Mittwoch, 24. Oktober 2007
All-in-one mit Kokerei Prosper und Tetraeder
Gestern war noch einmal ein super Sonnentag mit Fernblick. So hab ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden.
Das Nützliche lag darin, dass mein All-in-one Gerät mit seinem Scanner mehrfach gestreikt hatte, und letztlich nichts mehr ging. Folglich bin ich direkt nach der Schule zu dem großen Elektormarkt gefahren, der europaweit immer gestürmt wird;-)) und mir ein neues Teil besorgt.
Auf meinem Heimweg liegt dann aus Essen kommend die Kokerei Prosper, von der ich schon neulich berichtet habe, nur heute im Sonnenlicht. Nun, eine erneute Werksbesichtigung war nicht angesagt, aber ich wollte die Anlage noch einmal fotografieren. Bei unserem Kollegiumsausflug fiel auch der Besuch des Tetraeders auf der Halde der ehemaligen Zeche Prosper förmlich ins Wasser. Das habe ich dann heute alles nachgeholt.
Die Halde an der Beckstraße gehört zur Haldengeneration der sogenannten terrassierten Tafelberge. Halden (Spitzkegelhalden, Tafelberge oder Landschaftsbauwerke) sind "Abfallprodukte" des Bergbaus. Sie sind in der Emscher-Region, die ursprünglich an natürlichen Erhöhungen eher arm war, ein landschaftsprägendes Element geworden. Zu einem der spektakulärsten IBA-Projekte zählt der Bau einer Tetraeder-Konstruktion als Aussichtsplattform auf einer dieser ehemaligen Bergbauhalden in Bottrop. Das "Haldenereignis Emscherblick", kurz Tetraeder in Bottrop ist ein vom Architekten Wolfgang Christ in Form einer dreiseitigen Pyramide entworfener, im Jahre 1995 erbauter und frei begehbarer ca. 60 m hoher Aussichtsturm auf der Halde. Inzwischen nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, eine grüne Freizeitoase, sondern ein weithin sichtbares Zeichen für den Wandel im Ruhrgebiet.
Zum Gipfel der Halde führt ein direkter Weg mit mehr als 400 Stufen oder eine kleine Straße, die sich in Serpentinen die Halde an der Beckstraße hinaufschlängelt. Diese Variante habe ich gewählt.Â
Die 90 Meter hohe Halde wurde aus Abraum zwischen 1969 und 1993 aufgeschüttet. Sowohl Halde als auch Tetraeder sind ein Gemeinschaftsprojekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA), des Kommunal-Verbandes Ruhrgebiet (KVR), der Ruhrkohle AG sowie der Stadt Bottrop. Seit 1997 im Besitz des Kommunalverbandes Ruhrgebiet.
Die begehbare Stahlkonstruktion der Tetraederpyramide ruht auf vier ca. 8 m hohe Stahlbetonsäulen, so dass sie vom Boden abgesetzt ist und besonders nachts, wenn der Tetraeder beleuchtet wird, einen schwebenden, leichten Eindruck macht. Der Düsseldorfer Künstler Jürgen LIT Fischer hat das Beleuchtungskonzept entwickelt.
In die Hauptkonstruktion sind Treppen und in verschiedenen Höhen Aussichtsplattformen eingehängt: Die erste Plattform in 20 m Höhe erreicht man über eine als Hängebrücke gebaute Treppe, steil hinauf geht es zur zweiten Plattform in 38 m Höhe. Die dritte Plattform in 42 m Höhe besteht aus einem Ring mit 8 m Durchmesser, welcher eine Neigung von 8° aufweist, hängt also bewusst "schräg" ;-)), da sollte man beim Aufstieg schon besser keine Höhenangst haben. Von oben hat man einen weiten Rundblick über das Industrierevier 'Ruhrgebiet'.
Der Tetraeder ist aufgrund der exponierten Lage und Höhe eine wichtige Landmarke der Region. "Das Haldenereignis soll Industrialisierung und Energiegewinnung repräsentieren und zugleich zum Symbol für Rekrutierung und spielerischen Umgang mit einer neuen 'dritten Natur' werden", so die Idee des Künstlers. Der Panoramablick ist überwältigend - das Ruhrgebiet liegt einem förmlich "en miniature" zu Füßen. Der Tetraeder ist ein Wegpunkt auf der Route der Industriekultur, die viele interessante Orte des Ruhrgebietes verbindet.
Von hier aus konnte ich auch noch einmal die Kokerei Prosper fotografieren.
Direkt gegenüber auf der anderen Seite in Richtung Buer kann am Horizont das E.ON Kraftwerk Scholven sehen. Ãœbrigens: Die "Rauchwolken" sind purer Wasserdampf aus den Kühltürmen.
Dazwischen nur Laubwälder, die dem Indian Summer im Revier alle Ehre machen. So war folglich meine gestrige Tour auch eine mit dem Prädikat All-in-one.
Montag, 22. Oktober 2007
Mallorcabilder bringen Glück
Am Wochenende erreichten mich zwei frohe Botschaften von den Fotoholikern.
Das folgende Bild, Titel: Schattenbaum? aufgenommen am Strand der Halbinsel Alcanada/Alcudia in Mallorca erzielte im 12. Landschaftswettbewerb den 1. Platz. Die Bäume dort sind nach den Winterstürmen 2006/07 wohl abgesägt worden und gestalten nun die Strandlandschaft mit ihren Stümpfen skulpturenhaft, ja skuril. Aufgenommen wurde der Baumstumpf mit einem Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 10 mm, um die gespenstisch wirkende Landschaft etwas bedrohlicher zu gestalten. Ansonsten ist die Halbinsel ein sehr schönes Ausflugsziel mit einem auf einer Insel vorgelagerten Leuchtturm, der gleichzeitig als Wappen für den dort beheimateten Golfclub dient.
Als Anerkennung gab es diese Gewinnergrafik und eine Gewinnerpräsentation.
Aber ähnlich wie in der Formel 1 gibt es auch unvorhergesehene Ãœberraschungen.
Diese Bild hier, eine idyllische Häuserzeile in der Chopinstadt Valldemossa/Mallorca, ...
..war das erste, was den ersten Wettbewerb in der Rubrik Architektur am 17.10.2005 gewann.[vgl. Bericht]Â Zwei Jahre später - fast auf den Tag genau -Â wurde es zum besten Foto aus den Siegern von nunmehr 10 Architekturwettbewerben gewählt und erhielt als Anerkennung diese Gewinnergrafik und diese Gewinnerpräsentation.
Da beginnt die neue Woche doch schon ganz beschwingt. Die sonnigen Bilder und die Erinnerungen an Mallorca trösten ein wenig über das augenblicklich trübsinnige Wetter. Euch allen einen guten Wochenanfang.
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Ay! Mallorca, si te deixo de enyoranca moriré. Bella terra n'és Mallorca, qu'es Mallorca rich verger.
Thomàs Forteza, 1869
Ach! Mallorca, wenn ich dich verlasse, werde ich vor Sehnsucht sterben. Ein schönes Land ist Mallorca, denn Mallorca ist ein reicher Garten.
Sonntag, 21. Oktober 2007
Herbstgefühl
Herbstgefühl
Müder Glanz der Sonne!
Blasses Himmelblau!
Von verklungner Wonne
Träumet still die Au.
An der letzten Rose
Löset lebenssatt
Sich das letzte lose,
Bleiche Blumenblatt!
Goldenes Entfärben
Schleicht sich durch den Hain!
Auch Vergehn und Sterben
Däucht mir süß zu sein.
Karl von Gerok (1815-1890)
Euch einen beschaulichen Herbstsonntag. Ãœbers Wetter wollen wir nicht meckern: Kühl, aber schön! In anderen Teilen unseres Landes ist schon der erste Schnee gefallen. Das Bild haben wir am gestrigen Nachmittag im Berger Park aufgenommen.
Mittwoch, 17. Oktober 2007
Bunte Herbstblätter
Wir sind alle Blätter an einem Baum, keins dem andern ähnlich, das eine symmetrisch, das andere nicht, und doch alle gleich wichtig dem Ganzen.
Die Autorenschaft dieses Aphorismus wird sowohl Gotthold Ephraim Lessing, (1729 - 1781) als auch Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799) in Die Aphorismenbücher: F,625 zugesprochen.
Am Nachmittag machen wir mit dem Kollegium einen gemeinsamen Ausflug mit kulturellem Programm in unsere Nachbarstadt Bottrop. Hoffentlich hält sich das schöne Herbstwetter.
Sonntag, 14. Oktober 2007
Ballonglühen
Man kann sagen die Woche endete wie sie begann - erlebnisreich. Da lese ich doch am Samstagmorgen in der Tageszeitung von einem der erfolgreichsten und profiliertesten Ballonfahrer der Welt, der direkt aus der Nachbarstadt Gladbeck stammt und dass der Landesverband NRW des Deutschen Aero Club dort das Gladbecker Oktoberfest für Gas- und Heißluftballone feiert und die Bürger am Samstag, 13. Oktober, von 18 bis 20 Uhr zum spektakulären Ballonglühen einlädt.
Ich erinnerte mich an meine Ballonfahrt und auch an die Worte vor fünf Jahren: "Der westfälische Ballonadel gibt hiermit kund und zu wissen, dass Ulrich Pokorra am heutigen Tage an Board des Heißluftballons D-OLEF die Jungfernfahrt absolviert hat und nach Zunft und Ordnung der Ballöner mit Feuer und Sekt auf den Namen Ulrich, luftiger Kanalüberquerer, Graf am Abendhimmel über dem Dortmund-Ems-Kanal getauft und in den Adelsstand der Ballonfahrer aufgenommen wurde."
Das hieß: Adel verpflichtet, und so machte ich auch meiner Frau Brigitte klar, dass wir uns dieses einzigartige Ereignis nicht entgehen lassen sollten. Wir hatten nämlich schon oft geplant, uns eine solche Show anzusehen, aber aus unterschiedlichen Gründen letztlich doch immer wieder nicht wahrgenommen. Am Samstag um 19 Uhr gab es nun eine neue Chance ...
Knapp 10 Minuten brauchten wir zum Ort des Geschehens im Stadtwald von Gladbeck. Beim Anblick der Luftriesen gerät man wieder ins Schwärmen - vom schönsten Stehplatz am Himmel, dem ich eine eigene Website gewidmet habe: Faszinationen im Wind.
Wenn die Winde günstig stehen, kann man mit Gasballonen die Erde umrunden. Für Heißluftballone ist normalerweise nach spätestens zwei Stunden Schluss, wenn die Gasflaschen leer sind. Gasballone werden mit einem Wasserstoffgemisch gefüllt. Sie fahren auf Luftschichten, die kälter sind als andere Schichten und deshalb über ihnen liegen. Fachleute sprechen von Inversionsschichten. Erwärmt die Sonne den Wasserstoff, dehnt sich das Gas aus und strömt aus der unten offenen Ballonhülle. Deshalb kann man mit diesen Ballonen auch in größeren Höhen fahren.
Geleitet von einer "unsichtbaren Hand" haben der Schweizer Luftfahrtpionier Bertrand Piccard und sein britischer Copilot Brian Jones 1999 als erste Menschen in knapp 20 Tagen per Ballon die Erde umrundet. Die Gedanken schweiften ab ...
Aber kehren wir zurück zum gestrigen Abend in Gladbeck - Spektakel pur für Zuschauer und Kamera.
Hier werden die Heißluftballone in der Vorbereitungsphase noch von Scheinwerfern angestrahlt ...
... dann werden sie mit Brennern angeheizt und von innen zum Leuchten gebracht - das Ballonglühen - ein Anblick, der zu begeistern weiß.
Irgendwie sind Ballonfahrer doch glückliche Menschen, dachte ich mir beim Abschied. Ein erhebenes Gefühl, den Blick zu genießen, wenn die Landschaften unten vorbeiziehen ..., und ich habe noch einen Blick riskiert auf einen Aushang: "...für Sonntag um 7.00 Uhr sind noch Mitfahrgelegenheiten bei den Wettbewerben frei!" ... Brigitte schien meine Gedanken lesen zu können: "Nun komm," sagte sie, "ich weiß, ... ein anderes Mal, ... vielleicht."
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Ja, ich bin ein Träumer,...denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung bevor die Welt erwacht.
Oscar Wilde, (1854 - 1900)Â Â
Euch einen herbstlichen Sonntag. Ich werde ihn als Ruhetag genießen und den Himmel beoachten. Vielleicht entdecke ich ja einen glücklichen Menschen in einem Korb ...
Samstag, 13. Oktober 2007
Wünsche werden wahr ...
Nicht nur Fernsehshows können sehnliche Wünsche erfüllen. So geschehen in dieser Woche.
Für Schwiegertochter Silvi ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Einmal mit Robben tauchen. Von der Idee bis zur Umsetzung bedurfte es vieler kleiner Helferlein, bis Vivi schließlich zusammen mit Ottmar Kolb vom Tauchsportclub Poseidon Gelsenkirchen in das Seelöwen-Becken in der Alaska-Welt des heimischen Zoos abtauchen konnte, um die Unterwasser- und die Lebenswelt aus der Robbenperspektive zu betrachten. Für die erfahrene Taucherin, die schon vor den Küsten der Seychellen und Australiens Erfahrungen sammeln konnte, sicherlich ein neues, faszinierendes Erlebnis.
Die Tauchexpeditionen verfolgen aber auch einen ganz praktischen Zweck, nämlich die Reinigung der Glasscheiben und des neun Meter langen Glastunnels, damit die Besucher immer freie Sicht auf die Tierwelt haben. Dennoch, so bekannte Silvi nach dem Tauchgang, war dies ein Highlight in ihrer Taucherkarriere. Natürlich war die ganze Familie mit dabei, um das Abenteuer hautnah mitzuerleben. Töchterchen Marie, 3 Jahre, konnte es kaum verstehen, dass nur ihre Mama die Tiere mit Fisch füttern und anschließend auch mit ihnen Unterwasser spielen durfte. Diesen Wunsch wird sie sicherlich auf die Liste für den Weihnachtsmann setzen... smile
Euch auch noch ein sonniges und erlebnisreiches Wochenende. Wie wär's mal mit einem Zoobesuch?
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Suche nicht das Abenteuer, aber gehe ihm nicht aus dem Weg.
Fernöstliche WeisheitÂ
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