Donnerstag, 22. Juni 2006
Silvi hat Geburtstag
Unsere Schwiegertocher Silvi feiert heute ihren Geburtstag auf der Finca Predio Son Serra auf Mallorca, das ist da, wo wir immer sind.
Deshalb, liebes Geburtstagskind, lass Dich an Deinem heutigen Ehrentag nach Herzenslust verwöhnen. Wir wünschen Dir, dass Du weiterhin unbeiirrt durchs Leben gehst. Wir wissen Deine Stärke und Kraft zu schätzen und wünschen Dir, dass Du jederzeit das Richtige tust, dazu Gesundheit und Gottes Segen! Happy Birthday!
"Die wahre Lebensweisheit besteht darin im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen."
Pearl S. Buck
Liebe Grüße aus der Heimat und genießt die letzten Tage auf der Finca mit Palmenrauschen und Sonnenschein!
Seid herzlich umarmt und bis bald
Brigitte, Ulli & Xmas
Mittwoch, 21. Juni 2006
Mexiko trifft GE-Buer
Heute am vierten und letzten Vorrundenspieltag in der Arena in GE zwischen Mexiko und Portugal steigt auf dem Marktplatz in der buerschen City eine große, bunte mexikanische Fan-Party. Start ist um 11 Uhr, Ende nach Mitternacht..
Der mexikanische Fußballverband richtet die Fiesta aus, um den vielen mitgereisten mexikanischen Fußball-Fans den Aufenthalt in der WM-Stadt GE so angenehm wie möglich zu gestalten. 20000 Mexikaner werden nach Schätzung der Stadt erwartet, deshalb ist die gesamte Innenstadt für den Verkehr, auch die Linienbusse gesperrt.
Ich habe mich heute Mittag mal unter die Fans gemischt und diese Impressionen mitgebracht ...
hier die Bühne auf dem Marktplatz ...
farbenfrohe Fans ...
gut gelaunte Mexikaner ...
ein Sombrero gehört zur Standardausrüstung
..auch kleine Mexikanerinnen gab es auf der Fanmeile ...
...natürlich wollte ich auch einmal in der Mitte der Südamerikaner sein, denn wann werde ich so eine Fiesta noch einmal erleben. Morgen mehr über dieses einzigartige Ereignis.
Deutschland im Jubel und Fahnenmeer
Das war ganz nach dem Geschmack des Publikums und der weltweiten Fans. Der souveräne Sieg der deutschen Elf gegen Ecuador (3:0) löste eine Euphorie aus die, so meine ich, weit größer ist als 1990, 1974 oder sogar beim "Wunder von Bern". Jetzt scheint sich die Republik in einem kollektiven Rausch zu befinden. Flatternde Fähnchen an Autos und Hausfassaden, Trikots als Ausgehkleidung, sogar als Ersatz für den feinen Zwirn. Mit Schwarz-Rot-Gold beim Dreisternekoch zu dinieren, gilt plötzlich als chic. Sicherlich wird's nun ernst bei der WM, denn nun kommen andere Kaliber als in der Vorrunde auf dem erhofften Weg ins Finale. Vielleicht klappt es ja mit "dem Wunder von Berlin". Im Achtelfinale am Samstag heißt unser Gegner nun Schweden, das gestern den Engländern ein 2:2 abtrotzte. Ein "leichter Schwedenhappen"?
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Aus Niederlagen lernt man leicht. Schwieriger ist es, aus Siegen zu lernen.
Gustav Stresemann (1878-1929), deutscher Reichsaußenminister
Dienstag, 20. Juni 2006
GE im WM-Blumenschmuck
Heute mal keine Spielkommentare, sondern eine kleine Fotostrecke. Am Rande möchte ich nur erwähnen, dass ich gestern Abend mal ein "Public Viewing" im Café con Leche, einem spanischen Lokal hier in Buer, gemacht habe. Die Lautstärke der Fernseher mit original spanischem Kommentar und dazu das euphorische Sprachengewirr der Spanier und Mexikaner, das augenscheinlich noch die Medienlautstärke übertrumpfen wollte, veranlasste uns dann doch, die zweite Halbzeit wieder in heimischen Wänden weiter zu verfolgen. Aber ein Erlebnis war es schon.
Heute habe ich mal ein paar blumige WM-Schönheiten in GE festgehalten. Zum einen eine Nachbildung des WM-Logos der Stadt an der Parkallee...
Aus der Luft kann man es deutlich besser erkennen, aber ich hatte gerade leider keinen Heli wie der Franz zur Verfügung, aber eine Tafel verdeutlicht, was dort gezeigt werden sollte.
Von dort bin ich dann zum Ehrenmal nach Buer gefahren. Vom Berger See hat man einen Ausblick auf die Blumenbeete, die die Flaggen der 32 teilnehmenden Nationen verdeutlichen. Im Vordergrund die tunesische und arabische Flagge.
Hier die spanische Flagge und im Hintergrund die von Frankreich und Brasilien ...
Hier unser erster Spielgegner bei der WM: Costa Rica ...
... und das ist Portugal
Von oben blickt man hinunter zum Berger See. Im Vordergrund die deutsche Flagge , dahinter die englische und argentinische. Ich finde eine gelungene und meisterliche Leistung der Gärtnerkunst.
Man sieht GE hat sich weltmeisterlich herausgeputzt, hoffen wir nun heute, dass auch das Spiel unserer eigenen Mannschaft von solch einem Erfolg gekrönt wird. Ich muss zugeben, bei dem Versuch aller Objektivität bin ich heute doch parteiisch, wenngleich nicht gar patriotisch. Auf jeden Fall bekenne ich Farbe...smile.
Euch allen noch einen schönen Nachmittag und vielleicht ein schönes Fußballerlebnis.
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Wer zur Gemeinschaft unfähig ist, der ist es auch zur Freundschaft.
Platon (427 bis 348), Philosoph
Montag, 19. Juni 2006
... und das Meer singt sein Lied
Gestern gab es aus meiner Sicht keine besonderen Höhepunkte bei der WM zu vermelden. Japan - Kroatien 0:0. Hier hätten die Kroaten durchaus gewinnen können, vergaben jedoch einen Elfmeter und gute Torchancen. Brasilien gegen Australien, da erledigten die Brasilianer ihr Pflichtprogramm, obwohl die Australier zeitweise durchaus mithalten konnten, aber gute Chancen ausließen. Enttäuschend das Spiel der Franzosen am Abend gegen Südkorea (1:1). Jetzt wird's eng für die Franzosen, das Achtelfinale zu erreichen. Bonjour Tristesse. Nationaltrainer Raymond Doenech muss noch viel Ãœberzeugungsarbeit in eigener Sache leisten.
Deshalb konnte ich gestern schon mein seit langem begonnes Buch " ... und das Meer singt sein Lied" erfolgreich fertigstellen. Gedichte, Gedanken und Lieder namhafter Autoren wie Goethe, Storm, Morgenstern und Rilke habe ich mit Photos von der Ostsee und Mallorca stimmungsvoll bebildert, und so lädt dieser Band ein zu einem poetischen Spaziergang am Strand durch Wind und Wellen.
Er ist eine Hommage an die Sehnsüchte und Träume von Meer und Sonnenschein, aber auch an die beeindruckende Gedankenwelt der Meerespoesie.
Meer am Morgen
Herrlich schäumende Salzflut
im Morgenlicht,
die tiefen Bläuen
in weißen Stürzen auskämmend,
hin
über grünere Seichten
zur Küste stürmend -
ausrollend dich nun,
die Felsen hochauf umleuchtend!
Metallgrün
stehen die runden rauschenden Büsche
vor deinen fernher schwärzlichen Böen,
und rötlich milchige Wolken
strecken sich lang
in den zärtesten Himmel
darüber.
Christian Morgenstern
Euch allen noch einen netten Wochenanfang, bei uns geht gerade ein fürchterliches Wärmegewitter nieder, aber es reinigt wieder die Luft und kühlt die Räume. In diesem Sinne noch einen schönen Tag.
Ach, was ich noch zu Seehofers öffentlichem Rauchverbot anmerken wollte:
"Gesundheit? Was nutzt einem die Gesundheit, wenn man sonst ein Idiot ist?"
Theodor Adorno
Sonntag, 18. Juni 2006
Schwarzer Tag bei der WM
Das Spiel Portugal gegen den Iran (2:0) verlief ohne größere Höhepunkte. Ein Stunde brauchten die Portugiesen bis sie zum ersten Torerfolg kamen, ein Elfmeter schloß sich an. 3 Punkte für Portugal , und dann das Spiel abhaken.
Ganz anders dagegen das Spiel Tschechien gegen Ghana (0:2). Es war das Festival der Tränen und Fehlpässe auf Seiten der Tschechen. So erschreckend schlecht habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Dabei hatte ich sie noch nach ihrem ersten Spiel in den Favoritenkreis erhoben.
Die Ghanaer auf der anderen Seite haben alles richtig gemacht und hätten durchaus noch zwei bis drei Treffer mehr erzielen können. Leider haben sie viele Chancen einfach verballert. Die Tschechen fanden kein Mittel gegen die gut aufgelegten Afrikaner. Ein spannendes Spiel mit einem verdienten, wenn auch überraschenden Erfolg von Ghana.
Es war kein großer Tag für den tschechischen Fußball, vielleicht ist die Mannschaft aufgrund der Altersstruktur doch über ihren Zenit hinaus. Die Zuschauer im Kölner Stadion waren jedenfalls bester Stimmung und zeigten mit ihren Gesangeskünsten wie 'Viva Colonia', dass sie die WM-Partie(y)genossen haben.
Das Match der Squadra Azzurro gegen die US-Boys (1:1)Â war ein schwarzer Tag für den Fußball. Drei Platzverweise für rüde Fouls sprechen Bände! Kurios war das Eigentor von Zaccardo, der das Sprichwort untermauerte, dass ein Schuss förmlich nach hinten losgehen kann. Bester Mann auf dem Platz war Referee Jorge Lariondo aus Uruguay. Das Fairplay hatte an diesem Abend, in diesem Spiel verloren! Das wollen wir alle nicht sehen!
Ãœbrigens die WM-Bälle hier im Bild habe ich bei unserem Juwelier des Vertrauens entdeckt. Rechts der Eröffnungsball mit Aufdruck Deutschland - Costa Rica und links das goldene Endspielmodell mit Aufdruck Berlin. Alles in limitierter Auflage - versteht sich -Â zum Preis von 300 Euros. Meine Frau würde sagen: Ein Schnäppchen ...smile
Euch allen noch einen friedlichen und geruhsamen Sonntag. Das Wetter ist vielversprechend, und es soll heute hier in GE wieder recht warm werden. Deshalb wird auch unser Küchenplan ganz einfach aussehen. Selbstgemachter Nudelsalat und Fleisch vom Grill.
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Die Zeit ist schnell, noch schneller ist das Schicksal. Wer feig des einen Tages Glück versäumt, er holt's nicht ein, und wenn ihn Blitze trügen.
Theodor Körner
Samstag, 17. Juni 2006
Weltmeisterliches & Beflaggung
Hab ich gestern den Topfavoriten für den Weltmeistertitel gesehen? In Gelsenkirchen blamierte Argentinien die Serben mit 6:0. Ein völliges Debakel für die Mannschaft aus Serbien/Montenegro, die auch zum letzten Mal bei einer WM zusammen aufgetreten ist. Demütigend! Die Anhänger von Schalkes Mladen Krstajic & Co konnten einem wirklich Leid tun. Das Team von Trainer Pekermann gehört nun zu den heißesten Anwärtern auf den Titel.
Beim Spiel der Niederlande gegen die Elfenbeinküste (2:1) war ich ein bisschen parteiisch für die Mannschaft der Elfenbeinküste. Sie waren für eine Ãœberraschung gut genug. Leider war das Glück nicht auf ihrer Seite. Ein klarer Elfmeter wurde ihnen versagt. Dennoch spielten sie zu naiv und waren bei der Chancenausnutzung nicht abgeklärt genug. Holland hingegen sollte noch diesem mühsamen und glücklichen Sieg viele Kerzen anzünden und Gebete zum Himmel schicken. Ihre Fußballkünste waren mehr als depremierend und erinnerten and das alte 'Kick and Rush'-System. Mit weiten Pässen machte man das gesamte gut besetzte Mitttelfeld arbeitslos, und von der ehemaligen Kombinationsstärke und Brillianz war nichts zu spüren.
Zu Mexiko gegen Angola (0:0)Â bleibt mir nur ein Kurzkommentar. Angola hatte eigentlich keine Chance und diese haben sie genutzt.
Freundliche Fußball-WM-Stimmung in ganz Gelsenkirchen, die Welt wird wirklich mit offenen Armen aufgenommen. Die Stadt hat sich herausgeputzt. Ãœberall Deutschland-Fahnen und-Fähnchen, auch von den teilnehmenden Ländern: an Häusern, Fahnenmasten, in Straßen, Gassen, auf T-Shirts, Kopfbedeckungen, Pkw, Lkw, Motorrädern und Fahrrädern.
Wirklich überall? Nein, eine größere Gruppe von Fahrzeugen, die sich sonst immer bei Schützen- und Stadtfesten oder beim Sommerfest mit Fähnchen schmückt, ist kahl und ohne Schmuck: die Busse und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs. Welch eine Provinzposse! Gerade wenn die Welt zuschaut und zu Gast ist, sollte auch der Personennahverkehr seine Gäste mit fröhlichen Fähnchen begrüßen und befördern.
Oder sind die Wimpel nur für Schützenfeste reserviert?
Wat armselig!
Noch schlimmer, aber sicherlich wieder typisch deutsch, ist eine aus dem Fahnenschmuck abgeleitete Patriotismusdiskussion. Wie bescheuert muss man da eigentlich sein. Die Fähnchen sind einfach rührend, herzlich und schlicht und einfach schön, weil sie zu einem Fest wie die Fußball-WM dazugehören. Selbst in den Augen ausländischer Journalisten und Intellektueller sind sie nichts weiteres als der Ausdruck von Freude, Fest und Partylaune. Nicht mehr und nicht weniger.
Heute las ich, dass der CSU Abgeordnete Johannes Singhammer sogar auf einen entsprechenden Erlaß des Innenministers drängt, dass die Bundesregierung bis zum Ende der WM eine einheitliche Staatsbeflaggung öffentlicher Dienstgebäude anordnet.
Euch allen noch ein sonniges Wochenende und viel Spaß bei allen Euren Unternehmungen. Bleibt gesund und passt auf Euch auf!
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O selig der, dem aus dem Nachklang goldener Tage die Tröstung blühet für die Gegenwart.
Friedrich Schiller
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