Sonntag, 23. November 2008
Adventsbazar im Altenheim
Am Totensonntag, das ist schon eine lange Tradition, macht das Altenheim Haunerfeld in Buer einen Adventsbazar. An die Anfänge kann ich mich noch gut erinnern. Alles war recht überschaubar und familär. Inzwischen ist auch dort das Angebot der Aussteller größer und bunter geworden.Â
Was sich all die Jahre aber nicht verändert hat, ist die Liebe zu der Ausstellung von meiner Frau Brigitte, die mitverantwortlich für die damalige Gründung dieser Veranstaltung war. Auch diesmal präsentierte sie ein umfangreiches Angebot an weihnachtlichen Gestecken und adventlichen Dekorationen, Lavendelbeutel etc. Ich hatte den Eindruck, irgendwie ist das auch alles mehr geworden, obwohl unsere Wohnung weniger darunter gelitten hat ...smile. Frau scheint organisierter geworden zu sein, obwohl wir offensichtlich eine "Woche mehr Advent" haben.
Was auch in all den Jahren geblieben ist, ist die Begeisterung der Heimbewohner für die adventliche Ausstellung. Wie kleine Kinder warteten sie schon seit Wochen auf den heutigen Tag. Gestern haben wir schon die meisten Teile angeliefert und hingestellt, und da fand ich es lustig mit anzusehen, wie der ein oder andere schnell mal einen neugierigen Blick in den Raum werfen wollte;-)
In diesem Jahr war für uns der Bazar insofern etwas Besonderes, da meine Mutter inzwischen dort auch Heimbewohnerin ist. Für sie war der Tag eine willkommene Abwechslung. Deshalb war ich mit ihr recht früh in der Ausstellung, damit sie sich alles in Ruhe ansehen und auf sich einwirken lassen konnte. Bei weihnachtlichen Düften erinnerte sie sich an Zimtkuchen und ihre selbst gebackene Plätzchen, deren Rezepte ich der Küche schon im Vorfeld zur Verfügung stellen musste. Im übrigen geht es Mutter den Verhältnissen entsprechend recht gut. Sie ist inzwischen dort "aufgeblüht", nimmt an den Gruppenangeboten teil und macht einen gesunden Eindruck. Unsere Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. Wie sagt man doch:" ...alles wird gut!" Anschließend haben wir dann per Rollstuhl noch eine Friedhofsrundgang gemacht und auch das Grab ihres Mannes besucht, was sichtlich zu ihrem Seelenfrieden beiträgt.
Meine Frau Brigitte ist seit Jahren auch immer wieder die Anlaufstelle für die alten Leute, die sie ja auch über die Jahre her persönlich kennt und betreut. Wie liebevoll sie mit den einzelnen Ausstellungsstücken wie Teddies, Weihnachtsmännern, Engeln oder Puppen umgehen, das ist schon erstaunlich. Ich glaube manche sind auch richtig verzückt und scheinen von früheren, vielleicht besseren Zeiten zu träumen.
Träumen
Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge Silber sind,
da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Diamantenstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut.
Rainer Maria Rilke
Euch noch eine ruhigen Sonntagabend. Bei uns in GE ist es zwar auch kalt (um die null Grad), aber bisher sind wir von heftigen Schneefällen und dem stürmischen Wetter verschont geblieben.
Ewigkeits- oder Totensonntag
Heute, am letzten Sonntag im Kirchenjahr und eine Woche vor dem ersten Advent, gedenken die evangelischen Christen der Toten.
Viele Namen hat es im Laufe der Zeit für diesen Gedenktag gegeben: Totensonntag, Ewigkeitssonntag, Sonntag vom jüngsten Gericht, Christkönigsfest, Letzter Sonntag des Kirchenjahres. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bestimmte durch Kabinettsorder vom 24. April und Verordnung vom 25. November 1816 für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten den Sonntag vor dem 1. Advent zum "allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen". Dieser Feiertag wurde schnell von anderen evangelischen Landeskirchen übernommen, der Totensonntag ist also in gewisser Weise das evangelische Gegenstück zur Feier von Allerseelen.
Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag steht im Zeichen der Erinnerung an die Angehörigen und Freunde, die im vergangenen Kirchenjahr verstorben sind. An diesem Feiertag ist es Brauch, die Friedhöfe zu besuchen und die Gräber zu schmücken.
Zum Zeichen des Abschieds sieht man an frischen Gräbern Kränze mit Schleifen und einem letzten Gruß, andere stellen Kerzen auf oder hinterlassen einen Blumenstrauss.
Somit wird der Totensonntag nicht nur ein Tag des Erinnerns, sondern auch des Nachdenkens über Leben und Tod. Gerade kürzlich Verstorbene machen uns immer wieder bewusst, dass das Sterben auch zum Leben gehört und damit auch ein wesentlicher Bestandteil unsere täglichen Lebens ist. Auch daran soll uns der Totensonntag erinnern. Wir lernen auch den Puls des eigenen Herzens fühlen und eigene Ruhe zu finden.Â
Samstag, 22. November 2008
Für das Protokoll
Zufällig sah ich gestern TV-Ausschnitte von dem "Kreuzverhör" der Führungsriege der amerikanischen Autohersteller bei ihrer Vorstellung beim US-Kongress. Sie alle waren mit ihren firmeneigenen Privatjets angereist und voller Hoffnung.
Kongressabgeordneter: "Wer von Ihnen ist nicht mit einem Privatjet angereist, sondern hat einen Linienflug genommen?"
Betretenes Schweigen ...
"Nur zum Protokoll: Keiner!"
"Wer von Ihnen würde sein Flugzeug verkaufen und nach den Verhandlungen mit einem Linienflug zurückfliegen?"
Betretens Schweigen ...
"Nur zum Protokoll: Keiner!"
Dann die Frage an einen Manager: "Würden Sie für einen Dollar arbeiten?"
Es folgen Ausführungen wie gut das gesamte Team aufgestellt ist etc., etc.
Der Manager wird unterbrochen: "Sir, Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet!" ....
Da war die heutige Nachricht nur die logische Konsequenz: Kongress verwehrt Hilfe für US-Autobauer! Die Zukunft von Ford, Chrysler und GM ist weiter in der Schwebe. Der US-Kongress verweigert ihnen bisher die Zusage von 25 Milliarden Dollar, da sie kein Zukunftskonzept vorgelegt hätten.
... das nur zum Protokoll!
Horrende Kosten
Das mag man gar nicht glauben. Ausgerechnet die somalischen Piraten beschweren sich über horrende Kosten für ihre Entführungsaktionen.
Immens hoch seien sie gewesen verbunden mit der Entführung des saudiarabischen Supertankers. Die Verschleppung der "Sirius Star" habe 500.000$ verschlungen für Gehälter und Hinweise.
Aus diesem Grund sei das geforderte Lösegeld "keineswegs überzogen", monierten sie. Medien berichteten von einer Summe von 25 Millionen Dollar.
Das Modell eines "westliche Unternehmertums mit entsprechenden Managergehältern" und das Wort "Luxus" scheinen auch in Mogadischu nicht ganz unbekannt zu sein....smile. Ob die Piraten das allseits beliebte Spiel "Schiffe versenken" auch kennen, ist nicht überliefert.
Freitag, 21. November 2008
Kuscheliges Wochenende
Auch wenn das Wetter am Wochenende ganz anders aussehen wird ...
Mögest du Ruhe finden, wenn der Tag sich neigt und deine Gedanken noch einmal die Orte aufsuchen, an denen du heute Gutes erfahren hast. Auf dass die Erinnerung dich wärmt und gute Träume deinen Schlaf begleiten.
Altirischer Segenswunsch
Kommt gut ins winterliche Wochenende. Den Autofahrern eine gute Fahrt, allen anderen ein kuscheliges, wohl temperiertes Heim. Vielleicht hilft auch eine Wärmeflasche, aber Finger weg vom "Olli Glühwein". Ein Schluck und Du hast "einen im Kahn". Macht's gut!
Donnerstag, 20. November 2008
Gutes Wetter?
Als Kind habe ich schon gelernt: Wenn man sein Essen aufisst, dann gibt es am nächsten Tag gutes Wetter. Ich habe mich auch in den letzten Tagen immer bemüht, dem gerecht zu werden. Nur mit dem Wetter, da hat das eigentlich nie so richtig geklappt.
Nun lese ich, dass die Herkunft der Redewendung auf einem Missverständnis beruht! Denn in Ostfriesland gilt: Wenn der Teller leer gegessen wird, gibt es "goods wedder". Dies bedeutet aber nicht etwa "gutes Wetter", sondern "Gutes wieder" oder einfacher ausgedrückt: Man kann sich also am nächsten Tag auf tolle Leckereien freuen, wenn man sein Mahl komplett verspeist hat.
...und das stimmt auch meistens;-)
Dann noch einen schönen Abend allerseits. Lasst's Euch schmecken!
Mittwoch, 19. November 2008
Weiter geht's
Weiter geht's - war das Motto des diesjährigen Infotages am gestrigen Dienstag an unserem Berufskolleg.
In 4 Gebäudeteilen wurden den interessierten Besuchern mit insgesamt 46 Stationen Angebote aus unseren Bildungsgängen gemacht. Ein wesentlicher Schwerpunkt lag wieder in der Beratung der künftigen Schulabgänger, die sich heute nicht nur ein Bild über ihre berufliche Zukunft machen konnten, sondern sich auch hautnah bei Experten und Schülern informieren konnten, welche Wege ihnen das Bildungsangebot unseres Berufskollegs aufzeigen kann.
Neben dem Beratungsangebot demonstrierten die Schüler/innen auch, was sie in den einzelnen Bildungsgängen machen, sozusagen "Schule in Aktion".
Die Erzieher/innen zeigten "Spiele zum Kennlernen", und die Freizeitsportleiter/innen bewiesen, dass auch Sport mit Behinderungen Freude und Spaß machen kann.
"Zusammenfalten - mit Papier" und "Gestalten mit dem Zufall" waren die Angebote des Berufsorientierungsjahres und der Fachschule für Heilerziehungspflege.
Mit "wilde Wickelwesten", Brezeln, herzhaften Snacks, Gebäck und kleinen Geschenken aus der Küche wussten die Schüler/innen der Berufsgrundschuljahre Bekleidung Modeberufe/Nahrungsgewerbe/Gesundheit, die Hauswirtschaftshelfer/innen und die Berufsfachschule für Kinderpfeger/innen zu begeistern.
Im E-Gebäude demonstrierten die Berufsschüler ihr Können. Klassen des Nahrungsmittelhandwerks boten "Appetitliche Snacks aus der Bäckeriei und Konditorei" an Die Fachkräfte für Lebensmitteltechnik zeigten "Feinkost- und Wurstherstellung" und analysierten auch Lebensmittel im Laborraum.
Die Berufe im Gastgewerbe schnitzten nicht nur Kunstwerke aus Obst und Gemüse, sie zeigten auch wie man fachmännisch einen festlichen Tisch deckt. Die Köche lockten mit einem Infostand mit Bio-Produkten und ließen auch "Mit allen Sinnen probieren".
Das Friseurhandwerk informierte über die "Herbstvielfalt an Farben und Formen".
Das Berufsgrundschuljahr Körperpflege hatte ein prägnantes Motto, das auch für den gesamten Infotag hätte gelten können: "Wir zeigen was wir können."
Da bleibt zum Schluss nur ein Applaus für alle Teilnehmer/innen für ihre gekonnten Demonstrationen und praktischen Ãœbungen.
Dank einer hervorragenden Logistik und Planung sowie zahlreicher Helfer waren ein reibungsloser Ablauf und eine gelungene Präsentation des Berufskollegs und der Ausbildungsangebote garantiert.
Ob wir mit solchen Tagen der "Offenen Tür" NRW beim Abschneiden bei den Pisa-Studien helfen können, lassen wir mal dahin gestellt. Das ist ein ganz anderes Thema.
Heute Abend werde ich etwas für meine Weiter-und Fortbildung für den Englischunterricht tun. Ich schaue mir das Spiel Deutschland gegen England in Berlin an und werde sicherlich denken: You'll never walk alone ...";-) (Melodie)
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Nicht die Schule ist die beste, in welcher die Kinder die meisten Kenntnisse empfangen, sondern diejenige, in welcher die Kinder auf dem Wege der Selbsttätigkeit sich ihre Bildung erarbeiten.
Karl Kehr, (1830 - 1885), deutscher Lehrer und pädagogischer Schriftsteller
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