Sonntag, 24. Januar 2010
Freundschaft
Freundschaft
Der Freund, der mir den Spiegel zeiget,
Den kleinsten Flecken nicht verschweiget,
Mich freundlich warnt, mich ernstlich schilt,
Wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt:
Der ist mein Freund,
So wenig er es scheint.
Doch der, der mich stets schmeichelnd preiset,
Mir Alles lobt und nichts verweiset,
Zu Fehlern gern die Hände beut
Und mir vergibt, eh´ ich bereut:
Der ist mein Feind,
So freundlich er auch scheint.
Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)
Einen schönen Sonntag allerseits und lasst Euch von der Kälte nicht einschüchtern.
Samstag, 23. Januar 2010
Der Frosch, der gross sein will ...
Der Frosch, der gross sein will wie ein Ochse
Ein Frosch sah einen Ochsen gehen.
Wie stattlich war der anzusehen!
Er, der nicht größer als ein Ei, war neidisch drauf,
Er spreizt sich, bläht mit Macht sich auf,
Um gleich zu sein dem großen Tier,
Und rief: "Ihr Brüder achtet und vergleicht!
Wie, bin ich nun so weit? Ach, sagt es mir!" –
"Nein!" – "Aber jetzt?" – "Was denkst du dir!" –
"Und jetzt?" – "Noch lange nicht erreicht!" –
Das Fröschlein hat sich furchtbar aufgeblasen,
Es platzte und verschied im grünen Rasen.
Die Welt bevölkern viele solcher dummen Leute:
Jedweder Bürger möchte baun wie große Herrn,
Der kleine Fürst – er hält Gesandte heute,
Das kleinste Gräflein prunkt mit Pagen gern.
Jean de la Fontaine (1621–1695), franz. Fabeldichter
Erstaunlich, dass man sich zu damaliger Zeit auch schon um die unendliche Gier nach Geld, Macht und Profiten Gedanken gemacht hat. Dass die Blase bei uns und in den USA geplatzt ist, das spüren wir nachhaltig. In Kuwait ist die aufgeblasene Scheinwelt auch zusammengebrochen, und in China beginnt auch so ein gewaltiger Crash von noch nicht abschätzbaren Konsequenzen.
Kommt gut in den Tag!
Freitag, 22. Januar 2010
Licht
Licht
Licht, vom Himmel flammt es nieder,
Licht, empor zum Himmel flammt es;
Licht, es ist der große Mittler
Zwischen Gott und zwischen Menschen;
Als die Welt geboren wurde,
Ward das Licht vorangeboren,
Und so ward des Schöpfers Klarheit
Das Mysterium der Schöpfung;
Licht verschießt die heil’gen Pfeile
Weiter immer, Lichter immer,
Ahriman sogar, der dunkle,
Wird zuletzt vergehn im Lichte.
August von Platen (1796-1835), deutscher Dichter
Euch ein ruhiges, vielleicht auch sonniges Wochenende.
Donnerstag, 21. Januar 2010
Regenwald retten
Die Politiker aller Länder, die in Kopenhagen das Klima retten wollten, haben leider versagt. Der Gipfel kann sicherlich als gescheitert betrachtet werden. Nun haben wir selbst die Möglichkeit den Dschungel zu retten. Wie? Ganz einfach. Wir benutzen die Suchmaschine Ecosia der Umweltschutzorganisation WWF und retten mit jeder Suchanfrage ca. 2 m² im Amazonas-Gebiet. Finanziert wird das Ganze über Werbeeinnahmen. "Wir haben schon 15.082.864 m² geschützt!" so das Unternehmen.
Kaum zu glauben, dass man mit einem Klick das Klima und den Regenwald retten kann. Bisher kannte ich die Rettungsfunktion nur von einer Brauerei aus dem Sauerland, die mit Felsquellwasser braut. Da musste man schon so manchen Kasten leeren, um ein paar Quadratmeter zu retten. Das fiel verdammt schwer, weil der Schädel am nächsten Tag doch heftig brummte. Da sind doch ein paar Klicks viel bekömmlicher, oder?
Mittwoch, 20. Januar 2010
Blitzeis
Da staunte heute morgen so mancher Autofahrer nicht schlecht. Der Wetterumschwung mit steigenden Temperaturen hatte für Straßenglätte gesorgt. Der von Westen kommende Regen kann auf den noch kalten Böden und Fahrbahnen zu gefährlichem Glatteis – auch Blitzeis genannt – führen. In den heutigen Morgenstunden zwischen 9.00 und 10.00 Uhr ereigneten sich deshalb im Stadtgebiet von GE mehrere Verkehrsunfälle auf eisglatter Fahrbahn. Das Schlimme daran, man bemerkt es oft erst dann, wenn es schon zu spät ist. Gerade auf Brücken ist dieses "Blitzeis" sehr tückisch.
Die Enten laufen Schlittschuh
Die Enten laufen Schlittschuh
auf ihrem kleinen Teich.
Wo haben sie denn die Schlittschuh her -
sie sind doch gar nicht reich?
Wo haben sie denn die Schlittschuh her?
Woher? Vom Schlittschuhschmied!
Der hat sie ihnen geschenkt, weißt du,
für ein Entenschnatterlied.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Dienstag, 19. Januar 2010
Mausgrau statt Frühling
Kaum ist der letzte schmutzig-graue Schneefleck geschmolzen, schon träumen wir vom Frühling. Auch ich habe mich gestern schon mit einem Tulpenstrauss als "Frühlingsboten" dazu hinreißen lassen, in diese Richtung zu denken. Aber da bin ich nicht alleine. Selbst die fröhlichen Plauderer der Radiowellen und auch die Meteorologen schwärmen schon vom Frühling. In der Tat so frühlingshafte zwei bis fünf Grad könnte es schon mal werden, und ein Plus vor der Temperatur lässt auch den Wetterfrosch frohlocken. Doch seien wir realistisch. Es ist weiterhin kalt, nieselig, grau und ungemütlich, so ein richtiges usseliges Novemberwetter. Von Frühling weit und breit keine Spur. Es ist Winter, sowohl kalendarisch wie meteorologisch, und dabei bleibt es bis zum 20. März. Da ist dann Frühlingsanfang.
Auch die Natur lässt sich nicht täuschen. Auf die Blüte der Zaubernuss werden wir wohl noch sicherlich bis Anfang Februar warten müssen.
Montag, 18. Januar 2010
Verregneter Sonntag
Gestern war so ein Sonntag, wo man am besten im Bett aufgehoben ist. Morgens Nebel, dann Landregen. Trübe Ausichten.
Es gibt Millionen von Menschen,
die sich nach Unsterblichkeit sehnen,
die aber nicht wissen,
was sie mit einem verregnetem Sonntagnachmittag anfangen sollen.
Maurice Chevalier
Um Euch den Start in die Woche zu erleichtern, schenke ich Euch diesen Tulpenstrauß. ein Frühlingsbote.
Einziger Lichtblick am späten Sonntag war der Sieg der Königsblauen über Nürnberg (1:0). Das Spiel hatte zwar das Niveau des Wetters, aber am Ende zählen nur die Punkte. Manchmal werde ich gefragt, was denn einen echten Schalker ausmacht. Nun das ist ganz einfach. Ein Schalker ist der natürliche Feind des Dortmunder Borussen (die haben gestern auch gewonnen - gegen Köln - tut einem Schalker weh). Der Schalker ernährt sich wie der Rivale vorwiegend von Bratwurst und Bier. Meistens wohnhaft in Gelsenkirchen, in Dortmund eher selten anzutreffen, jedenfalls lebend. So blau-weiß wie einst der Borusse, bevor der sich auf auf schwarz-gelb umstellte, was ihm auf Schalke das Kompliment "Schwarze Füße, gelbe Zähne" einbrachte. Liebevoll nennt der Schalker den Borussen "Zecke". Ehe der BVB-Fan aber Schalker Blut saugen würde, tränke er eher Batteriesäure. Alles Klar? Dann kommt gut in die Woche.
Momentan habe ich recht viel zu tun, Zensuren, Konferenzen, Zeugnisse etc., da bin ich oft froh, überhaupt selbst einen Beitrag zu verfassen. Manchmal schaffe ich noch das Lesen in den Blogs, aber das Kommentieren wird momentan sträflich vernachlässigt. Entschuldigung, aber es kommen auch wieder bessere und ruhigere Zeiten.
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