Montag, 24. September 2007
Man kann sich nur schämen
Wer regelmäßig die Zeitung in den letzten Wochen verfolgt hat , wird festgestellt haben, dass kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über Bildung diskutiert und lamentiert wird. Einmal sind es die Schulen, dann die Lehrer, dann die Eltern, dann die Kindergärten und nun die Hochschulen.
Im Sommer beklagt man sich , dass viel zu viele Haupt-und Realschüler vor viel zu wenigen freien Lehrstellen stehn. Die Politik fordert sofort "Ausbildungspakte", und macht die Wirtschaft verantwortlich. Nun hat man zu wenig Studienplätze, und die Politik "reagiert sofort". Den Numerus clausus so anheben, dass die hohe Hürde oder die notwendige Auslese zum Studium nur noch von ein paar Handverlesenen geschafft wird. Der Rest steht draußen vor der Tür. Prima gelöst! Kompliment! Mehr Angebote zu machen und mehr Lehrkräfte zu beschäftigen, kostet ja Geld. Nur ein Beispiel: in Bochum bewerben sich 18.000 Studenten auf 3.500 Studienplätze. Folglich nimmt man die kurzfristig einfache Lösung und jammert dann, wenn nicht nur das Politbarometer fällt.
Vor dem Hintergrund des Fachkräfte- und Akademikermangels insgesamt eine ungeheure Sache. Da braucht man keine OECD-Studien oder internationale Rankings, um zu wissen, dass etwas faul ist, nicht im Staate Dänemark, sondern hier bei uns.
Bedenkt man zusätzlich, dass Lehrbeauftragte und Privatdozenten an den Universitäten zu Dumping-Preisen arbeiten (müssen) z.B. bekommt ein Lehrbeauftragter für 2 Semesterwochenstunden für sämtliche Vorbereitungen, Sprechstunden, Klausuren, Fahrten, etc. insgesamt 700 Euro; einer Münchener Eliteuniversität ist seine ganze Arbeit im Semster nur 300 Euro wert. Ein Privatdozent, der immerhin habilitiert und promoviert hat, für zwei Semsterwochenstunden, die er ableisten muss, um sich überhaupt auf eine mögliche freie Professorenstelle bewerben zu können, keinen Cent, dann versteht man die Welt nicht mehr. Hinzu kommt noch, dass der Bundesrechnungshof auch noch Empfehlungen für diese "Sklavenarbeit" ausspricht. Ein Lohnniveau unter Hartz IV, das macht nur noch sprachlos. Wenn dann noch erklärt wird, dass nur gut bezahlte Kräfte geradezu nur im Nebenjob Lehraufträge annehmen, um vielleicht ihren Lebenslauf aufzupolieren, da hat man berechtigte Zweifel an einem gesunden Menschenverstand und der Amtsschimmel wiehert!
Politiker nehmen Appelle entgegen, machen Versprechungen, man kümmert sich halt. Das war's dann. Deshalb schämt man sich, noch einmal aufzuschreiben: Bitte, liebe Politiker, investiert in Bildung. Es ist wirklich kurz vor zwölf!
Mittwoch, 19. September 2007
Kalter pädagogischer Tag
Huui, war das schattig am heutigen Morgen. 8°C zeigte das Thermometer. Die ersten Gedanken, die mir in den Kopf kamen: in zwei Monaten beginnt in Gelsenkirchen der Weihnachtsmarkt. Welch verwegener Gedanke, wo doch noch nicht einmal offizieller Herbstbeginn war. Nur klaren Kopf bewahren, dachte ich, den am heutigen "Pädagogischen Tag" unseres Berufskollegs ging es um das Thema "Kopfnoten".
Nein, es sollten nicht irgendwelche Köpfe bewertet, sondern vielmehr ein Konzept erarbeitet werden wie mit den neuen vom Ministerium verordneten Zeugnisneuerungen in NRWÂ umgegangen werden soll. Die Frage nach dem Nutzen, was die Wiedereinführung der Kopfnoten bringen wird, ist eine andere!
Die Älteren von uns kennen sicherlich noch die Zeugniseinträge "Betragen, Beteiligung im Unterricht und häuslicher Fleiß" oder Ähnliches. Diese Benotungen wurde in den 60ziger und 70ziger Jahren in allen Bundesländern abgeschafft und nun in diesem Schuljahr in ähnlicher Weise wieder eingeführt (§ 49 SchulG NRW). Die Zielvorgabe ist die Beurteilung von Arbeits- und Sozialverhalten von Schülern/innen in 6 verschiedenen Kompetenzbereichen wie Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Sorgfalt, Selbständigkeit/ Verantwortungsbereitschaft, Konfliktverhalten, Kooperationsfähigkeit. Folglich müssen Indikatoren und Beobachtungsbögen entwickelt werden, um das Verfahren für Schüler/innen, Eltern und Betriebe transparent zu machen, Rückmeldungen zu erhalten und das ganze Verfahren auch zu dokumentieren.
Die geneigten Leser/innen erkennen schon sicherlich den Wust und die kaum überschaubare Arbeit, die solch eine Schulentwicklung mit sich bringt.
Um das mal in Zahlen auszudrücken nehmen wir mal an, das ein Lehrer 18 Klassen hat, und pro Klasse 25 Schüler/innen und für jedes Individuum nun 6 Noten verfassen muss; dann sind das 2700 Noten, die er für ein Zeugnis pro Halbjahr zu dokumentieren hat. Das sollte dann natürlich auch jede weitere in der Klasse eingesetzte Lehrperson für ihr jeweiliges Unterichtsfach machen. Eine kaum vorstellbare Datenflut!
Verständlich nun, das man sich nun über ein praktikables Konzept für die einzelnen Bildungsgänge und Schulformen an einem Berufskolleg mit ca. 2000 Schüler/innen verständigen muss. Dafür war der heutige "Pädagogische Tag" gedacht. Ob wir dadurch bessere Schüler/innen, bessere Lehrer/innen, bessere Lehrinhalte, bessere Studenten/innen, bessere Unterrichtsbedingungen, eine bessere Schule oder kurz - ein besseres Bildungssystem erhalten, diese Fragen zu beantworteten oder sich eine eigene Meinung darüber zu bilden, das überlasse ich nun meiner Leserschaft.
Mir raucht jetzt ein bisschen der Kopf ...
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Das große Ziel der Bildung ist nicht das Wissen, sondern Handeln.
Herbert Spencer (1820-1903), englischer Philosoph
Donnerstag, 6. September 2007
Seminartag
Heute bin ich den ganzen Tag zu einer Fortbildung mit dem Thema "Projektmangement". Dabei sollen wir über den Sinn und Zweck von Projektmangement, die Steuerung von Projekten (inhaltlich und organisatorisch) und einzelne Instrumente des PM unterrichtet bzw. fortgebildet werden, so dass wir auch auf einen Transfer auf eigene Projekte leisten können. Nun ich bin gespannt, ob meine Erwartungen an diese Veranstaltung erfüllt werden.
Da hab ich doch bei shayanna mal einen Generator entdeckt, der heißt Simsonize me und diesen dann mal für mich ausprobiert. Nun, ich kenne mich bei den Simpsons nicht so aus, aber die Figur die ich für mich gewählt habe, müsste Mr. Springfield sein. Irgendwie hat der Herr ein paar charakteristische Merkmale, die mir ähnlich sehen. Erstaunt war ich dann darüber, dass als Zufallshintergrund dann plötzlich ein Schulgebäude für mich ausgesucht wurde. Schicksal oder Fügung? Ich glaube der Herr Springfield ist doch so ein knechtender Fabrikbesitzer, oder? Das hätte wiederum wenig mit mir zu tun. Sei es wie es sei ... ein kleiner Spaß.
Ja, einen kleinen Hund hat er auch. Der wiederum sieht Xmas wenig ähnlich, aber dennoch lustig aus. Kommt gut in den Tag!!
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Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein", erfordern das meiste Nachdenken.
Pythagoras von Samos (570-500 v. Chr.) Philosoph und Mathematiker
Dienstag, 4. September 2007
An die Sonne
An die Sonne
Sonne, brich doch durch die Wolken!
Lass uns doch den hellen Himmel
Lass uns deine Strahlen sehen!
Haben denn die dicken Dünste
Dich nicht lang genug verdunkelt?
Hat es nicht genug geregnet?
Sieh, die Fluren stehn voll Wasser,
Und es ist für deine Strahlen,
Viel zu trocknen, viel zu trinken!
Sonne, lass die düstern Wolken
Schnell vor deinen Strahlen fliehen;
Aber, wenn sie, statt des Wassers,
Wein herunter schütten wollen,
Solchen Wein, wie ich itzt trinke,
O so lass die Wolken regnen!
Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803)
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