Mittwoch, 28. Februar 2007
Dass meine Frau ...
... auch in der Lage ist, mit einer Kamera gut umzugehen, das zeigen eindrucksvoll die nachfolgenden Bilder. Hintergrund war, dass ich schon ganz gerne eine Panoramaaufnahme von der Innenstadt Münchens gehabt hätte, aber durch die Knieverletzung nicht in der Lage war, den entsprechenden Turm, von dem man fotografieren konnte, zu besteigen.
Folglich übernahm meine Frau Brigitte meinen kleinen Herzenswunsch und kletterte dann 306 Stufen zur Plattform auf den "Alten Peter", der ältesten Pfarrkirche und ein Wahrzeichen in München. Nicht noch mal würde sie das tun, war ihre Antwort nach der Rückkehr. Selbst durchtrainierte Sportler hätten unterwegs gejapst und wollten umkehren. Ja, ich glaube, so etwas nennt man dann Liebe. Gelobt habe ich aber auch!!
Dies ein Blick über den Marienplatz mit dem neuen Rathaus in Richtung Frauenkirche (Dom zu Unserer Lieben Frau), das Wahrzeichen von München mit ihren 99m hohen Türmen. Links geht's zum Stachus.
Das Rathaus mit der neugotischen Fassade am Marienplatz in Richtung Theatinerkirche (St. Kajetan)
Immer wieder beeindruckend ist das Glockenspiel im Rathausturm. Wie sich das anhört? Klick [hier] mp3 Datei. 43 Glocken kommen hier zum Einsatz. Erstmals 1908.
Dieser Blick geht in Richtung Heiliggeistkirche, rechts davon liegt der Viktualienmarkt.
Natürlich führte unser Weg auch in die Shoppingmeile der Maximilianstrasse, wo die führenden Modelables ihre Niederlassungen haben. Gucken war erlaubt, aber bei den Preisen wurde einem schwindelig ...smile
Brotzeit auf dem Viktualienmarkt. Egal zu welcher Tageszeit, hier ist fast immer jeder Tisch und Stuhl besetzt.
... und über allem wachen auf dem Viktualienmarkt die Münchener "Levitenleser" wie Ida Schumacher, Liesl Karlstadt und natürlich Karl Valentin mit seinem eigenen Brunnen.
Euch allen noch eine schöne Restwoche!
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Die Liebe, die Liebe, welch lieblicher Dunst - doch in der Ehe, da steckt die Kunst.
Theodor Storm
Kniebefund
Dienstag, 27. Februar 2007
Krokusblüte
Auch heute ist es bei uns recht mild, die Sonne lässt sich jedoch nur ganz vereinzelt mal blicken, ab und zu gibt es ein paar Regenschauer- eigentlich so ein Wetter wie es früher in der Werbung für Irish Moos immer gezeigt wurde...smile, aber mal ehrlich, was macht das schon. Bei uns sind die Krokusse schon in ihrer vollen Blüte und werden vom prasselnden Regen förmlich wieder erschlagen. Über 4 °C über dem Durchschitt liegen die momentanen Temperaturen. Der wärmste Winter seit 1901.
HINTER DEN TANNEN
Sonnenschein auf grünem Rasen,
Krokus drinnen blau und blaß;
Und zwei Mädchenhände tauchen
Blumen pflückend in das Gras.
Und ein Junge kniet daneben,
Gar ein übermütig Blut,
Und sie schaun sich an und lachen -
O wie kenn ich sie so gut!
Hinter jenen Tannen war es,
Jene Wiese schließt es ein -
Schöne Zeit der Blumensträuße,
Stiller Sommersonnenschein!
von Theodor Storm
Montag, 26. Februar 2007
Ab ins Bett!
Es gibt Tage, an denen bleibt man besser im Bett. Dem Bekannten ging das gestern so: Um 8 Uhr morgens schellte (am Sonntag!) das Telefon hartnäckig. Kaum war der Hörer abgehoben, hatte der Anrufer aufgelegt.
Kein guter Start in den Tag....Erst vergaß der Arme seine Gattin zu wecken, dann hielt er beim Frühstück, voller Vorfreude auf einen Kaffee, plötzlich die leere Kanne in der Hand. Denn er hatte glatt vergessen, das koffeinhaltige Heißgetränk aufzusetzen.
Als er dann noch die Marmelade statt auf dem Brot auf dem gesamten Küchentisch samt Kleidung verteilte, meinte seine Frau gnadenlos: "Das wird heute nichts mit dir. Los, ab ins Bett."Â
Euch wünsche ich natürlich einen wunderbaren Bilderbuchstart in die neue Woche. Macht's gut!
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"Was wäre der Mensch ohne Telefon? Ein armes Luder. Was ist er aber mit Telefon? Ein armes Luder."
Kurt Tucholsky (1890-1935)
Sonntag, 25. Februar 2007
Rückblende
Wenn ich jetzt so aus dem Fenster schaue und einen Regenschauer nach dem anderen sehe, dann muss ich zwangsläufig an den letzten Sonntag in München denken. Irgendwie wird er auch unvergesslich bleiben.
Der Himmel war nicht blauweiß wie GE, auch nicht weißblau wie in Bayern, sondern ganz einfach blau mit super Sonnenstrahlen. Wie vereinbart holte uns Birgit pünktlich an unserem Hotel ab, und es sollte eine Fahrt ins Blaue werden. Doch nach halbstündiger Fahrzeit wurde unser Ausflug abrupt gestoppt. Der Seilzug am Gaspedal war gerissen. "Ich hab kein Gas mehr", war der erschreckende Ausruf von Birgit.
Aber wozu gibt es die "Gelben Engel". Angerufen und nach 10 Minuten war auch der Engel zur Stelle. Die Diagnose war schnell gestellt, er zog das KFZ von der Autobahn, und auf einem ruhig gelegenen Parkplatz wurde der Schaden fachmännisch behoben. Auf die Frage: "Hält das auch?", gab der Engel zur Antwort:"Sicherlich länger als ihr Auto." und grinste dabei.
Also konnte wir unsere Fahrt wieder fortsetzen. Entlang dem Schliersee ging es vorbei am Skigebiet Sudelfeld ...
...in Richtung Oberaudorf. Dort machten wir eine kleine Brotzeit in dem Berggasthof Hummelei...
...und was man unter einer kleinen Brotzeit versteht, das sieht man hier bei Brigitte.
Wir genossen das Bergpanorama bei frühlingshaften Temperaturen und konnten uns nur schwer aufraffen, die Fahrt fortzusetzen.Gelandet sind wir dann in Österreich, genauer in Kufstein/Tirol. Zur Kaffezeit wurde dann auch noch mal geschlemmt, aber zuvor haben wir noch einen kleinen Rundgang durch die Gassen der Stadt gemacht.
Beindruckend die Stadt am Inn mit der mächtigen Burg, sowohl am Tage ..
...als auch am Abend ...
Auf der Rückfahrt war Birgit so nett,und machte einen kleinen Schlenker an der Allianz Arena vorbei, so dass ich sie auch noch live im blauweißen Abendkleid sehen konnte.
Ich wollt, wir wären wieder da. Ein absolut hitverdächtiger Sonntag war das.
Also bleibt mir nun nichts anderes zu tun, als liebe Grüße nach München zu schicken. Es waren saugute drei Tage dort, die meine Kniebeschwerden fast verdrängt hätten.
Ein herzliches Grüß Gott nach München ...
Vorne links die Mariensäule, hinten die Türme der Frauenkirche und rechts ein Stück des Rathauses.
Oiso, wennst jetzt du, sogn ma amoi, am Stachus wohna dadst, nachad warst a Einwohna vom Stachus, host mi? Und Einwohna vom Stachus san Einwohna vo Minga, vastest?
Euch allen noch einen gemütliche Sonntag. Ich bleib bei meinen Träumen.
Samstag, 24. Februar 2007
Old Shatterhand oder Winnetou?
Einmal wollte ich auch Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi oder Winnetou sein. Keiner konnte mich als jungendliche Leseratte so mit Abenteuern, Helden und dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse fesseln wie Karl May. Ich gebe zu: Das war - für einige Jahre - meine Welt. Die indianischen oder orientalischen Geschichten prägten Werte.
Viel später las ich die ebenso abenteurliche Biographie des fantasierenden Schriftstellers aus Radebeul, ein Mann zwischen Fiktion und Realität, zwischen denen er nicht immer unterscheiden konnte. Karl May bleibe ich dennoch dankbar für viele spannende Lektüre-Stunden.
Morgen am 25. Februar hat der Autor Geburtstag, und vielleicht werde ich mal wieder einen Schmöker aus seiner Feder lesen. Winnetou I!?
Eine wunderschöne Website über Karl May hat mari aus Königsbrück erstellt. Anzuschauen [hier] ein Screenshot der Seite hier ....
Freitag, 23. Februar 2007
Oberflächlich
Irgendwie, irgendwann muss ich mir in der letzten Woche eine Zerrung oder Ähnliches in dem ohnehin schon lädierten linken Knie zugezogen haben. Jedenfalls wurden die Schmerzen im Zeitverlauf immer schlimmer und in München war der Hinweg in die Stadt gerade noch zu ertragen, der Rückweg nur noch mit Tränen in den Augen.
Was lag folglich näher, als einen Facharzt für Orthopädie aufzusuchen. Nun, ich habe einen Freund in meinem Alter, der so etwas macht und eine Gemeinschaftspraxis führt. Also humpelte ich dort hin, damit man der Sache auf den Grund geht. Nur leider war mein Freund nich anwesend nur sein Praxispartner. Da man als Privatpatient dort mit "VIP-Karte" Privilegien genießt, war ich schnell dran. Röntgen, Abtasten, Drehen des Knies und der Hüfte, nur Ratlosigkeit im Gesicht des Arztes. Offensichtliche Brüche oder Beschädigungen waren nicht zu entdecken. Beim Ruhen tut ja auch nichts weh, nur das Bein kann ich nicht belasten.
Diagnose: "Weiß ich nicht. Ich hol mal ein paar Tabletten zum Einnehmen, dann müsste die Schmerzbefindlichkeit besser werden." "Kein Spritze zur Schmerzlinderung?" fragte ich. Das sei nicht nötig, die Wirkung der Tabletten wäre ausreichend, aber wenn ich unbedingt eine haben möchte, dann könnte die Sprechstundenhilfe ja eine setzen. Und sonst? Ja ruhig das Bein in Bewegung halten. Ich dachte ich höre nicht richtig. In Bewegung halten würde ich es ja schon ganz gerne, aber ich kann es ganz einfach nicht. Ja und beim Hinausgehen gab er mir noch den Rat, mich entweder Montag noch einmal vorzustellen oder gleich in die Klinik zum Chirurgen zu fahren, der das Knie operiert hatte.
Zuhause angekommen (Laufweg gesund max. 5 Min , nun 45), unterwegs bei Treppen an Gartenzäunen hochgezogen, las ich den Beipackzettel, besonders die Nebenwirkungen. Bei diesen Tabletten und der Dosierung wäre ich dem Tod näher als irgendeiner Heilung gewesen. Also rief ich nachmittags noch einmal meinen Freund an, erzählte ihm die Geschichte, worauf er genau das Gegenteil veranlasste, die Tabletten zurrückrief und entsprechend andere verordnete. Statt Bewegung war Ruhe angesagt, das Bein möglichst mit Gehhilfen entlasten. Ich erzählte ihm auch von der recht oberflächlichen Untersuchung und dem Rat das Krankenhaus aufzusuchen. Nun dachte ich, Ihr seid doch Orthopäden oder nicht, und Schmerzlinderung bei dem Patienten, so habe ich bisher gelernt, ist so das erste Gebot für jeden Arzt. Da musste mir mein Freund auch Recht geben. Nur musste er eingestehen, dass sie sehr ratlos seien und die Spritze muss wohl auch aus Zuckerwasser gewesen sein, denn eine Linderung war bis abends nicht zu spüren. Warum bin ich eigentlich dort hingegangen??
Meine Frau holte die Tabletten ab und bekam dazu noch eine CD-Rom mit den Röntgenbildern des Tages. Das schien der neueste Hit der Schickimicki-Praxis zu sein, dachte ich mir. Mit Oberflächlickeiten Kasse machen, aber mit Schnickschnack auf den Putz hauen. Wirklich unglaublich!
Mit einem gleichzeitig mitgelieferten Viewer kann man nun am PC die Röntgenbilder aus den links angezeigten files aufrufen, zoomen und sich selbst als Hobby-Orthopäde oder Wahrsager versuchen. Lindert aber keine Schmerzen!!
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"Im Herzen steckt das Glück, nicht im Kopf!"
Arthur Schopenhauer (1788-1860) deutscher Philosoph
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