Freitag, 4. Juli 2008
Schaufelraddampferfahrt
Wir sind zwar schon seit gestern wieder zurück in GE, wollen aber aber auch noch über unsere letzte Sightseeing -Tour in Dresden berichten. Mit der sächsischen Dampfschiffahrt und ihren historischen Schaufelraddampfer haben wir uns am letzten Tag unseres Aufenthaltes eine Schlösserrundfahrt unternommen. Eingeschifft haben wir uns an den Brühlschen Terassen und dann ging's elbaufwärts mit einem dieser Schaufelraddampfer.

Mit neun historischen Raddampfern, die zwischen 79 und 129 Jahre alt sind, verfügt die Sächsische Dampfschiffahrt über die älteste und größte Raddampferflotte der Welt.

Auch eine "Raubritterburg" - das Finanzminsterium

Der Name des Schloß Albrechtsberg führt auf den preußischen Prinzen Albrecht - dem Bruder Kaiser Wilhelms I. zurück. ERbaut im spätklassizistischen Stil.

Das nächste der drei Elbschlösser am Loschwitzhang ist das Lingner Schloss. Das Schloß Lingner ist auch ein spätklassizistisches Schmuckstück, erbaut von Adolph Lohse (Schindler-Schüler) für die Familie Stockhausen. Momentan ungenutzt.

Das Schloß Eckberg wurde 1859-61 im romantischen Tudorstil vom Semper-Schüler Christian Friedrich Arnold erbaut. Heute ein Luxus-Hotel.

Hier noch einmal ein Blick auf die drei Elbschlösser, die sich gut in die Landschaft einfügen und von denen man ein wunderschönes Panorama über das Elbtal genießen kann.

Am "Blauen Wunder" war der Wendepunkt für unsere Dampferfahrt. Erbaut wurde die Stahlfachwerkkonstruktion 1891-1893 von Claus Köpcke und Hans Manfred Krüger als eine der ersten strompfeilerfreien Brücken. Ihre Gesamtlänge beträgt 260 m, die Spannweite zwischen den beiden Uferpfeilern 141,5 m. Nach einer Zeitungsente soll sich der anfänglich grüne Anstrich nach kurzer Zeit blau verfärbt haben, worauf der volkstümliche Name "Blaues Wunder" zurückzuführen sei.

Ein Blick auf den Fernsehturm

... vorbei am alten Wasserwerk Saloppe ...

... vorbei am BSZ f. Gesundheit und Sozialwesen

... passierten wir auch die umstrittenen Baumaßnahme der Waldschlösschenbrücke.

Aus der Ferne konnten wir die Skyline der Dredener Altstadt sehen.

Mit dem Blick auf die Altstadt mit der Frauenkirche endete unsere Rundfahrt und auch unsere diesjährige Reise zu unseren Freunden nach Königsbrück.
Donnerstag, 3. Juli 2008
Spreewald
Bei strahlendem Sonnenschein, es war wohl der wärmste Tag in Deutschland mit 34 Grad, starteten wir zu einer Kahnfahrt durch den Spreewald. Unser Ausgangspunkt war der Grosse Kahnfährhafen in Lübbenau.

So wie seit Generationen üblich werden alle Kähne ausschließlich per Hand gestakt. Dazu wird ein sogenanntes "Rudel" benutzt, eine ca. 4 Meter lange Stange aus Eschenholz.
Die Mädels hatten sichtlich Freude sich mal beschaulich herumschippern zu lassen.

Natürlich darf da auch eine Kostprobe der weltberühmten Spreewaldgurken nicht fehlen.

Vor uns die reizvolle Flusslandschaft der Spree.

Wie wild wachsen und blühen die Hortensien in den Anliegergärten und spiegeln sich im Wasser.

Das spreewaldtypische Arbeiten sah früher anders aus. Selten hat man das Glück, wirklich noch einen Bauern mit dem Kahn bei dem Transport von Heu, Gurken oder Vieh zu beobachten.

Hier noch einmal eine Hortensienblütenpracht in Blau.

Ab und zu begegnet man auch noch Fährfrauen in der typischen Spreewald Tracht. Die Spreewälderin trägt ihre Tracht mit Stolz. Traditionsbewusstsein und Brauchtumspflege stehen hierbei im Vordergrund.

Der Heuschoberbau zeugt noch vom dorflichen Leben früherer Tage. Auch die Post wird heute noch den Inselbewohnern auf der Spree per Kahn gebracht.

Der Spreewald bietet immer auch Orte der Stille, wo man auch ein Ruhepäuschen wie diese Paddler einlegen kann.

Unsere Tour vom Großen Spreewaldhafen, vorbei an dem besiedelten Umland des Dorfes Lehde mit seinen landwirtschaftlichen Nutzflächen zum Freilandmuseum und dem Gasthaus "Fröhlicher Hecht" und zurück dauert ca. 3 Stunden.

Schön ist es, wenn man vom Kapitän mit sachkundlichen Informationen versorgt wird, die nicht immer die Sonnenseiten des touristisch erschlossenen Spreewaldes darstellen, jedoch Einblicke geben, die solch eine Rundfahrt zum Erlebnis werden lässt.
Mittwoch, 2. Juli 2008
Stolpen
Eigentlich galt der Vormittag dem Besuch einer Baumschule. Wir wollten nachträglich zu Andi's 50. Geburtstag zwei Bäume für den Eingangsbereich am Haus aussuchen. Fündig geworden sind wir auch. Da gibt es nun den "dicken Ulli", ein Zuckerhut auf Stamm und eine Säulenkiefer, die "schlanke Brigitte".
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Für die Namensgebung sind diese Drei verantwortlich ..., aber mit Lucki kann man es ja machen. Gestern hatte ich ja schon die Burg Stolpen erwähnt, heute wurde ich dahin sozusagen "entführt". Hatte ich schon gesagt, dass Andi Ausflüge durch die Jahrhunderte liebt ...räusper. Auf dem Bild erinnert er mich an "Tootsie", ich meine natürlich an Dustin Hoffmann, jedenfalls vom Lächeln her gesehen.
Nun denn auf ging es zur Burg Stolpen, die ich am Tage zuvor schon aus der Luft 20 km östlich von Dresden ausgiebig gesehen hatte. Nun aber ging's ins Detail. Die Burganlage der Stadt Stolpen wurde erstmals im Jahre 1222 urkundlich erwähnt. Sie weist eine bewegte Chronik auf und ist mit der über 1000jährigen Geschichte Sachsens eng verbunden.

Im Innenhof schaut man auf diese beiden Burgtürme. Der runde Turm ist der sogenannte (Johannis-)Coselturm aus dem Jahre 1509, in dem die Gräfin Cosel 49 Jahre in drei Räumen in Gefangenschaft gelebt hat. Heute beherbergt er Zeitdokumente und Ausstellungstücke aus damaligen Zeiten.

Hier ein Blick auf den Innenhof und den Seigerturm auf der linken Seite, wo sich auch der tiefste Basaltbrunnen (84,39)Â der Erde befindet. Heute wird er für Burgfeste und besondere Veranstaltungen genutzt. Auf der rechten Seite befindet sich die ehemalige Burgkapelle und die Grabstätte der Gräfin Cosel, der berühmtesten Mätresse Augusts des Starken.

Ein schöner Blick eröffnet sich aus den Fenstern des Siebenspitzenturms am Ende der Burganlage. Burg Stolpen war sowohl eine mittelalterliche Burg, ein Renaissanceschloss und eine barocke Festung, was die unterschiedlichen Baustile erklärt.

Das war ungefähr die Aussicht der Gräfin auf die Festung.

Im Eingangsbereich, im Kornhaus der Burg, befinden sich Ausstellungsräume wie z. B. die Folterkammer mit bebilderten Folteranleitungen. Komisch, die hat mir irgendwie gefallen;-)). Natürlich gibt es auch dort im Kellerlabyrinth noch einen Burggeist, der auf den Namen "Basaltus" hört. Es sind wirklich nur Gerüchte, dass er mal durch mich Verstärkung bekommen soll;-)

Auf dem Marktplatz, der die ostmitteldeutsche quadratische Form aufweist, befindet sich diese schmucke Postdistanzsäule.
Auch die Stadt Stolpen selbst ist ein schmuckes, ruhiges Örtchen mit netten Lokaliäten zum Verweilen. Nach Turmbesteigungen und überwältigenden Aussichten waren auch wir etwas durstig und hungrig geworden. Man sagt zwar immer Namen seien Schall und Rauch, Burg und Stadt Stolpen jedoch werden nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Dienstag, 1. Juli 2008
Elbflorenz aus der Luft
Ein Abenteuer der ganz besonderen Art durfte ich am Sonntag noch vor dem Endspiel genießen. Irgendwie hatten wir im Garten bei sommerlichen Temperaturen ein bisschen herumgealbert, die Flugzeuge am Himmel beobachtet, und ich kann es auch nicht mehr so genau nachvollziehen, dass ich gesagt habe, dass es wohl an diesem Tag ein "geiles Flugwetter" ist. Und ehe ich so richtig begriffen hatte, war Andi schon zum Telefon geeilt, hatte mit dem in der Nähe liegenden Flughafen telefoniert und kam mit der Nachricht zurück: "Wenn's dem Herrn recht ist, dann kannst Du gegen 14 Uhr starten." Schnell noch die Kamera geschnappt und ab ging's nach Brauna.
Die Maschine stand schon bereit, und pünktlich um 14 Uhr waren wir dann im Fan-Dress in der Luft Richtung Königsbrück. Flughöhe zwischen 1650 Fuß = 502,92 Meter und 2000 Fuß = 609,6 Meter. Das schwankte bedingt durch die Thermik an diesem Tage.

... über Königsbrück (die Website für Stadt hat übrigens Andi erstellt) ging es dann weiter ...

zu einer Ehrenrunde über unser Gästehaus an der Bohraer Str. mitten im Wald

Wir überflogen Fetschau, Tauscha und Sacka mit Kurs zur Moritzburg ...

...von dort dann weiter über Coswig die Elbe entlang und meldeten uns ordnungsgemäß im Luftraum Dresden an. Radebeul und die A 13 lagen uns zu Füßen. Ziel: Die Alstadt von Dresden ...

Die Alstadt war in Sichtweite. Von rechts nach links erkennt man den "Zwinger", die Semper Oper, Schloss und Hofkirche, Kreuzkirche, die Brühlschen Terrassen und die Frauenkirche. Im Vordergrund die Augustusbrücke.

Glücklicherweise gab es vom Tower noch die Genehmigung, eine kleine Rechtsschleife über der Alststadt zu drehen ...

... hier noch mal ein schöner Überblick über die Altstadt.

Nach dem Überflug über die Neustadt mit Japanischem Palais und Goldener Reiter ging's in Richtung "Blaues Wunder" und Fernsehturm.

Schloss und Park Pillnitz am südöstlichen Stadtrand bezaubern durch leichte, elegante Heiterkeit. Das alte Rennaissanceschloss und die weitläufige Gartenanlage waren ein Geschenk August des Starken an seine Mätresse, die Gräfin Cosel. Nachdem er sie auf die Burg Stolpen verstoßen hatte, ließ August die Schlossanlage zur Sommerresidenz umplanen.

Wir sind noch ein Stückchen in die Sächsische Schweiz weitergeflogen, aber davon erzähle ich dann ein andermal. Auf dem Rückflug haben wir dann auf der rechten Hand die Burg Stolpen passiert. Weiter ging's über den Hutberg mit seiner bekannten Freilichtbühne Richtung Kamenz zu unserem Heimatflughafen.

...voraus der Heimatflughafen in Brauna. Auch hier eine kleine Platzrunde ...

... und setzten dann zur Landung an.

Andi hat unser Landemanöver im Bild festgehalten ...

... bis zum sauberen und weichen Touchdown.
Insgesamt ein wunderbares Kulturerlebnis bei 34 Grad und Sonne satt, und wie Ihr sehen konntet, mein Leben besteht wirklich nicht nur aus Fußball ...smile, obwohl in 6 Wochen geht die Bundesliga wieder los. Schalke hat Heimrecht und macht das erste Spiel in der Arena gegen Hannover....lach
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Der innere Friede hängt immer vom Menschen selbst ab: Der Mensch braucht zu seinem Glück im wahren Verstande nichts als ihn und braucht, um ihn zu besitzen, nichts als sich.
Wilhelm von Humboldt






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