Mittwoch, 2. Juli 2008
Stolpen
Eigentlich galt der Vormittag dem Besuch einer Baumschule. Wir wollten nachträglich zu Andi's 50. Geburtstag zwei Bäume für den Eingangsbereich am Haus aussuchen. Fündig geworden sind wir auch. Da gibt es nun den "dicken Ulli", ein Zuckerhut auf Stamm und eine Säulenkiefer, die "schlanke Brigitte".
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Für die Namensgebung sind diese Drei verantwortlich ..., aber mit Lucki kann man es ja machen. Gestern hatte ich ja schon die Burg Stolpen erwähnt, heute wurde ich dahin sozusagen "entführt". Hatte ich schon gesagt, dass Andi Ausflüge durch die Jahrhunderte liebt ...räusper. Auf dem Bild erinnert er mich an "Tootsie", ich meine natürlich an Dustin Hoffmann, jedenfalls vom Lächeln her gesehen.
Nun denn auf ging es zur Burg Stolpen, die ich am Tage zuvor schon aus der Luft 20 km östlich von Dresden ausgiebig gesehen hatte. Nun aber ging's ins Detail. Die Burganlage der Stadt Stolpen wurde erstmals im Jahre 1222 urkundlich erwähnt. Sie weist eine bewegte Chronik auf und ist mit der über 1000jährigen Geschichte Sachsens eng verbunden.

Im Innenhof schaut man auf diese beiden Burgtürme. Der runde Turm ist der sogenannte (Johannis-)Coselturm aus dem Jahre 1509, in dem die Gräfin Cosel 49 Jahre in drei Räumen in Gefangenschaft gelebt hat. Heute beherbergt er Zeitdokumente und Ausstellungstücke aus damaligen Zeiten.

Hier ein Blick auf den Innenhof und den Seigerturm auf der linken Seite, wo sich auch der tiefste Basaltbrunnen (84,39)Â der Erde befindet. Heute wird er für Burgfeste und besondere Veranstaltungen genutzt. Auf der rechten Seite befindet sich die ehemalige Burgkapelle und die Grabstätte der Gräfin Cosel, der berühmtesten Mätresse Augusts des Starken.

Ein schöner Blick eröffnet sich aus den Fenstern des Siebenspitzenturms am Ende der Burganlage. Burg Stolpen war sowohl eine mittelalterliche Burg, ein Renaissanceschloss und eine barocke Festung, was die unterschiedlichen Baustile erklärt.

Das war ungefähr die Aussicht der Gräfin auf die Festung.

Im Eingangsbereich, im Kornhaus der Burg, befinden sich Ausstellungsräume wie z. B. die Folterkammer mit bebilderten Folteranleitungen. Komisch, die hat mir irgendwie gefallen;-)). Natürlich gibt es auch dort im Kellerlabyrinth noch einen Burggeist, der auf den Namen "Basaltus" hört. Es sind wirklich nur Gerüchte, dass er mal durch mich Verstärkung bekommen soll;-)

Auf dem Marktplatz, der die ostmitteldeutsche quadratische Form aufweist, befindet sich diese schmucke Postdistanzsäule.
Auch die Stadt Stolpen selbst ist ein schmuckes, ruhiges Örtchen mit netten Lokaliäten zum Verweilen. Nach Turmbesteigungen und überwältigenden Aussichten waren auch wir etwas durstig und hungrig geworden. Man sagt zwar immer Namen seien Schall und Rauch, Burg und Stadt Stolpen jedoch werden nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Dienstag, 1. Juli 2008
Elbflorenz aus der Luft
Ein Abenteuer der ganz besonderen Art durfte ich am Sonntag noch vor dem Endspiel genießen. Irgendwie hatten wir im Garten bei sommerlichen Temperaturen ein bisschen herumgealbert, die Flugzeuge am Himmel beobachtet, und ich kann es auch nicht mehr so genau nachvollziehen, dass ich gesagt habe, dass es wohl an diesem Tag ein "geiles Flugwetter" ist. Und ehe ich so richtig begriffen hatte, war Andi schon zum Telefon geeilt, hatte mit dem in der Nähe liegenden Flughafen telefoniert und kam mit der Nachricht zurück: "Wenn's dem Herrn recht ist, dann kannst Du gegen 14 Uhr starten." Schnell noch die Kamera geschnappt und ab ging's nach Brauna.
Die Maschine stand schon bereit, und pünktlich um 14 Uhr waren wir dann im Fan-Dress in der Luft Richtung Königsbrück. Flughöhe zwischen 1650 Fuß = 502,92 Meter und 2000 Fuß = 609,6 Meter. Das schwankte bedingt durch die Thermik an diesem Tage.

... über Königsbrück (die Website für Stadt hat übrigens Andi erstellt) ging es dann weiter ...

zu einer Ehrenrunde über unser Gästehaus an der Bohraer Str. mitten im Wald

Wir überflogen Fetschau, Tauscha und Sacka mit Kurs zur Moritzburg ...

...von dort dann weiter über Coswig die Elbe entlang und meldeten uns ordnungsgemäß im Luftraum Dresden an. Radebeul und die A 13 lagen uns zu Füßen. Ziel: Die Alstadt von Dresden ...

Die Alstadt war in Sichtweite. Von rechts nach links erkennt man den "Zwinger", die Semper Oper, Schloss und Hofkirche, Kreuzkirche, die Brühlschen Terrassen und die Frauenkirche. Im Vordergrund die Augustusbrücke.

Glücklicherweise gab es vom Tower noch die Genehmigung, eine kleine Rechtsschleife über der Alststadt zu drehen ...

... hier noch mal ein schöner Überblick über die Altstadt.

Nach dem Überflug über die Neustadt mit Japanischem Palais und Goldener Reiter ging's in Richtung "Blaues Wunder" und Fernsehturm.

Schloss und Park Pillnitz am südöstlichen Stadtrand bezaubern durch leichte, elegante Heiterkeit. Das alte Rennaissanceschloss und die weitläufige Gartenanlage waren ein Geschenk August des Starken an seine Mätresse, die Gräfin Cosel. Nachdem er sie auf die Burg Stolpen verstoßen hatte, ließ August die Schlossanlage zur Sommerresidenz umplanen.

Wir sind noch ein Stückchen in die Sächsische Schweiz weitergeflogen, aber davon erzähle ich dann ein andermal. Auf dem Rückflug haben wir dann auf der rechten Hand die Burg Stolpen passiert. Weiter ging's über den Hutberg mit seiner bekannten Freilichtbühne Richtung Kamenz zu unserem Heimatflughafen.

...voraus der Heimatflughafen in Brauna. Auch hier eine kleine Platzrunde ...

... und setzten dann zur Landung an.

Andi hat unser Landemanöver im Bild festgehalten ...

... bis zum sauberen und weichen Touchdown.
Insgesamt ein wunderbares Kulturerlebnis bei 34 Grad und Sonne satt, und wie Ihr sehen konntet, mein Leben besteht wirklich nicht nur aus Fußball ...smile, obwohl in 6 Wochen geht die Bundesliga wieder los. Schalke hat Heimrecht und macht das erste Spiel in der Arena gegen Hannover....lach
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Der innere Friede hängt immer vom Menschen selbst ab: Der Mensch braucht zu seinem Glück im wahren Verstande nichts als ihn und braucht, um ihn zu besitzen, nichts als sich.
Wilhelm von Humboldt
Montag, 30. Juni 2008
Vize
Nun, wer das Finale gestern gesehen hat, der darf und kann nicht mehr traurig sein. Eine übermächtige, überlegene spanische Mannschaft zeigte den ästhetischen Fußball, den man spielen muss, um sich verdient Euromeister 2008 zu nennen. Das Ergebnis von 1:0 schmeichelt eher noch unserer Elf, die sich nach dem Turnierverlauf mit dem Vize-Titel glücklich schätzen darf. In Wien war sie in diesem Finale chancenlos. Ein toller Sieg der spielerisch sehr gut aufgelegten Iberer hat unseren Europameisterschaftshelden klar ihre Grenzen aufgezeigt. "Wir haben unseren Platz in Europa gefunden", durfte der Siegtorschütze der Spanier, Fernando Torres, angesichts des ersten Titelgewinns der Seleccion nach 44 Jahren behaupten. Campeones! Was sie sich vorgenommen hatten: "Nosotros venceremos - wir werden siegen", das traf am Ende zu. Nach der Niederlage gibt es für Jogi in Zukunft noch viel zu arbeiten, obwohl sich alle einig sind, dass bei unseren Spielern noch einiges an Potenzial drin steckt. Wir werden sehen.

Da war morgens die Welt noch in Ordnung und Lucki voll vom Fanfieber erwischt. Für ihn galt auch noch nach dem Spiel ...
Wer singen lernt in Niederlagen, wird auch das Glück des Siegs ertragen.
Emanuel Geibel (1815-1884) deutscher Lyriker
Samstag, 28. Juni 2008
...und wir düsen
... und wir düsen, düsen, düsen, im Sauseschritt
und bringen die Liebe mit von unserem Himmelsritt.
Heute geht es Richtung Dresden mit LH 858 Ankunft 8:10 Uhr.

Das Wetter dort wird nicht so berauschend sein, es soll ich aber im Laufe der nächsten Tage bessern. Schaun wir mal, was unsere Gastgeber für uns geplant haben;-)) Wir freuen uns auf eine schöne Woche in Sachsen.
Euch einen glücklichen Samstag und gelungene Vorbereitungen für das Finale.
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Nimm dir Zeit, den Himmel zu betrachten. Suche Gestalten in den Woken. Höre das Wehen des Windes und berühre das kalte Wasser. Gehe mit leisen, behutsamen Schritten. Wir sind Eindringlinge, die nur für kurze Zeit geduldet werden.
Indianische Weisheit
Mittwoch, 9. April 2008
Blühende Landschaften
Dieser Anblick hatte mich in den Osterferien fasziniert. Das Ostseebad Dahme, ein Nachbarort von Kellenhusen, warb in jenen Tagen mit dem Slogan "Eine ganz Stadt in Gelb". Es war tatsächlich so, überall innerorts wie am Ortseingang und -ausgang wurde man von tausenden Narzissen begleitet. Selbst - wie hier im Bild - der Deich war eine einzige Blütenpracht, eine blühende Landschaft.

Wie Ihr alle sicherlich wisst, haben wir momentan alle Hände voll zu tun, um die Pflege meiner Mutter in geordnete Bahnen zu bringen. Das erfordert viele Wege und entsprechend auch viel Zeit, aber ich hoffe, es wir uns alles gelingen. Deshalb nicht böse sein, wenn ich momentan Eure Beiträge gar nicht kommentieren kann. Ich bin immer glücklich, wenn ich die Zeit finde, selbst ein paar Gedanken zu schreiben. Bei Euch mitlesen, das tue ich auf jeden Fall. Es kommen wieder bessere Zeiten, da bin ich mir sicher.
Ob meinen Schalkern heute Abend gegen Barcelona in der Königsklasse ein Wunder widerfährt, halte ich nach der 1:0 Heimniederlage für ziemlich ausgeschlossen, aber man kann sich gerne überraschen lassen. Drücken wir die Daumen und hoffen gemeinsam im Interesse der Zuschauer auf ein schönes Spiel. Macht's gut und einen schönen Abend allerseits.
Sonntag, 6. April 2008
Die Stille genießen
Nach all den Turbulenzen in der letzten Woche könnte ich mir heute gut vorstellen, in diesem Strandkorb ...

... die sonntägliche Stille und ein paar Sonnenstrahlen zu genießen und mich vom Rauschen und dem Duft des Meeres betören zu lassen.
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Das Übel der Betörung besteht darin, dass man sich selbst für nicht betört hält und dadurch betört ist.
Lü Bu We, (300 -235 v. Chr.), chinesischer Kaufmann
Samstag, 29. März 2008
Vor einer Woche
Als ich heute in der Früh aufgestanden war, wollte ich den Frühling begrüßen. War nix. Knappe 7 Grad in GE und nieselig, 6,5 Grad um 8.00 Uhr in Palma de Mallorca und 7 Grad und Regen in Kellenhusen. Ich habe schon mal die Kaffeemaschine angemacht und bin wieder unter die Decke geschlüpft;-)
...und so sah es an der See vor einer Woche aus ...

Sturmflut an der Seebrücke ca. 300 m vom Strand

Sturmschäden an der Strandpromenade

...und das war der Morgen danach. Die Ostsee beschaulich friedlich, strahlend blauer Himmel, der Strand ein bisschen mit Schnee bestäubt und über 200.000 Kubikmeter Sand einfach weg. Man konnte seinen Augen kaum trauen.
So langsam blinzelt auch hier die Sonne hernieder, vorsichtshalber haben wir uns aber einfach eine bunten Frühlingstrauß ins Zimmer gestellt ...smile. Ach, wo sind die Ferien und die Zeit nur geblieben?
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Die Zeit ist schnell, noch schneller ist das Schicksal. Wer feig des einen Tages Glück versäumt, er holt's nicht ein, und wenn ihn Blitze trügen.
Theodor Körner






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