Das ist einer der berühmtesten Sätze der Filmgeschichte. Humphrey Bogart spricht ihn zu seiner Filmpartnerin Ingrid Bergman in "Casablanca". Der kantige Charme beider führte immer wieder zu der Frage: Ist er ein smarter Macho – oder doch ein hoffnungsloser Romantiker? Bei Blaine wird die Frage in "Casablanca" gelöst: Er entscheidet sich für die Liebe.
Bogey hieß eigentlich DeForest Bogart, wurde am 25.12.1899 in New York geboren und starb am 14.01.1957 in Los Angeles. Heute vor 50 Jahren starb wohl der "männlichste" aller männlichen Filmstars. Mit seinen Darstellungen harter, erfahrener, oftmals zynischer und konsequent einem inneren Moralkodex folgender Charaktere wurde er zu einer der schauspielerischen Ikonen des Zwanzigsten Jahrhunderts. 1999 wählte ihn das American Film Institute zum "größten männlichen amerikanischen Filmstar aller Zeiten". Der Kultfilm "Casablanca" war sicherich sein großer Durchbruch. Gegen Ende seines Lebens fand Bogart zu großen Charakterrollen in aufwändigen Produktionen. 1952 bekam er für seine Rolle in John Hustons klassischem Abenteuerfilm "African Queen" den Oscar. 1955 folgte seine letzte Nominierung für die Darstellung des psychotischen Kapitäns in "Die Caine war ihr Schicksal".
Was können wir als Männer von ihm lernen?
Nun er hatte jede Menge Charisma, Rollen als Softie wie in "Sabrina" waren eigentlich grauenhaft. Cool? Nein cool war Bogey eigentlich auch nicht. Er hatte immer einen weichen Kern, siehe Casablanca. Und genau da scheint unser Problem zu liegen. Frauen fordern zwar sensible Männer, lieben aber die harten Typen. Bogey würde man heute als Macho-Relikt belächeln, ein Typ ähnlich wie John Wayne oder auch Clint Eastwood. Qualmend und dauerdurstig erinnert er an das bürgerliche Leben des Ruhrpotts in den härtesten Tagen. Von sich behauptete er auch: "Was ich habe, ist Charakter in meinem Gesicht. Hat mich 'ne Menge langer Nächte und Drinks gekostet, das hinzukriegen." Gern ließ er sich über Frauen aus: "Ein kluger Mann widerspricht nie einer Frau. Er wartet, bis sie es selbst tut." Und: "Frauen, die lange ein Auge zudrücken, tun es am Ende nur noch, um zu zielen".
Heute sind unsere Stars irgendwie kuscheliger, ob Brat Pitt oder Leonardo Di Caprio. Die sind allesamt weichgespült und würden heute nicht mehr in das Bild eines Humphrey Bogart passen -Â hart, meistens gerecht und mit der Faust nicht geizend.
Man(n) hat sich spürbar verändert. Auch wenn wenn wir nur Whiskey trinken und schwarze Zigarren rauchen würden, es wäre nur ein stummer Schrei nach Liebe.
Aber einen anderen Punkt möchte ich nicht unerwähnt lassen. Es ist der historische Zusammenhang. Casablanca entstand im Sommer 1942, noch auf dem Höhepunkt des Dritten Reiches mit seiner Macht und seiner territorialen Ausdehnung. Ohne die Kriegswirren wäre eine solche (Liebes-)Geschichte wohl kaum möglich gewesen.
Auch das Thema "Afrika" scheint immer wieder Stoff für die Filmindustrie zu bieten. Zur Zeit zeigt das ZDF "Afrika, mon amour" ein Melodrama aus dem ersten Weltkrieg. Eine bewegende Lebens- und Liebesgeschichte einer jungen Frau (Iris Berben), die sich zu Zeiten des ersten Weltkrieges gegen alle gesellschaftlichen Konventionen stellt und sich völlig mittellos nach Afrika durchschlägt, wo sie ihre große Liebe findet. Afrika - ein Stoff aus dem die Träume sind.?
Doch kehren wir zurück zu Bogey, der Legende und dem Macho. Es gibt Set-Fotos da steht der große Bogart auf Holzklötzchen unter den Schuhen, weil ihm die Partnerin über den Kopf gewachsen ist und hätte da besser sagen können: "Ich kann dir in die Augen schauen."
Trotzdem Danke, Humphrey und Euch noch einen schönen, entspannten Sonntag.
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