Sonntag, 15. Juni 2008
87
87 Jahre wäre mein Vater heute geworden. Leider ist er für uns alle eigentlich zu früh mit 75 verstorben. Mutters sehnlichster Wunsch war es, heute ihren geliebten Mann auf dem Friedhof zu besuchen. Nur ihr gesundheitlicher Zustand (Unfall etc.) ließ es in diesem Jahr nicht zu, dass sie eventuell alleine dort hingehen könnte. All die Jahre, das kann man sich so gar nicht vorstellen, ist meine Mutter an jedem Tag zu Fuß zum Friedhof gegangen und hat das Grab aufgesucht. Da konnte kommen, was wolle.
Also hatten wir schon im Vorfeld überlegt, wie ein möglicher Transport aussehen könnte. Selbst mit einem Rollator schien der Weg für Mutter nicht machbar. Durch Zufall kamen wir an einen fast nagelneuen Rollstuhl, den mein Schulfreund eigentlich nur loswerden wollte. Ja, und der war heute ein Geschenk des Himmels, so dass wir Mutter doch zum Geburtstag meines Vaters zum Grab hinfahren konnten. Für Mutter war es die größte Freude an diesem Sonntag, dass sie nach so langer Zeit der Abwesenheit durch ihre Krankheit, dort hinkommen konnte. Dass ich heute mal ausnahmsweise wieder das beste Kind der Welt war, das brauche ich sicherlich nicht zu erwähnen. Ich würde mich persönlich nur freuen, wenn sie des öfteren mal einsichtig wäre und ihr Alter mit allen Schwächen auch akzeptieren würde. Das wiederum fällt ihr äußerst schwer. Eins lassen wir dennoch mal so stehen: Es gibt eine glückliche Mutter an diesem Tag.
Brigitte und Mutter Edith
Will unsere Zeit
Will unsre Zeit mich bestreiten,
Ich lass es ruhig geschehn,
Ich komme aus anderen Zeiten
und hoffe in andere zu gehen.
Franz Grillparzer (1791-1872)
Euch einen erholsamen und entspannten Sonntag. Das Wetter hier in GE ist wechselhaft, aber trocken bei 18 Grad, mit vielen sonnigen Abschnitten. Macht's gut!
Samstag, 14. Juni 2008
Ein schönes Wochenende
Dass ich gestern gar nicht so recht zum Artikel schreiben gekommen bin, das hatte seine Gründe. Der Freitag der 13. war nicht daran schuld. Der Arbeitstag in der Schule verlief auch ganz normal. Der Nachmittag hatte dann seine Höhepunkte.
Zunächst stand für mich ein Zahnarzttermin auf dem Programm. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen gehe ich zu diesem Zahnarzt gerne hin. Nein, ich bin keine Masochist ...lach, aber zwei Backenzähne bedurften einer dringenden (Wurzel-)Behandlung. Bei der ersten Sitzung in der letzten Woche konnte man zwei verkalkte Wurzelkanäle nicht so recht finden. Dieses Mal (ohne Betäubung) waren wir erfolgreicher. Irgendwie sind sie so dünn und auch noch teilweise krumm, so dass es schon einige Zeit brauchte, fündig zu werden und sie entsprechend zu behandeln. Meine allgemeine Schmerzunempfindlichkeit erleichterte das Suchen nicht besonders. Aber alles ist wunderbar gelaufen, es kann so weiter gehen. Übrigens ist auch der Doc ein ausgezeichneter Gesprächspartner über Fußball ;-)) Erste Freude!
Eigentlich war ich enttäuscht, dass mein avisiertes neues Auto angeblich noch nicht geliefert war. Das hätte gut zum Freitag, den 13. gepasst, aber irgendwie standen meine Frau und der Autohändler unter einer Decke. Denn Frau Brigitte überraschte mich anschließend mit der Nachricht, das wir unser Auto fertig angemeldet um 17.00 Uhr abholen können. Ich war vor lauter Freude sprachlos und wollte diese frohe Botschaft gar nicht so recht glauben. Erst das Drängen, doch zu diesem Termin pünktlich zu sein, ließ mir gerade noch Zeit für einen Schluck Kaffee. Vom Zahnarzt berichtete ich dann unterwegs.
Am Autohaus angekommen war ich ehrlich gesagt immer noch skeptisch. Ich dachte, vielleicht hat Brigitte fürs Wochenende einen Leihwagen zur Probefahrt organisiert. Nach freundlicher Begrüßung durch den Verkäufer sagte dieser: "Und, wie gefällt er Ihnen?" Wie, wie gefällt er Ihnen, ich habe keinen gesehen, dachte ich und habe mich auch wohl so geäußert. "Ja , direkt hinter Ihnen steht er doch."
Das hatte ich noch nie erlebt. Inmitten der Ausstellungsfahrzeuge hatte man das neue Auto "showmäßig" präsentiert und mir ist nichts aufgefallen. Unglaublich. So langsam habe ich dann alles realisiert. Ich hatte nicht geträumt, sondern der Traum stand direkt vor mir - mein Wunschauto. Erst jetzt bemerkte ich auch, dass die Kennzeichen bereits montiert waren. Ich glaube, ich bin noch nie so freudig überrascht worden. Aber dann gab es noch so manche Überraschung und Kleingkeit dazu. Das Auto in Miniaturausgabe für den Schreibtisch, einen Schlüsselanhänger, drei Pakete Golfbälle, eine Golfkappe des Herstellers und obendrauf noch eine Einladung zu einem Golfturnier. So wurde Freitag der 13. doch zu einem absoluten Freudentag. Nun erfolgte die Einweisung in alle technischen Feinheiten, die das Auto zu bieten hat, nach über einer Stunde haben wir aufgehört, wir waren aber noch nicht durch;-)) Außer TV ist fahrtechnisch und ausstattungsmäßig so ziemlich alles drin, was ein Fahrerherz höher schlagen lässt. Für mich persönlich ist das Sound-System ein absolutes Highlight, ein Klangerlebnis pur. Anschließend war dann Probefahrt und Vorstellung bei unseren Kindern ...
Natürlich habe ich gestern auch ein bisschen die EM verfolgt. Das Spiel der Holländer gegen Vizeweltmeister Frankreich (4:1) war ein echtes Sahneteilchen und ein Hochgenuss. Powerplay, Emotionen, Spannung und jede Menge Tore. Fußballherz, wass wilst du mehr!? Die Niederländer zeigten sich als eine absolute Topmannschaft, mit berechtigten Ansprüchen auf den EM-Titel, nachdem sie auch schon den aktuellen Weltmeister mit einem 3:0 in die Kabinen geschickt hatten.
Heute ist für mich ein bisschen Fußballpause, ich sag nur Opa-Tag ...smile.
In GE ist die Euphorie aber für unsere Mannschaft, trotz der Blamage, noch nicht gebrochen ...
Die Autofähnchen berrschen nach wie vor das Stadtbild, ob deutsche, türkische, polnische, kroatische, portugiesische oder auch niederländische. GE ist wohl eine Multikulti-Stadt insbesondere in Sachen Fußball.
Diesen Fan-Balkon entdeckte ich auf einer Fahrt durch den Stadtteile GE-Erle.
Euch noch ein schönes Wochenende. Das Wetter könnte etwas wärmer und weniger regenreich sein. Bis bald ...
Freitag, 13. Juni 2008
Ein wunderschöner, ereignisreicher Tag ...
geht nun zu Ende, obwohl heute Freitag der 13. war. Vielleicht lag es sogar daran, wer weiß. Ein Glückstag! Morgen dann mal mehr ...
................................
Wenn du helle Dinge denkst, ziehst du helle Dinge an dich heran.
Prentice Mulford
Donnerstag, 12. Juni 2008
Drei Punkte sind Pflicht
Spannende Spiele bis zum Abpfiff haben wir gestern gesehen. Tschechien gegen Portugal (1:3). Da sieht das Ergebnis klarer aus als es wirklich im Spielverlauf war. Dennoch Portugal war einen Tick besser als die Tschechen, die es versäumt haben, rechtzeitig die Partie umzudrehen.
Schweiz gegen die Türkei (1:2) war eigentlich schon ein kleiner Krimi. Beim Wasserball (Ein Wolkenbruch hatte das Spielfeld fast unbespielbar gemacht) hatten die Schweizer klare Vorteile und führten auch verdient mit 1:0. Doch wie in dem vorherigen Spiel der Schweiz gegen die Tschechen schienen die Götter nicht mehr gewillt, auf der Seite der Gastgeber zu sein. Kämpferisch stark, mit guten Chancen verpassten sie einen nach der anderen Gelegenheit, um den Sack zuzumachen. Die Folge: Die Türken fanden besser ins Spiel, erzielten den Ausgleich und in der Nachspielzeit mit einem abgefälschten Ball auch noch den Siegtreffer. Die Schweizer ausgeschieden. Sie taten einem leid. Ich hatte es ihnen schon deshalb gegönnt, um mir in der Nacht den Autokorso von 8437 hupenden und gröhlenden Türken zu ersparen, die einem den Schlaf raubten. Eine Ausgelassenheit als hätte BMW gerade einen neuen tiefer gelegten 3er auf den Markt gebracht. Ein Albtraum! Ich bau jetzt auf die Tschechen ...smile!
Heute, am frühen Abend (18:00 Uhr im ZDF) geht es für unsere Mannschaft nun gegen Kroatien. Bei Regen ist mit denen gar nicht zu spaßen. Eine robuste Mannschaft, die uns durchaus das (Über-)Leben schwer machen könnte.
Bei uns ist heute das Familienlager zweigeteilt. Schwiegertochter Silvi ist Kroatin und hätte sich diese Partie am liebsten gar nicht gewünscht;-) Aber wir haben vorsichtshalber mal so geflaggt ...
Persönlich mag ich die Kroaten auch. Eine solide, starke Mannschaft, die immerhin das Mutterland des Fußballs, England, schon vor dem Wettbewerb ausgeschaltet hat und uns 1998 eine Niederlage zufügte, welche zu Erneuerung des deutschen Fußballs beitrug. Insofern müssen wir den Kroaten dankbar sein. Sie möchten auch mit Macht in die EU und haben dafür schon sehr früh einen wichtigen Beitrag geleistet. Sie haben die Krawatte erfunden - das Kleidungsstück, was in Mitteleuropa nicht mehr wegzudenken ist. Aber auch Dinge wie den Füllfederhalter, die Fahndung per Fingerabdruck. Sie haben sogar den Marmor für das Weiße Haus in Washington geliefert, ebenso wie die Baumstämme, auf denen später Venedig errichtet wurde. Auch der erste Winnetou-Film " Der Schatz" im Silbersee" wurde in der Landschaft Kroatiens gedreht und nicht im wilden Westen. Selbst Gastgeber Österreich ist diesem Land zu Dank verpflichtet. War es doch immer eine Trutzburg und ein Bollwerk gegen die türkischen Einflüsse des Osmanischen Reiches. Folglich ein Völkchen, das mächtig stolz auf seine Geschichte ist und dies auch gerne zur Schau trägt, was bei den Männern wiederum zu einem gewissen Machotum führt ...smile. Deshalb tragen die auch immer so gerne coole Sonnenbrillen, weniger Krawatten.
Kroatiens Verbundenheit zu Deutschland zeigt sich nicht nur alleine bei unseren Kindern. Auch die kroatischen Nationalspieler Ivan Klasnic und sein Sturmpartner Ivica Olic sind beide mit deutschen Frauen verheiratet. 20% der kroatischen Bevölkerung lebt hier in Deutschland.
Der kroatischen Trainer Slaven Bilic ist so ein schillerndes Persönchen. War Hardrocksänger u.A., aber auch in dubiose Machenschaften verwickelt, was mein Lästermaul dann ab und zu dazu hinreißend lässt, zu sagen: "Ja Euer Trainer ist eine echte Berühmtheit, der hat es immerhin schon mal auf Platz 3 geschafft .... auf der kroatischen Fahndungsliste." Nun genug gelästert, heute Abend wird Fußball gespielt, ich hoffe sehr guter, und hoffentlich sorgen die Klagenfurter auch mal für besseres Wetter. Wir haben das doch bei der WM 2006 schon mal vorgemacht, oder!? So schwer kann das doch nicht sein.
Aber wenn ich dann lese, dass sich beim "Public Viewing" am schönen Wörthersee beim Spiel Frankreich gegen Rumänien nur 88 Leute vor der Leinwand eingefunden haben, dann stimmt da was nicht. Mehr als doppelt so viele standen bei uns morgens um acht vor der Öffnungszeit vor einem örtlichen Discounterladen und rappelten an den Türen, nur weil der in der Zeitung bekannt gegeben hat, dass die Milch um 3 ct billiger als in anderen Läden ist, aber die Milchbauern trotzdem ihren gerechten Lohn bekommen. Das ist Marketing! Geradezu mit Mitleid erfüllt bin ich darüber, dass die Bierbuden in Salzburg auf den Fanmeilen den Bierpreis um einen Euro gesenkt haben, um ein bisschen Umsatz zu machen, jedenfalls zum Frühschoppen.
Also, wir hier in GE sind gut gerüstet, die Fanbekleidung liegt bereit, die Nationalhymen sitzen. Das Spiel kann beginnen, und möge uns Fortuna hold sein.
Apropos Nationalhymnen. Wir können ja nur froh sein, dass die instrumental gespielt werden, und nicht von irgendwelchen berühmten Sängern/innen vorgetragen werden. Denn da gab es doch schon oft peinlichen Pannen. Wir erinnern uns ...
Tony Henry sang vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen England und Kroatien die beiden Nationalhymnen. Da heißt es zum Schluss "Du weisst mein Liebling, wie wir deine Berge lieben". Durch einen Buchstabendreher wurde der Sinn verfälscht und heraus kam: "Meine Liebe, mein Penis ist ein Berg". ;-))
Auch der deutsche Text scheint schwierig zu sein, zumindest für Sängerin Sarah Connor bei der Eröffnung der AllianzArena in München in 2005. In der deutschen Nationalhymne sang sie vor 66 000 Fans "Brüh im Lichte dieses Glückes" statt "Blüh im Glanze dieses Glückes". [Beide Videos als Leckerbissen hier noch einmal zu sehen]
Also: "Lijepa naša domovino" und "Einigkeit und Recht und Freiheit" und bis gleich dann ...
Freitag, 30. Mai 2008
Kein Stillstand
Alles Leben hat keinen Stillstand und das Schönste ist das schnellste.
Johann Jakob Wilhelm Heise (1746-1803), Schriftsteller
So ungefähr kann man meinen heutigen Tag beschreiben. Hektisch, aber schön, nichts Besonderes passiert, aber viel Positives geregelt. Stimmung heiter wie das Wetter.
Gleich sind wir noch zum Essen eingeladen, ins Restaurant UnverwechselBAR, ein ehemaliges Zechengebäude der Zeche Holland I/II, das in ganz neuem Glanz erstrahlt.
Die Zeche Holland war ein Steinkohlen-Bergwerk in Gelsenkirchen-Ückendorf (Schacht I/II). Seit Mitte 2002 werden die Anlagen der Zeche Holland Schacht I/II von privat restauriert und umgebaut. Dort entstanden sind Wohn- und Bürogebäude, sowie ein Restaurant und ein Weinhandel, der Mitte Juni 2006 in Betrieb genommen wurde.
Euch wünsche ich ein duftes Wochenende. Macht's gut!
Montag, 19. Mai 2008
Ratlos
Da fragt mich doch eine Kollegin nach meiner Handynummer, weil sie zufällig sah, das ich an diesem Tag überhaupt eines dabei hatte. Dies ist insofern eine Seltenheit, da ich normalerweise keines brauche, und wenn ich schon eines mitführe, dann nur dann, wenn ich unterwegs bin und meine Frau mich dringend erreichen möchte oder umgekehrt.
Deshalb war ich auch ratlos wie denn meine Nummer lautet, man ruft sich ja auch selten selbst an. Vergeblich habe ich das Verzeichnis durchstöbert. Da kam die Kollegin auf die glorreiche Idee, sie doch bitte eben kurz anzurufen, dann würde die Nummer ja auf ihrem Display angezeigt. Gesagt getan.
Nun ließ es mir aber persönlich keine Ruhe unter welcher Nummer ich denn auf meinem Handy gespeichert bin, denn meine Frau erreicht mich ja. Echt peinlich ... unter "Auto". Ja wenn ich mit dem unterwegs bin, dann nehme ich das Handy auch schon mal mit, eigentlich logisch, aber wenig sinnvoll wie sich erwiesen hat. Ja, nee, Handy ...alles klar!
Euch einen guten Start in die verkürzte Arbeitswoche. Bei mir dieses Mal ohne Brückentag. Leider!
Montag, 12. Mai 2008
Ruhetag
Nach der gestrigen Geburtstagsfeier auf dem Wolterhof ist heute einfach ...
Ruhetag!
................................................
Wer nichts tut, weiß nicht, wie süß die Ruhe ist.
Gottfried Keller, (1819 - 1890), Schweizer Dichter
Kommentare