Montag, 9. Juni 2008
Traumstart in die EM
Beginnen wir mit den Gastgebern aus Österreich: Sie haben gespielt wie die Schweiz, engagiert und überlegen, am Ende hieß der Sieger Kroatien (0:1). Da hilft dann auch kein Jammern, dumm gelaufen für die Ösis. Der Traum von der Euro-Sensation scheint bereits ausgeträumt.
Das beste Spiel bei der EM zeigte bisher die DFB-Auswahl gegen Polen (2:0) in Klagenfurt. Sie ist gut ins Turnier gestartet, zeigte Einsatz, Leidenschaft und war auch technisch der polnischen Elf überlegen. Zur Halbzeit hätte man gut und gerne mit 3:0 in Führung liegen können. Gomez vergab leider zwei Großchancen. Die Polen versuchten sich mit Distanzschüssen zu wehren, konnten aber spielerisch mit unserem Team nicht mithalten. Ausgerechnet ein gebürtiger Pole, Prinz Poldi, besiegelte mit zwei Traumtoren das Schicksal unserer Nachbarn und sein Heimatland. Damit waren auch die Diskussionen über die Personalentscheidungen des Bundestrainers ad acta gelegt. Gut, Steigerungen sind immer noch möglich, und Prinz Poldi wird sicherlich nicht von seiner Familie verstoßen werden ...smile.
Jens Lehmann beschwerte sich im Vorfeld über die ungerechtfertigt Medienschelte hinsichtlich seiner Form. Und hat er Recht. Ausgerechnet Reporter Béla Réthy, der einzige, den ich im ZDF-Team schätze, hob darauf wieder ab. Jens Lehmann zeigte zu Beginn des Spiels zwei Unsicherheiten, so der Kommentator. Wo bitte schön? Mertesacker hat Lehmann zweimal durch sein falsches Stellungsspiel daran ge- und behindert, den Ball zu fangen bzw. aufzunehmen. Das konnte man auch in mehreren Zeitlupen deutlich erkennen, und man müsste dann auch den Mut habe, das Urteil zu revidieren. Stattdessen wird es anschließend auch noch fälschlicherweise von 'Schlaumeier' Steinbrecher aufgegriffen, der sich dann bis Freitag zum Kroatienspiel verabschiedete. Liebe ZDFler, gegen Kroatien spielen wir am Donnerstag, und Wolf-Dieter Poschmann sollte wissen, dass der Ösi-Trainer Josef gerufen wird, nicht Ronald. Und Thomas Wark brachte bei der Partie Portugal gegen die Türkei gleich die Hymnen und einiges mehr durcheinander. Also, wenn wir beim nächsten Mal mit dem Zweiten besser sehen wollen, dann müsst ihr im Hause und auf der Seebühne noch tüchtig fegen und die Brillen putzen!
So nun werde ich uns mal etwas Leckeres kochen, damit wir gleich die Partien in der sogenanten "Todesgruppe" in Ruhe anschauen können. Der Klassiker Italien-Holland und Frankreich-Rumänien. Da liegt Spannung in der Luft;-)
Was gibt es Neues aus dem deutschen Lager zu berichten ... der Trainer wollte heute eine Schnitzeljagd machen. Der einzige Spieler, der das gar nicht lustig fand, war Kuranyi. Er sei Vegetarier und könne das Wort 'Schnitzel' gar nicht so gut aussprechen ...smile. In diesem Sinne ...olé, olé! 28 Grad haben wir heute hier in GE!
Samstag, 7. Juni 2008
Eröffnungsspiele
Eröffungsspiele bei WM und EM zeichnen sich meistens dadurch aus, das sie langweilig sind und wenig Tore erzielt werden.
Für die Auftakt-Partie Schweiz gegen Tschechien traf dieses Urteil nur bedingt zu. Das Gastgeberland war über 90 Minuten den favorisierten Tschechen eindeutig überlegen. Die Eidgenossen spielten zum Teil auf ein Tor, mit vielen Chancen, Pfosten und Lattentreffern, aber es kam nichts Zählbares dabei heraus. So etwas rächt sich. Die Schweizer hatten in mehrfacher Hinsicht Pech. Das gegnerische Tor war wie vernagelt, man verlor verletzungsbedingt seinen Spielmacher und Kapitän,Alexander Frei, und schließlich auch noch das Match selbst nach einem Glückstor mit 0:1. Da ist es wenig tröstlich zu hören, dass man die eindeutig bessere Mannschaft war. Die Nierderlage war unverdient. Das Fazit von UEFA-Präsident Michel Platini: "In jeder Sportart gewinnt der Bessere, nur der Fußball ist völlig irrational. Da kann es sein, dass auch einmal der Schlechtere gewinnt." So war's!
Die anschließende Begegnung Portugal gegen die Türkei (2:0) zeigte kaum nennenswerte Höhepunkte. Die erste Halbzeit war sogar richtig langweilig. Die sogenannten Weltstars bei den Portugiesen ließen nur wenig von ihrem Können aufblitzen und hatten sichtlich Mühe, das Spiel für sich zu entscheiden. Dreimal Pfosten, zwei Tore das wird nach diesem Spiel als Erwähnenswertes in die Statistiken eingehen. Die Gruppe A bleibt aber weiterhin interessant.
Freitag, 2. Mai 2008
Mit Schalke Logo gegen Vandalismus
Dass der Fußballverein Schalke 04 eine gewichtige Rolle im Gelsenkirchener Leben spielt, davon habe ich schon häufiger berichtet. Schalke ist nicht nur Fußball, sondern Teil einer Kultur, Tradition und der menschlichen Gemeinschaft in GE. Ja man kann auch am heutigen Brückentag behaupten, dass der Verein auch immer bereit ist, zusammen mit der Stadt Brücken zu bauen, zusammenzuarbeiten, um unnötige Eskalationen rund um den Sport zu verhindern.Â
Als es in den 90er Jahre bei Heimspielen der Königsblauen zu jährlichen Vandalismusschäden in siebenstelliger Höhe gekommen war, hatte die Straßenbahngesellschaft (Bogestra) und der Verein damals die Bahnen nach Schalker Idolen wie Olaf Thon oder Youri Mulder benannt, diese dann auch optisch in den Vereinsfarben gestaltet und siehe da, der Erfolg stellte sich ein!
Daran hat man sich in den letzten Tagen wieder erinnert, denn immer wieder wurden die blindengerecht ausgestatteten Ampelanlagen (insbesondere die Kästen, die akustische Signale für Blinde und Sehbehinderte aussenden) mutwillig beschädigt oder gar abgetreten. Bis zu 700 € kostet so ein Kasten. Nun hat Schalke und die Stadt ein Pilotprojekt gestartet, und seit Neuestem prangt das S 04 Logo an den Drückern und Tasten der Fußgängerampeln, um so für mehr Sicherheit für Blinde und Einsparungen für den Stadthaushalt zu sorgen. Die Schalker Vereinsführung hat zur Unterstützung auf die Linzenzrechte verzichtet, um so auch aktiv dem Vandalismus Einhalt zu gebieten.
Die Schalker Ampel ist noch nicht ganz stilecht. Der Gelbton stört ...smile, aber die S 04 Ampeln werden nach und nach an die örtlichen Befindlichkeiten angepasst. So sollen im Arena Bereich die Kästchen nun in Blau und Weiß installiert werden.
Freitag, 11. April 2008
Time for another Revolution
Als ich zum ersten mal diesen Werbespot, mit dem Renault das neue Modell des Dacia Logan bewirbt, gesehen habe, dachte ich toll, da haben die Macher, die Agentur Nordpol+/Hamburg, alle Register der klassichen Werberegeln gezogen. Mir entlockte der Spot zunächst ein süffisantes Lächeln, die Überraschung stand ja noch aus...

Das AIDA-Modell (Attraction, Interest, Desire, Action) der Werbebranche wurde voll umgesetzt, dazu noch die celebrities/Berühmtheiten wie Mao Tse Tung, Lenin, Mahatma Gandhi, Ho Chi Minh, Rosa Luxemburg, Dr. Martin Luther King, Che Guevara, Karl Marx und Fidel Castro. Die Mischung auf der Hazienda war mir zunächst ein bisschen unklar. Kommunistische Revoluzzer gegen den Kapitalismus? Da passten Gandhi und King nicht rein. Leute mit revolutionären Ideen, schon besser, mich störte in dieser Riege insbesondere Mao, der bekanntlich nicht als besonderer Menschenfreund gilt.
Nun Werbung kann und soll vielleicht auch polarisieren. Politik und Technik zusammen mit revolutionären Ideen/Leuten unter einem Dach? Das kann man dann interpretieren wie man möchte. Da reicht das Spektrum von genial, zynisch, kreativ, respektlos, satirisch, witzig, super Idee bis zum Hinweis, dass das neue Modell mit Billiglöhnen und miesen Arbeitsbedingungen in Rumänien gebaut wird. Passt da noch die Absicht , dass die Preisstragie die eigentliche Revolution ist? Vielleicht reicht den Machern auch, dass man über alles diskutiert, dann wäre ja ihr Ziel erreicht, oder?
Persönlich finde ich in dem Movie dennoch einen Bruch. Der Locationwechsel von der Hazienda in die Fußgängerzone will mir nicht so richtig einleuchten. Eine Vorstellung des Autos vor der Terrasse fände ich logischer. Unterstellt man, dass der "Revolution-Spot" gut gemacht ist (im Vergleich zu dem sonstigen Einheitsbrei sicherlich herausragend), so kann mich das Gesamtpaket der Werbung für den Dacia nicht vom Hocker reißen, ich gehöre einfach zur falschen Zielgruppe, denn mein nächstes Auto wird wohl dieser sein.Â
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende mit einem revolutionär tollem Frühlingswetter und den Schalkern mal so einen Dusel wie ihn sonst nur die Bayern haben - drei "glückliche Punkte" in Bremen.
Dienstag, 11. März 2008
Deutschland ein Steuerparadies
Das vermag man sich als Normalbürger nicht vorzustellen Es sind doch erst ein paar Wochen ins Land gegangen als man hierzulande zum "Halali" auf Steuersünder geblasen hat; die Länder, die Zuflucht für Geldanlagen gewährt hatten, mit Missachtung geächtet und mit Drohgebärden und -sprüchen überzogen hat. Der moralische Zeigefinger konnte größer gar nicht sein.
Doch dann sehe ich in der WISO-Sendung/ZDF vom 19.03.2008, dass Deutschland ganz offen selbst ein Steuerparadies ist, zwar nur für Schweizer Staatsbürger, aber immerhin.
Jestetten so heißt der idyllische Ort nahe dem Rheinfall in Schaffhausen. Das 5000-Einwohnerörtchen ist Zollgrenzbezirk und ist fast völlig von der Schweiz umgeben, hat aber zwei große Bankfilialen.
Hier können Schweizer ihr Geld bei deutschen Banken anlegen, ohne dass ihre Zinseinkünfte an Schweizer Steuerbehörden gemeldet werden wie dieses Video zeigt. Entsprechend frequentiert ist das Örtchen mit Autos mit Schweizer Nummernschildern.
Ganz ungeniert werben die beiden Bankfilialen auf ihrer Website: "Wenn Sie in der Schweiz wohnen und bei uns Geld anlegen, bekommen Sie Zinserträge ohne Steuerabzug ausbezahlt."
In der Schweiz würden 35 Prozent Quellensteuer fällig werden. Auch nach der Herkunft des Geldes wird man nicht gefragt. Diskretion, versteht sich. Auch aus anderen finanziellen Gründen, so berichtete WISO, sei die Geldanlage in Deutschland interessant. Höhere Zinsen, weniger Gebühren.
Ob dieser Steueroase inmitten unserer Republik und der hehren Worte unserer Politiker verschlug es mir doch die Sprache. So etwas nennt man Kapitalflucht nach Germany oder auch Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Da seid Ihr platt? Vielleicht kommt daher auch der Ausdruck "Plattmoos" für Schwarzgeld. Schönen Nachmittag allerseits.
Roter Teppich
Wer kennt ihn nicht, wenn Stars und Sternchen zu irgeneinem besonderen Event geladen sind, den "Roten Teppich, über den man dann zum Ereignis schreitet. Wie VIPs sollten sich auch die Kunden aus Nah und Fern in der buerschen Innenstadt am letzten Sonntag bei Shopping fühlen.
Deshalb hatte man über 70 zwei Meter große Teppiche geordert, um auch optisch den "Verkaufsoffenen Sonntag" zum "Tag des Kunden" zu machen.

Doch das Ganze erwies sich mehr oder weniger als Flop. Mit Klebeband mussten die "Filzfetzen" auf der Straße fixiert werden, mit Teppich hatte das Ganze wenig zu tun, und kaum ein Kunde war sich wirklich bewusst, hier etwas Besonderes erlebt zu haben. Im Gegenteil, das rote Objekt erwies sich bei böigem Wind als Stolperfalle und wurde von einigen Einzelhändler folglich gar nicht erst ausgelegt. Die Einheitlichkeit und die tolle Idee waren dahin.

Den internationale Touch wie auch das Gefühl, "sich als Star zu fühlen", blieb gänzlich auf der Strecke. Die meisten Teppiche waren mehr oder weniger lieblos auf den Boden geworfen worden, und die Qualität und damit auch das Erscheinungsbild der roten "Filzfetzen" vermittelten eher ein ziemlich billiges Engagement. Einigen sind sie nicht einmal aufgefallen;-)
Auch der groß angekündigte Schuhputzer entpuppte sich als eine Schülerin, die am Sonntag ein bisschen ihr Taschengeld aufbessern wollte. Nichts gegen die Schülerin, doch unter einem richtigen Schuhputzer verstehe ich etwas anderes. Leider fand auch diese Aktion versteckt in einem Schuhgeschäft statt. Ein "echter" Straßenschuhputzer" hätte sich nicht von dem etwas kühlem Wetter abhalten lassen, um sein Handwerk auf der Einkaufsmeile zu demonstrieren.
Einen bitteren Nachgeschmack hinterließ auch die Tatsache, dass zwar die städtischen Parkplätze kostenfrei waren, aber die bewirtschafteten Parkhäuser die Kundschaft und Besucher zur Kasse baten.
Dass der Kunde in Buer mal König wird, das würde ich schon mal gerne erleben. Gute Ideen sind ja vorhanden, doch leider scheitert man immer wieder an der Umsetzung wie auch schon so oft bei dem Buerschen Weihnachtsmarkt.
Montag, 10. März 2008
Stürmisch
Das Wetter im Ruhrgebiet hatte eine schlechte Vorhersage bekommen. Der erwartete Regen blieb jedoch aus, bis mittags schien auch noch die Sonne Stattdessen hatten wir einen starken, sturmartigen Südwestwind.

Orkanartige Böen hatten leichtes Spiel mit Blumenkübeln.






Kommentare