Dienstag, 18. März 2008
Ostern im rauhen Norden
Ostern
Es war daheim auf unserm Meeresdeich;
ich ließ den Blick am Horizonte gleiten,
zu mir herüber scholl verheißungsreich
mit vollem Klang das Osterglockenläuten.
Wie brennend Silber funkelte das Meer,
die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel,
die Möwen schossen blendend hin und her,
eintauchend in die Flut der weißen Flügel.
Im tiefen Kooge bis zum Deichesrand
war sammetgrün die Wiese aufgegangen;
der Frühling zog prophetisch über Land,
die Lerchen jauchzen, und die Knospen sprangen.
Enfesselt ist die urgewalt'ge Kraft,
die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen,
und alles treibt, und alles webt und schafft,
des Lebens vollste Pulse hör ich klopfen.
Theodor Storm
Montag, 17. März 2008
Packen
Packen wir es an....wir müssen nämlich so langsam unsere Koffer packen. Morgen geht es Richtung Norden zur Ostsee.
Da aber unser Hotel, das Kurhotel in Kellenhusen, erst am Donnerstag nach Renovierungsmaßnahmen öffnet, werden wir unterwegs einen Abstecher nach Geesthacht machen. Kennt Ihr nicht? Wir auch nicht, deshalb fahren wir da ja auch mal hin und besuchen dort shayanna und ihren kleine "Wölfin", das Norfolk Terrier Mädchen "Fienchen". Ein sicherlich erfreuliches "internettes Treffen";-)Wohnen werden wir dort im Holsteiner Hof. Schaun wir mal, wie uns die Elbe dort gefällt.
Der Urlaub in Kellenhusen wird auch sicherlich anders ablaufen als wir uns das vorgestellt hatten. Eigentlich wollten wir ja die Zeit zusammen mit meinem Bruder, der dort wohnt, gestalten. Durch den Unfall meiner Mutter wurde ja leider alles hinfällig. Nun wird mein Bruder während unserer Abwesenheit unsere Mutter im Krankenhaus betreuen, und wir dürfen ein paar Tage ausspannen. Auch eine Lösung.
Ob uns das Wetter im Norden gewogen sein wird, das müssen wir mal abwarten. Ich hoffe, wir werden uns auch so ein bisschen erholen und frische Kraft tanken.
 Ein Sonnenstrahl reicht hin, um viel Dunkel zu erhellen.
Franz von Assisi (1181-1226), italienischer Ordensgründer
Nehmen wir mal diese Erkenntnis als Leitfaden für unseren Urlaub. Seid lieb gegrüßt, wir werden uns sicherlich auch zwischendurch mal melden. Ansonsten eine schöne Osterwoche und ein angenehmes Osterfest. Macht's gut!
Sonntag, 16. März 2008
Magisch angezogen
... fühlte ich mich von der Nachicht: "Lehrer kifft im Unterricht!"
Nun bei uns ist es ja jetzt so, dass rauchende Schüler und Lehrer, sollten sie das Wort "Schule" irgendwie von weitem lesen können, gut beraten sind, ihre Zigaretten auszumachen. Man kann nicht sicher sein, ob man sich in dem Falle schon auf dem Schulgelände befindet oder noch nicht. Das hat nichts mit Passivrauchen zu tun, auch nicht mit Feinstaubbelastung. Das ist halt so eine neue Vorschrift. Ob man die Kippen dann in den Grünanlagen oder in den Vorgärten der Anwohner entsorgt, das wiederum interessiert keinen, da hat man sozusagen 'freie Hand'. Kommt man mit dem Auto, so kann man in demselben auch auf dem Schulgelände rauchen, aber ich glaube, dann darf man die Seitenfenster nicht geöffnet haben, aber sicher bin ich mir da nicht;-)
In Italien wie auch in Spanien, die ja Vorreiter des Rauchverbots waren, scheint man mit dem Gesetz gut klar zu kommen. Man raucht in den kleinen Kneipen (Bars) oder auch nicht. So richtig interessiert das kaum jemanden. In Restaurants kann man auch bei lauschigen Abenden vor die Türe gehen und bei dem Genuss einer Zigarette die herrlichen Sonnenuntergänge beobachten.
Ja nur so kann ich mir auch das Verhalten des italienischen Sportlehrers erklären. Turnhalle besetzt, was nun?, man dreht sich mal ne Zigarette oder einen Joint, das entkrampft und lässt einen gut durch den Tag/die Situation kommen.
Jetzt verstehe ich auch, warum man immer von "Bella Italia" spricht.
Ob mit oder ohne Zigarette, kommt gut durch den verregneten Sonntag!
Samstag, 15. März 2008
Weltkunst
Heutige Weltkunst
Anders sein und anders scheinen,
Anders reden, anders meinen,
Alles loben, alles tragen,
Allen heucheln, stets behagen,
Allem Winde Segel geben,
Bös – und Guten dienstbar leben;
Alles Tun und alles Dichten
Bloß auf eignen Nutzen richten:
Wer sich dessen will befleißen,
Kann politisch heuer heißen.
Friedrich von Logau, (1604 - 1655)
Im Barock waren diese Art von Sinngedichten eine bevorzugte literarische Form, was ihre Vorliebe für Epigramme und emblematische Darstellungen beweist. Gedanken wurden zugespitzt ausgedrückt und in antithetischer Weise vorgetragen. Beständigkeit galt zum Beispiel als große Tugend und wurde dem gleichmütigen Verhalten und der kritiklosen Abkehr vom wechselhaften, irdischen Leben entgegengestellt.
Es hat, wie ich finde, an Relevanz zur Kritik von zeitgenössischen Ãœbeln selbst in der heutigen Zeit nichts an Aussagekraft verloren.
Euch noch einen frühlingshaften Samstag, genießt die wenigen Sonnenstunden, ob bei Gartenarbeit oder beim Ausspannen. Ab morgen haben wir wieder Zeit, bedröppelt auf den nächsten schönen Tag zu harren.
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Viele kleine Glücksmomente ebnen uns den Weg zum großen Ziel.
aus Südkorea
Freitag, 14. März 2008
Ferien und Schalke-Tag
Dieses Wochenende werde ich sicherlich besonders genießen. Mal so richtig ausschlafen.... Die vergangene Zeit war sicherlich ein wenig hektischer als üblich, und ab heute sind Osterferien hier in NRW. Ein paar Tage Urlaub sind auch geplant, aber erst in der nächsten Woche. Klausuren von heute habe ich zwar auch noch hier liegen, aber die habe ich habe erst einmal auf die Ablage gelegt ...smile.
Nun, heute war und ist wieder Schalke-Tag. Das "war" bezieht sich auf die Auslosung bei der Champions League. Der FC Barcelona ist der Gegner, der am 1. April hier in der Veltins Arena seine Visitenkarte abgeben wird. Ob es ein Traumlos ist, das wird sich zeigen, zumindest aber ein sehr attraktives Team, gegen das die Schalker bestehen wollen. Schon im Vorfeld habe ich mich um Karten bemüht, mal schauen, ob es klappt. Barca in Gelsenkirchen, das möchte ich doch zu gerne live im Stadion erleben.
Heute ist Schalke im Bundesligaalltag wieder unter Druck. Nach dem Sieg in Bielefeld wollen die Königsblauen heute im Heimspiel gegen den MSV Duisburg nachlegen. Drei Punkte "ohne Wenn und Aber" fordert Trainer Slomka. Lassen wir uns überraschen. Gegen vermeintliche Absteiger tun sich die Schalker immer schwer.
Wie stark die Fußballbegeisterung gerade in GE ist, wird sicherlich durch dieses "Schalke-Haus", das hier in Buer steht, mehr als deutlich. Liebe ohne Grenzen ... Die Menschen hier sind nun mal fußballverrückt;-)
Nachtrag: Das 2:1 gegen die das Duisburger Bollwerk war mehr ein rumpelhafter Arbeitssieg. Positiv kann man nach diesem Spiel festhalten, dass Schalke "inoffizieller Ruhrgebietsmeister" geworden ist;-), denn sowohl Dortmund wie auch Bochum können daran nichts mehr ändern.
Donnerstag, 13. März 2008
Rauhe Stürme
Da hat uns Sturm "Kirsten" in den letzten Tagen schön durchgepustet, aber große Schäden Gott sei Dank nicht angerichtet. Zum Wochenende soll sich wieder der Frühling ein bisschen zeigen. Abwarten! Heute haben wir so ein Schauer/Sonnenmix.
Da flatterten auch bei Xmas die Kippohren im Wind
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Erst müssen rauhere Stürme, die den Frühling ankündigen, verbraust sein, ehe die Blüte hervordringt.
Wilhelm Schulz, (1797 - 1860)
Mittwoch, 12. März 2008
Ruhr hoch N
Es sollte der Megawerbeslogan für das Ruhrgebiet schlechthin werden, darin waren sich die Düsseldorfer Werbeagentur und auch der Auftraggeber der Initiativkreis Ruhrgebiet einig. International verständlich sollte er für die Vorzüge des Reviers werben und diese herausstellen...
Ruhrâ¿ Team-Work-Capital
Alles klar?
Als ich dies am Samstag gelesen habe, war ich mehr als verdutzt. Das soll ein Werbeslogan für das Ruhrgebiet sein? Ich konnte mit dem nicht viel anfangen. Wie mir erging es auch vielen anderen Zeitgenossen, die sich in den entsprechenden Foren Luft machten. Was soll das bedeuten?
Ruhrâ¿ so las ich:"Das hochgestellte n steht in der Mathematik für eine unendliche Menge in Potenz, Team-Work-Capital, die Kapitale der Team-Arbeit, soll sich als internationaler Slogan an Investoren und gut ausgebildete junge Fachkräfte richten." Wie bitte?
"Wer die Agentur da beraten hat, möchte ich gerne wissen." fragte ein Leser und erklärte..."Â "n" steht in der Mathematik in aller Regel für genau den Wert, der die Gleichung löst, in der es vorkommt. Zur Not geht "n" noch als Laufindex über eine definierte Menge durch. "Unendlich" drückt die Mathematik schon immer und - der Agentur zum Trotz - auch weiterhin durch die Schleife, die liegende "8" aus."
Damit wäre der erste Fehler erklärt. Der zweite...teamwork schreibt im Englischen zusammen, der dritte "capital" kann im Englischen sowohl Hauptstadt als auch Kapital bedeuten. Der vierte: Soll Team-Work-Capital als ein Wort oder als drei Begriffe aufgefasst werden ....Fragen über Fragen!! Erklärungsnot an allen Ecken ... Selbst den Test bei waschechten Engländern bestand er nicht, erntete Belustigung und Kopfschütteln.
Der Slogan widerspricht allen Regeln der Werbeindustrie: Verständlichkeit, Griffigkeit, Nachhaltigkeit gleich Null. Nur in einem nicht, den Kosten. Die Konzeption wird mit einer Million Euro beziffert, und fünf Monate habe man an dem Projekt "Slogan" gearbeitet. Noch Fragen? Ja, internettauglich ist er auch nicht, ich vergaß es!
Kein Wunder, dass in den letzten Tagen viel über den neuen Revier-Slogan diskutiert wurde. Die Urteile reichten von der zu technischen Formel bis hin zu dem in der Werbebranche vernichtenden Urteil: "Kopfkacke"!
Es gab schon bessere Slogans: "Ein starkes Stück Deutschland" (1985-95) und "Der Pott kocht" (1998-2000). Jetzt kocht des Volkes Seele wieder, aber auch bei den NRW-Politikern erntet Ruhrâ¿ nur beißenden Spott und massive Kritik.
Das Ruhrgebiet ist in keine Formel zu drücken, sondern mit ihren Bewohnern eine Angelegenheit des Herzens. Das wird in keiner Region Deutschlands so deutlich wie hier. Hier wurde das "Wirtschaftswunder" wahr gemacht, und hier boomt auch heute die Wirtschaft in dem immer noch andauernden Strukturwandel. Der Duisburger Hafen ist eine der größten europäischen logistischen Drehscheiben, Gelsenkirchen ist führend in der Solarenergietechnik, in Dortmund blüht die Informationstechnologie, in Oberhausen der Turbinenbau etc. Reden wir über das Ruhrgebiet als Kulturlandschaft, dann gibt es nichts Gleichwertiges dem entgegenzusetzen. Man weiß, was man am Ruhrgebiet hat. Der Menschenschlag, der dort lebt, liebt diese Region.
Halten wir fest: Der Werbeslogan der Düsseldorfer Werbeagentur ist sicherlich erneuerungsbedürftig. Vielleicht sollten die Bewohner des Reviers ihre kreativen Kräfte entfalten und ihre Vorschläge, die die bunte Vielfalt des Reviers widerspiegeln, dem Initiativkreis vorlegen. Wäre auch preiswerter;-).
Getreu nach dem Motto, das ein Kolumnist in der WAZ im besten Ruhrdeutsch verfasste ....
"Gibse noch 'ne Schangse!"
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Viele kleine Dinge wurden durch die richtige Art von Werbung groß gemacht.
Mark Twain, (1835-1910)
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