Freitag, 13. Juni 2008
Ein wunderschöner, ereignisreicher Tag ...
geht nun zu Ende, obwohl heute Freitag der 13. war. Vielleicht lag es sogar daran, wer weiß. Ein Glückstag! Morgen dann mal mehr ...
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Wenn du helle Dinge denkst, ziehst du helle Dinge an dich heran.
Prentice Mulford
Donnerstag, 12. Juni 2008
Ja, was war denn da los?
Ich hab gedacht, ich sitze in einem schlechten Film. Das ist doch nicht unsere Elf? Was spielen die denn da für einen Blödsinn? Sind die gerade von einer Cocktail-Party gekommen?
Aber ehe ich meine Augen gerieben habe, da war schon alles passiert und die Geschichte schnell erzählt.
Ein völlig desolates, von Frust und Ratlosigkeit gekennzeichnetes deutsches Team kassiert völlig verdient eine Niederlage (1:2) gegen das Bollwerk aus Kroatien. Ich hatte so etwas Ähnliches schon befürchtet, aber ehrlich gesagt, nicht so eine ideenlose, hilflose deutsche Mannschaft erwartet. Sie wurde von einem bissigen, taktisch gut eingestellten Team aus Kroatien demontiert und vorgeführt. Da gibt es nichts zu beschönigen, das ist nun Katerstimmung pur gepaart mit der Hoffnung auf Besserung.Â

Das 1:0 für Kroatien durch Darijo Srna nach Fehler von Marcell Jansen, der in dieser Begegnung hoffnungslos überfordert war. Wird wohl sein letztes Spiel bei diesem Turnier gewesen sein.

Tor zum 2:0 nach abgefälschtem Ball, Pfostenabpraller nach Lehmann's guten Reflexen und Goal durch Ivica Olic.
Lukas Podolski erzielte in seinem 50. Länderspiel noch den Anschlusstreffer in der 79. Minute. Das Ruder konnte aber auch damit nicht mehr herumgerissen werden.

Danach entlud sich der ganze Frust der Mannschaft in einem rüden Foul von Bastian Schweinsteiger an Jerko Leko (wüstes Umschubsen des Gegeners, das als Tätlichkeit gewertet wurde). Rote Karte!! Symptomatisch für ein niveauloses, konzeptloses Gekicke unserer Nationalelf. Nach großer Euphorie nun Katzenjammer!! Wie's weiter geht? ... Trainer fragen.
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Wer singen lernt in Niederlagen, wird auch das Glück des Siegs ertragen.
Emanuel Geibel (1815-184), deutscher Lyriker
Drei Punkte sind Pflicht
Spannende Spiele bis zum Abpfiff haben wir gestern gesehen. Tschechien gegen Portugal (1:3). Da sieht das Ergebnis klarer aus als es wirklich im Spielverlauf war. Dennoch Portugal war einen Tick besser als die Tschechen, die es versäumt haben, rechtzeitig die Partie umzudrehen.
Schweiz gegen die Türkei (1:2) war eigentlich schon ein kleiner Krimi. Beim Wasserball (Ein Wolkenbruch hatte das Spielfeld fast unbespielbar gemacht) hatten die Schweizer klare Vorteile und führten auch verdient mit 1:0. Doch wie in dem vorherigen Spiel der Schweiz gegen die Tschechen schienen die Götter nicht mehr gewillt, auf der Seite der Gastgeber zu sein. Kämpferisch stark, mit guten Chancen verpassten sie einen nach der anderen Gelegenheit, um den Sack zuzumachen. Die Folge: Die Türken fanden besser ins Spiel, erzielten den Ausgleich und in der Nachspielzeit mit einem abgefälschten Ball auch noch den Siegtreffer. Die Schweizer ausgeschieden. Sie taten einem leid. Ich hatte es ihnen schon deshalb gegönnt, um mir in der Nacht den Autokorso von 8437 hupenden und gröhlenden Türken zu ersparen, die einem den Schlaf raubten. Eine Ausgelassenheit als hätte BMW gerade einen neuen tiefer gelegten 3er auf den Markt gebracht. Ein Albtraum! Ich bau jetzt auf die Tschechen ...smile!
Heute, am frühen Abend (18:00 Uhr im ZDF) geht es für unsere Mannschaft nun gegen Kroatien. Bei Regen ist mit denen gar nicht zu spaßen. Eine robuste Mannschaft, die uns durchaus das (Über-)Leben schwer machen könnte.
Bei uns ist heute das Familienlager zweigeteilt. Schwiegertochter Silvi ist Kroatin und hätte sich diese Partie am liebsten gar nicht gewünscht;-) Aber wir haben vorsichtshalber mal so geflaggt ...

Persönlich mag ich die Kroaten auch. Eine solide, starke Mannschaft, die immerhin das Mutterland des Fußballs, England, schon vor dem Wettbewerb ausgeschaltet hat und uns 1998 eine Niederlage zufügte, welche zu Erneuerung des deutschen Fußballs beitrug. Insofern müssen wir den Kroaten dankbar sein. Sie möchten auch mit Macht in die EU und haben dafür schon sehr früh einen wichtigen Beitrag geleistet. Sie haben die Krawatte erfunden - das Kleidungsstück, was in Mitteleuropa nicht mehr wegzudenken ist. Aber auch Dinge wie den Füllfederhalter, die Fahndung per Fingerabdruck. Sie haben sogar den Marmor für das Weiße Haus in Washington geliefert, ebenso wie die Baumstämme, auf denen später Venedig errichtet wurde. Auch der erste Winnetou-Film " Der Schatz" im Silbersee" wurde in der Landschaft Kroatiens gedreht und nicht im wilden Westen. Selbst Gastgeber Österreich ist diesem Land zu Dank verpflichtet. War es doch immer eine Trutzburg und ein Bollwerk gegen die türkischen Einflüsse des Osmanischen Reiches. Folglich ein Völkchen, das mächtig stolz auf seine Geschichte ist und dies auch gerne zur Schau trägt, was bei den Männern wiederum zu einem gewissen Machotum führt ...smile. Deshalb tragen die auch immer so gerne coole Sonnenbrillen, weniger Krawatten.
Kroatiens Verbundenheit zu Deutschland zeigt sich nicht nur alleine bei unseren Kindern. Auch die kroatischen Nationalspieler Ivan Klasnic und sein Sturmpartner Ivica Olic sind beide mit deutschen Frauen verheiratet. 20% der kroatischen Bevölkerung lebt hier in Deutschland.
Der kroatischen Trainer Slaven Bilic ist so ein schillerndes Persönchen. War Hardrocksänger u.A., aber auch in dubiose Machenschaften verwickelt, was mein Lästermaul dann ab und zu dazu hinreißend lässt, zu sagen: "Ja Euer Trainer ist eine echte Berühmtheit, der hat es immerhin schon mal auf Platz 3 geschafft .... auf der kroatischen Fahndungsliste." Nun genug gelästert, heute Abend wird Fußball gespielt, ich hoffe sehr guter, und hoffentlich sorgen die Klagenfurter auch mal für besseres Wetter. Wir haben das doch bei der WM 2006 schon mal vorgemacht, oder!? So schwer kann das doch nicht sein.
Aber wenn ich dann lese, dass sich beim "Public Viewing" am schönen Wörthersee beim Spiel Frankreich gegen Rumänien nur 88 Leute vor der Leinwand eingefunden haben, dann stimmt da was nicht. Mehr als doppelt so viele standen bei uns morgens um acht vor der Öffnungszeit vor einem örtlichen Discounterladen und rappelten an den Türen, nur weil der in der Zeitung bekannt gegeben hat, dass die Milch um 3 ct billiger als in anderen Läden ist, aber die Milchbauern trotzdem ihren gerechten Lohn bekommen. Das ist Marketing! Geradezu mit Mitleid erfüllt bin ich darüber, dass die Bierbuden in Salzburg auf den Fanmeilen den Bierpreis um einen Euro gesenkt haben, um ein bisschen Umsatz zu machen, jedenfalls zum Frühschoppen.

Also, wir hier in GE sind gut gerüstet, die Fanbekleidung liegt bereit, die Nationalhymen sitzen. Das Spiel kann beginnen, und möge uns Fortuna hold sein.
Apropos Nationalhymnen. Wir können ja nur froh sein, dass die instrumental gespielt werden, und nicht von irgendwelchen berühmten Sängern/innen vorgetragen werden. Denn da gab es doch schon oft peinlichen Pannen. Wir erinnern uns ...
Tony Henry sang vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen England und Kroatien die beiden Nationalhymnen. Da heißt es zum Schluss "Du weisst mein Liebling, wie wir deine Berge lieben". Durch einen Buchstabendreher wurde der Sinn verfälscht und heraus kam: "Meine Liebe, mein Penis ist ein Berg". ;-))
Auch der deutsche Text scheint schwierig zu sein, zumindest für Sängerin Sarah Connor bei der Eröffnung der AllianzArena in München in 2005. In der deutschen Nationalhymne sang sie vor 66 000 Fans "Brüh im Lichte dieses Glückes" statt "Blüh im Glanze dieses Glückes". [Beide Videos als Leckerbissen hier noch einmal zu sehen]
Also: "Lijepa naša domovino" und "Einigkeit und Recht und Freiheit" und bis gleich dann ...
Mittwoch, 11. Juni 2008
EM-Splitter
Nun haben sich alle Nationalmannschaften einmal bei der EM 2008 präsentieren können, und jeder konnte sich einen ersten Eindruck von dem Leistungsvermögen der Teams machen. Über 720 Minuten Fußball, leider nicht immer vom Feinsten. Ab heute geht es nun in die 2. Runde. Festzuhalten bleibt, dass bei der EM offensiver Power-Fußball verlangt wird und dann auch erfolgreich ist. Deshalb zählen neben Spanien, Portugal, die Niederlande auch unser Team zum Favoritenkreis. Mal schauen, ob es dennoch hier und da mal eine kleine Überraschung oder gar eine Sensation gibt. Das ist mitunter das Schöne und Unberechenbare am Fußball.
Das Wetter hier in GE ist nicht mehr märchenhaft. Die "Schafskälte" hat hier pünktlich Einzug gehalten. Jacken sind wieder gefragt. Den Namen trägt dieses meteorologische Phänomen, das fast immer um den 11. Juni eintritt, nach den Schafen, die traditionell bis dahin bereits geschoren wurden und nun natürlich frieren. Gottseidank brauchen wir bei den heutigen Spielpaarungen nicht zittern. Einen schönen Nachmittag allerseits.
Dienstag, 10. Juni 2008
Notbremse bei Zentral-Abi Mathe
Ziemlich spät kommt das Einsehen des Schulministeriums in NRW, die Abi-Klausur in Mathematik zu wiederholen. Seit Wochen ist schon unverkennbar, dass da Fehler bei der Aufgabenstellung gemacht worden sind. Doch die Verantwortlichen versuchten zu verharmlosen, verwiesen auf das Widerspruchsrecht, doch die Empörung wuchs. Nun reagierte das Ministerium. Am kommenden Dienstag gibt es für einen Teil der Abiturienten die Chance auf eine Wiederholung. Die Pressemitteilung des Ministeriums spricht von "einer unbürokaratischen Lösung im Zentralabitur", Lehrer, Gewerkschaftler und Elternvertreter von einem "Skandal" oder einem "Klops". Chaotische Verhältnisse!
Für einige Schüler im Emscher Lippe-Land sind die Abiturprüfungen doch noch nicht vorbei.
Weil die Aufgaben "Basketball" und "Oktaeder" zu schwierig waren, dürfen sie ihre Mathe-Klausuren nachschreiben. Dafür müssen sich die Schüler aber schon bis Freitag anmelden - am Dienstag in der kommenden Woche findet die Klausur statt. Schon zwei Tage später müssen die Noten stehen, damit die Schüler sich auch an Unis einschreiben oder auf Lehrstellen bewerben können. Nicht an allen Schulen im Emscher Lippe-Land gab es übrigens Probleme mit den Matheklausuren, so berichtete das heimische Lokalradio REL.
Man weiß außerdem noch nicht, was passiert, wenn die Schulen bis dahin nicht alle betroffenen Schüler erreicht haben. Es ist Urlaubszeit und manche sind schon ab in den Süden!
Dennoch viel Erfolg allen Nachschreibern!
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Das Allertörichtste, Wertloseste und Falscheste zur Erkenntnis der Fähigkeiten und des Könnens eines jungen Menschen sind: Examina.
 Johannes Friedrich Freiherr von Cottendorf Cotta, (1764-1832)Â
Montag, 9. Juni 2008
Riesen-Überraschung am späten Abend
Die Nullnummer des Vize-Weltmeisters Frankreich gegen Rumänien (0:0) bleibt weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Insgesamt ein Spiel mit wenig Klasse. Wir haben fantasielose Franzosen gesehen, die einen enormen Steigerungsbedarf haben, wenn sie die Vorrunde in der 'Hammergruppe" überleben wollen. Rumänien hat beim Spiel im Züricher Letzigrund gezeigt, dass es nicht so einfach mitzunehmen ist und dass ein Ribery für die "Equipe Tricolore" zu wenig ist, um erfolgreich zu sein. So wird es in der nächsten Woche beim Spiel Frankreich gegen Italien um ein vorgezogenes "Endspiel" kommen, aber nicht um den Pokal, sondern nur um den Einzug in die nächste Runde.
Die faustdicke Überraschung dann im zweiten Spiel des Abends. Niederlande gegen Italien (3:0) im Stade de Suisse in Bern. Die Niederländer entzauberten, blamierten und deklassierten den amtierenden Weltmeister auch in der Höhe verdient! Frust und Entsetzen bei den Italienern, Glanzparaden beim holländischen Torwart van der Zaar. Zum Schluss nur noch Freudengesänge der "Oranjes" bei einer niederschmetternden Pleite der "Squadra Azzura". Respekt Holland - das war eine beindruckende Vorstellung, auch für Bondscoach Marco van Basten! Der selbsternannte Turnierfavorit Italien kann nun in Ruhe über dieses totale Desaster nachdenken. Der Catenaccio (Riegelsystem) der Tifosi hat fertig!
Warum das erste Tor kein "Abseits" war! [Erklärung]
Regelwerk:Â Aufgehobenes Abseits
Im offiziellen Regelwerk heißt es: "Begibt sich ein verteidigender Spieler hinter die eigene Torlinie, um einen Gegner abseits zu stellen, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen und verwarnt den verteidigenden Spieler bei der nächsten Spielunterbrechung, weil er das Spielfeld ohne Erlaubnis des Schiedsrichters verlassen hat." In diesem Fall wurde auf eine Verwarnung verzichtet, weil der Verteidiger unabsichtlich das Spielfeld verlassen hatte.
Traumstart in die EM
Beginnen wir mit den Gastgebern aus Österreich: Sie haben gespielt wie die Schweiz, engagiert und überlegen, am Ende hieß der Sieger Kroatien (0:1). Da hilft dann auch kein Jammern, dumm gelaufen für die Ösis. Der Traum von der Euro-Sensation scheint bereits ausgeträumt.
Das beste Spiel bei der EM zeigte bisher die DFB-Auswahl gegen Polen (2:0) in Klagenfurt. Sie ist gut ins Turnier gestartet, zeigte Einsatz, Leidenschaft und war auch technisch der polnischen Elf überlegen. Zur Halbzeit hätte man gut und gerne mit 3:0 in Führung liegen können. Gomez vergab leider zwei Großchancen. Die Polen versuchten sich mit Distanzschüssen zu wehren, konnten aber spielerisch mit unserem Team nicht mithalten. Ausgerechnet ein gebürtiger Pole, Prinz Poldi, besiegelte mit zwei Traumtoren das Schicksal unserer Nachbarn und sein Heimatland. Damit waren auch die Diskussionen über die Personalentscheidungen des Bundestrainers ad acta gelegt. Gut, Steigerungen sind immer noch möglich, und Prinz Poldi wird sicherlich nicht von seiner Familie verstoßen werden ...smile.
Jens Lehmann beschwerte sich im Vorfeld über die ungerechtfertigt Medienschelte hinsichtlich seiner Form. Und hat er Recht. Ausgerechnet Reporter Béla Réthy, der einzige, den ich im ZDF-Team schätze, hob darauf wieder ab. Jens Lehmann zeigte zu Beginn des Spiels zwei Unsicherheiten, so der Kommentator. Wo bitte schön? Mertesacker hat Lehmann zweimal durch sein falsches Stellungsspiel daran ge- und behindert, den Ball zu fangen bzw. aufzunehmen. Das konnte man auch in mehreren Zeitlupen deutlich erkennen, und man müsste dann auch den Mut habe, das Urteil zu revidieren. Stattdessen wird es anschließend auch noch fälschlicherweise von 'Schlaumeier' Steinbrecher aufgegriffen, der sich dann bis Freitag zum Kroatienspiel verabschiedete. Liebe ZDFler, gegen Kroatien spielen wir am Donnerstag, und Wolf-Dieter Poschmann sollte wissen, dass der Ösi-Trainer Josef gerufen wird, nicht Ronald. Und Thomas Wark brachte bei der Partie Portugal gegen die Türkei gleich die Hymnen und einiges mehr durcheinander. Also, wenn wir beim nächsten Mal mit dem Zweiten besser sehen wollen, dann müsst ihr im Hause und auf der Seebühne noch tüchtig fegen und die Brillen putzen!
So nun werde ich uns mal etwas Leckeres kochen, damit wir gleich die Partien in der sogenanten "Todesgruppe" in Ruhe anschauen können. Der Klassiker Italien-Holland und Frankreich-Rumänien. Da liegt Spannung in der Luft;-)
Was gibt es Neues aus dem deutschen Lager zu berichten ... der Trainer wollte heute eine Schnitzeljagd machen. Der einzige Spieler, der das gar nicht lustig fand, war Kuranyi. Er sei Vegetarier und könne das Wort 'Schnitzel' gar nicht so gut aussprechen ...smile. In diesem Sinne ...olé, olé! 28 Grad haben wir heute hier in GE!






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