfach trostlos. In der Tat: keine Sonne, nur Kälte und Nässe, Schnupfen und Husten, Heiserkeit und ein klammes Gefühl in den Fingern, in den Herzen. So ist der November auch in diesem Jahr: grau in grau.
Zum schlechten Wetter kommt der Stress am Arbeitsplatz. Vieles muss noch unbedingt im letzten Quartal erledigt werden, die Planung für das neue Jahr dulden keinen Aufschub. Klar, dass da viele deprimiert sind. Das ist die November-Tristesse, da kann man nichts machen oder man kann sich wie ein Braunbär in den Winterschlaf zurückziehen.
Ist es das? Kann man wirklich nichts gegen die Grautöne der Seele tun?
Es gibt die einfache Tour, ich habe sie ausprobiert: habe Fotos aus dem Sommerurlaub hervorgeholt; aber ehrlich gesagt es war nichts mit schönen Urlaubserinnerungen, es überwog der Frust darüber, dass der Urlaub längst vorbei ist und der nächste noch lange auf sich warten lässt. Auf diese Art knipst man im nachtschwarzen November keinen Sonnensstrahl an.
Doch man kann dieser herbstlichen Tristesse ganz anders entfliehen.
Hatten wir früher als Kinder im November oder Dezember Depressionen? Keine Spur! Wir sind über die Weihnachtsmärkte gezogen, haben uns gefreut, wenn wir gebrannte Mandeln bekamen. Es gibt Gerüche, an die denkt man immer wieder zurück; die verbinden sich mit unauslöschlichen Erlebnissen, auch wenn die Kerzen längst erloschen sind.
Erfreuen wir uns doch einfach an dem bunten Treiben, an dem Andersartigen, schauen wir uns die hübschen Karussells an und erfreuen uns an den wunderbaren Klängen – und denken dann zurück.
Oder gönnen wir uns etwas Besonderes, etwas Schönes, vielleicht ein Räuchermännchen aus dem "deutschen Weihnachtsland", dem Erzgebirge.
Wenn es dann im Wohnzimmer nach Weihrauch duftet, wirkt selbst der triste November gemütlich. Weihrauch war ja auch die Gabe, die die Weisen aus dem Morgenland dem Jesuskind in Bethlehem mitbrachten. Weihnachten, das Christfest, steht vor der Tür. Nach den "dunklen Feiertagen" kommen die hellen. Also: kein Grund zur Resignation!
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