Samstag, 30. August 2008
Vorurteile
Bei shayanna las ich gestern einen kurzen Bericht über ihre geschundenen Füße. Nicht ganz schuldlos, so schrieb sie, sei u.A. das Tragen von Stilettos ... über 30 Jahre lang.
Da ließ mich ein Artikel aufhorchen, warum Frauen so viele Schuhe brauchen. Das ist kein Tick, kein Sammelfimmel oder eine typisch weibliche Krankheit, sondern medizinisch begründet. Dr. Henrik Boack, Fußchirurg der Charité Berlin, ist überzeugt: Wer häufig die Schuhe wechselt, schont seine Füße und Gelenke. Denn verschieden hohe Absätze sorgen dafür, dass der Fuß nicht immer an den selben Stellen belastet wird. Deshalb, liebe Männer, habt keine Bedenken, wenn der Schrank ihrer Liebsten vor Pumps, Sandalen, Stilettos und Ballerinas überquillt. Frau lebt nur auf gesundem Fuß!!
Wenn ich nicht schon für heute Abend eine Einladung hätte, dann würde mich brennend interessieren, welches Schuhwerk die holde Weiblichkeit auf der Cocktail-Tour durch die Bars und Cafés in GE anzieht. Denn ab 19.00 Uhr heißt es: Geschüttelt oder gerührt, mit oder ohne Eis? Mit 15 € ist man dabei auf der beschwipsten Reise durch GE inklusive Bahnfahrt. Dafür gibt es dann neun freie Cocktails mit Früchten und bunten Schirmchen in den einschlägigen Cocktail-Bars und eine Abschlussparty! Ich persönlich wäre mir da nicht sicher, ob ich diese überhaupt noch errreichen würde. Nach: "Strawberry Bikini, Blue Berry, Red Cubaneri, Tequila Sunrise, Sex on the Beach, Caipi, Zombie und White Russian" könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ich entweder den "Löffel abgeben" würde oder mein Blick für Stilettos und Co. durchaus getrübt sein könnte.
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Wie auch immer. Euch wünsche ich einen bezaubernden Samstag, viel Spaß bei Euren persönlichen Unternehmungen und den Schalkern ein erfolgreiches Heimspiel im Revierderby gegen den VFL Bochum.
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"Ich hätte gern einen Martini, so trocken, dass er selber schon wieder Durst hat!"
Alan Alda als Hawkeye Pierce in der Serie M*A*S*H
Nachtrag:
...das gefällt mir (Schalke-Bochum 1:0), und so könnte es bleiben;-)
Dienstag, 19. August 2008
Von Helden und Pflegern
In Peking gehen nun die Spiele auf die Zielgerade. Da gibt es die Gewinner und Verlierer. Nehmen wir das deutsche Team. Da, wo man sich ziemlich sicher war zu punkten und Gold zu holen, da wurde nichts draus. Die Ruderer haben ihre Boote eher gebadet, einer der zum Held werden wollte, der konnte zweimal die Stange nicht richtig erwischen, stürzte ab und konnte danach nicht wieder an sein Leistungsvermögen anknüpfen. Blockade, dennoch reichte es noch zu Bronze. Die Springreiter, die Fußballerinnen und die Handballer sind von ihrer Leistung bei Olympia entsetzt. Tragische Helden.
Stars gibt es jedoch auch. Da ist der Michael Phelps - ein Schwimmstar, und auch ein langbeiniges Tempowunder, der Welrekord läuft und noch vor dem Ziel abbremst. Usain Bolt heißt er und kommt aus Jamaika. Den Namen werde ich sicherlich irgendwann vergessen, den Lauf sicherlich nicht. Dann gab es auch viele Tränen im Land des Lächelns als Chinas Superstar und Hürdenlaufhoffnung auf Gold Liu Xiang verletzt aufgeben musste und das Reich der Mitte in einen Schockzustand versetzte. Auch ein tragisches Schicksal eines Volksidols. Ja gibt es denn überhaupt Helden bei den Sommerspielen. Eine typische Charkatereigenschaft dafür  ist, dass diese meist allein sind und auch nicht immer siegen. Der Basketballer Dirk Nowitzki ist solch ein Typ, der über den Augenblick hinaus weist.
Helden sind auch die, die sich Tag für Tag für kranke Menschen einsetzen, wohl wissend, das vieles über ihre Kräfte geht. Dass die Regierung erkannt hat, dass ihre täglich guten Taten dringendst Unterstützung brauchen ist löblich. Ob allerdings Jobprgramme für solche Zwecke nützlich sind, wage ich aus Erfahrung zu bezweifeln. Langzeitarbeitslose als Pflegekräfte in Kursen zu schulen und bei der Betreuung bei Demenzkranken einzusetzen, verkennt das wirkliche Problem. Natürlich brauchen die Heime mehr Betreuungsstellen und ausgebildete Fachkräfte, die den Altersverwirrten Ruhe und menschliche Zuwendung geben können und die seelisch für einen solch schwierigen Job gerüstet sind. Beschäftigungsprogramme werden der Tücke der Krankheit nicht gerecht. Man kann das auch nicht in Schnellkursen (160 Stunden) erlernen, und es macht dann wenig Sinn, wenn man dadurch die Arbeitlosenstatistik schönern will. Besondere Charaktere werden hier gefordert. Demenz erfordert viel Aufmerksamkeit, die in keinem Leistungskatalog der Krankenkassen vorgesehen ist. Dass nun Ein-Euro-Jobber dafür nun besonders geeignet erscheinen, ist mehr als ein kühner Plan. Aber Politstrategien folgen selten logischen und einsichtigen Prinzipien.
Heute war ich wieder bei Mutter, ihr geht es wieder ein bisschen besser. Das Alleinsein macht ihr dennoch zu schaffen. Es fehlt ihr auch eine gewisse Antriebskraft. Den Umzug aus dem Krankenhaus in die Kurzzeitpflege hat sie sichtlich noch nicht verarbeitet. Man sagte mir, das sei normal. Aber als "gesunder" Mensch versteht man das alles nur sehr schwer.
Um mal auf andere Gedanken zu kommen, habe ich mich anschließend ein bisschen dem Golfsport gewidmet und auf der Driving Range meines Heimat-Clubs ein paar Bälle abgeschlagen. Auch hier merkte ich, dass die Gedanken nicht frei sind, und ich mich stark auf mein Training konzentrieren musste. Dennoch war ich mit mir insgesamt zufrieden. Man wird bescheidener.
Ich wünsche Euch eine erfrischende Halbzeitpause in der Woche.
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Wir können nicht alle Helden sein. Irgendwer muss schließlich auch am Wegrand sitzen und ihnen zujubeln.
William Penn Adair Rogers, (1879-1935)
Sonntag, 17. August 2008
Bestnote für ZOOM
"Die 50 besten Zoos in Deutschland" war im Sommer der Titel des Magazin "Stern". In einem Zoovergleich teste es die Einrichtungen nach den Kriterien "Eindruck", "Besucherservice" und "Tierhaltung".
In der letztgenannten Kategorie, die mit einem Schlüssel von immerhin 80 Prozent in die Wertung einfließt, erzielte die Zoom Erlebniswelt mit 1,74 die Bestnote aller getesten Zoos in Deutschland. Das Gesamtergebnis von 1,91 platziert die zoologische Erlebniswelt im Herzen Nordrhein-Westfalens in den Top Ten. Ãœber eine Millionen Besucher kamen in 2007. Der Zoo gehört inzwischen zu den beliebtesten Einrichtungen/Ausflugszielen im Ruhrgebiet.
Lange Hälse sieht man bei der Fütterung der Giraffen.
Giraffenjungtier "Thabo" darf sich nur zögerlich der Gruppe nähern. Er muss warten bis die Großen auch ihm erlauben, aus den Körben in luftiger Höhe zu futtern.
Euch noch einen schönen, sonnigen Sonntag! Das Wetter hier in GE war gestern ganz prima, heute soll es Nachschlag geben.
Samstag, 16. August 2008
1899 Hoffenheim auf Platz 1
Das ist sicherlich ein historischer Moment. Nach dem 1. Spieltag führt 1899 Hoffenheim, der Bundesliganeuling, die Tabelle der 1. Fußballbundesliga an. Punkt- und torgleich mit dem FC Schalke 04. Aus Schalker Sicht ein Einstieg nach Maß.
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Donnerstag, 14. August 2008
Keiner kommt an Gott vorbei ...
"Keiner kommt an Gott vorbei außer 'Stan' Libuda." So hieß es einst in der "Glückauf-Kampfbahn" als Reinhard Libuda (1943-1996) mit seinen Dribbelings als legendärer Rechtsaußen nicht nur die Zuschauer begeisterte, sondern seine Gegner auf einem Bierdeckel schwindelig spielte.
Johannes Paul II. (Karol Wojtyla aus Polen)Â war noch zu seinen Lebzeiten Ehrenmitglied "auf Schalke" geworden. Diese Wertschätzung wurde ihm nicht nur als sportbegeistertem Geistlicher zuteil, sondern war gleichsam auch eine Adelung für die vielen Landsleute aus seiner Heimat, die im Ruhrgebiet seßhaft geworden sind und vor allem in Gelsenkirchen zu den treuen Fans der "Knappen" gehörten.
In der Veltins-Arena "AufSchalke" gibt es auch eine kleine Kapelle. "Sie soll eine Rückzugsmöglichkeit bieten, Besinnung ermöglichen und Raum für den "inneren Zweikampf" lassen." 2001 wurde die Kapelle in einem ökumenischen Gottesdienst feierlich eingeweiht. Seitdem dient sie als Ort für Hochzeiten, Taufen und Gottesdienste und weitere kirchliche Veranstaltungen. Nach dem Camp Nou in Barcelona ist die VELTINS-Arena das zweite Stadion in Europa, das ein Gotteshaus beherbergt.
Bei so viel Glaubens- und Gottverbundenheit, was lag da näher als ein eigenes Bibelwerk zu schaffen und zu veröffentlichen. Der Ennepetaler Eckhard Stolz kreierte die erste Schalker Bibel. Dass Fußball gerade "Auf Schalke" wie eine eigene Religion oder Philosophie ist, wird nunmehr nicht nur im Vereinslied deutlich.
So ist der Pressemitteilung zur neuen Schalker Bibel zu entnehmen:
"DIE SCHALKE-BIBEL" ist nicht etwa ein kultiger Schalke-Ratgeber, sondern tatsächlich eine komplette Bibel mit Altem und Neuem Testament sowie den Psalmen.
Das Besondere daran:
SO4-Präsident Josef Schnusenberg, Manager Andreas Müller, Kapitän Marcelo Bordon und andere Spieler des FC Schalke erzählen darin, in ganz persönlichen Geschichten von ihren Erfahrungen mit dem Glauben an Gott.
Mit "Kevin allein Zuhaus" beispielsweise beschreibt Vize-Europameister Kevin Kuranyi, wie sehr die Enttäuschung der verpaßten Fußball-WM im eigenen Land 2006 an ihm genagt hat, aber auch, wie hilfreich er gerade in solch schwierigen Phasen des Lebens den Glauben an Gott empfindet.
Völlig außergewöhnlich für das harte Geschäft Bundesliga:
Der Nachfolger des legendären "Schalker Kreisel" ist ein echter Schalker Bibelkreis, zu dem sich die Spieler regelmäßig vor den Spielen im Zimmer von Kapitän Bordon einfinden.
Selbst Manager Andreas Müller nimmt an dieser modernen Form des Team-Buildings mit anschließendem Gebet teil.
Ein weiterer Beleg dafür, daß Schalke 04 in der Bundesliga tatsächlich der "etwas andere Club" ist.
Wo sonst kommen zur Saison-Eröffnung (wie jüngst am 20. Juli) 80.000 Fans – dort wurde "DIE SCHALKE-BIBEL", mit großem Schalke-Emblem auf dem Cover, den Fans erstmals offiziell vorgestellt.
Mit eigener Kapelle im Stadion und jetzt sogar mit eigener Schalke-Bibel, wer weiß, vielleicht naht nach 50 Jahren des Wartes auf die Meisterschaft ja schon bald die Erlösung?"
Die 1.680 Seiten starke Bibel ist im R. Brockhaus Verlag erschienen. Preis € 14,95.
Es könnte auch sein, dass die Lektüre der "Heiligen Schrift" den "Königsblauen" Flügel verleiht. Sie könnten sie so manches Mal gut gebrauchen.
Samstag, 9. August 2008
GE-ehrt
Die Stadt Gelsenkirchen, die bei vielen Umfragen immer auf den letzten Rängen landete, ist in diesen Tagen ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung kam von den Vereinten Nationen. Dabei wird GE in besonderem Maße für das Engagement im Bereich der Bildung der Bewohner zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Umwelt ausgezeichnet. Na, das ist doch schon mal ein positiver Schritt nach vorne.
Dennoch gibt es seit gestern einen Vermoutstropfen im städtischen Museum. Dort fand ein dreister Kunstraub statt. Drei Werke von Nolde, Kirchner und Müller wurden von dem Täter mit einer Drahtschere einfach von der Wand abgeknipst und unbehelligt mitgenommen. Der Wert der Kunstwerke (Aquarell "Frauenbildnis von Nolde, "Kopf Dr. Pauli" von Ernst Ludwig Kirchner und Otto Müllers "Vier Akte auf Waldlichtung) beläuft sich auf einige 10.000 Euro. Die Tat schien offensichtlich geplant gewesen zu sein.
Was aber den Bürger erschüttert ist die Tatsache, dass der gesamte Museumsbestand mit über 3000 Kunstwerken weder gegen Diebstahl, Feuer oder andere Schäden versichert ist. Zugegeben, wir sind nicht der Louvre, wo Wachpersonal oder Alarmanlagen Bilder sichern und schützen, aber das Argument, dass kein Geld für die Versicherungsprämie da ist, erscheint mehr als provinziell.
Städtisches Museum in Buer
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Es gibt Sammlungen von Kunstwerken, die weder eine Leidenschaft, noch einen Geschmack, noch eine Intelligenz verraten, nur den brutalen Geschmack des Reichtums.
Edmond Huot de Goncourt, (1822-1896), französischer Sozialromancier
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