Samstag, 5. Juni 2010
Day of Song
Bands, wie hier La Cubana, die am letzten Wochenende bei 'Buer Live' mit lateinmerikanischen songs das Publikum begeistern konnten, sind heute nicht gefragt ...
heute wird im gesamten Revier "!Sing - Day of Song" begangen. Vielfältig, überraschend und spontan wird dieser Tag im Kulturhauptstadtjahr. "Day of Song" lädt alle Bewohner der Metropole Ruhr zum Mitsingen ein. Impulse dazu geben die Chöre der Metropole und deren Gäste - über 750 Chöre mit mehr als 26.000 SängerInnen sind dabei. "Day of Song" spannt ein Singnetz über alle 53 Städte. Nach dem 12.10 Uhr Kirchturmglocken läuten erheben tausende Sänger in den Städten zeitgleich die Stimmen und verwandeln die Metropole Ruhr in die Metropole Chor. Die Sing-Verführungen sind so verlockend und vielseitig wie die Metropole selbst. Von einem Mitternachts- zu einem Sonnenaufgangskonzert steigert sich die Singfreude in hunderten Konzerten zum Zuhören und Mitsingen - ob Hafenfest oder singender Wochenmarkt, Schiffsparade oder Zechen-Konzert. Am Abend lassen dann die Sängerinnen und Sänger in der Schalker Veltins-Arena die Schallwellen hochschlagen. Gesungen wird u.a. Glück Auf ...

Freitag, 4. Juni 2010
Liebessitze
Flirt-Foren im Internet sind sicherlich beliebt, aber was ist die virtuelle Welt des Webs gegen eine reale Begegnung. Auf der Suche nach Zweisamkeit besuchte man früher Tanzcafés. Erkennungszeichen rote Rose im Knopfloch. Oder man flirtete an der roten Ampel mit der Dame im nebenstehenden PKW. Aber das versprach wenig Erfolg. Einen Ausweg aus diesem Dilemma der Einsamkeit haben nun die Dänen präsentiert. In 103 öffentlichen Bussen in Kopenhagen haben sie rote Liebessitze eingebaut. Manche Busfahrer hätten bemerkt, dass sich Mädchen lächelnd auf diesen Plätzen niederließen und wohl auf eine interessante Bekanntschaft während der Fahrt hofften. Die Liebessitze böten den Fahrgästen aber die Möglichkeit, "zu kommunizieren, ein bisschen mehr zu lächeln und vielleicht ein Herz zu gewinnen". Außerdem gehe es darum, dass noch mehr Autofahrer auf eine einsame Fahrt verzichteten und stattdessen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzten, so ein Sprecher der Verkehrsbetriebe. Eine süße Idee mit hohem Flirt-, aber auch mit großem Unterhaltungsfaktor wie ich finde. Vor allem für die Menschen in der zweiten Reihe.
Kommt gut ins sonnige Wochenende!
Donnerstag, 3. Juni 2010
Fronleichnam und Mist
Heute feiern die katholischen Christen das Fronleichnamsfest. Im Mittelpunkt steht das eucharistische Brot, das für die Katholiken ein Symbol für die Gegenwart Christi ist. Die Hostie wird in einer Monstranz bei der festlichen, farbenfrohen Fronleichnamsprozession durch die Straßen getragen. Die Teilnehmer pilgern dann mit Brot und Wein zu verschiedenen Kreuzwegaltären, die prächtig geschmückt auf der Wegstrecke liegen.
Für Protestanten ist Fronleichnam kein Feiertag. In gemischt-konfessionellen Gebieten (z.B. der Schweiz) war es üblich, dass die protestantischen Bauern als Provokation den stinkenden Mist gerade an Fronleichnam auf die Felder ausbrachten, um die umherziehenden Katholiken zu ärgern.
Die erste Fronleichnamsprozession fand 1279 in Köln statt.
Dienstag, 1. Juni 2010
Ein Fest in Gelb
Ganz in Gelb zeigten sich vom 22. Mai bis zum 30. Mai 2010 über 300 Zechenstandorte im gesamten Ruhrgebiet bei der SchachtZeichen-Aktion. Im Gelsenkirchener Norden waren 13 knallgelbe Ballone geplant. Die Ballone, 3,70 Meter im Durchmesser und mit Helium befüllt, sollten bis zu 80 Meter hoch schweben und ehemalige Schachtstandorte markieren. Die Ballone sollten nicht nur auf die alten Schachtstandorte hinweisen, sondern auch Veränderungen und Wandel markieren, die diese alten Industriestandorte in kurzer Zeit nach ihrer Schließung erlebt haben. Das Vorhaben der Aktion SchachtZeichen war aber auch, die Geschichte und die Bedeutung der Zechen für die Stadt nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. An den Pfingsttagen hatten die Ballone dann ihren großen Auftritt, doch danach mussten sie oft wegen starker Winde, Regen und aus Sicherheitsgründen zurück in ihren Wagen. Am vergangenen Wochenende habe ich dann bei schönem Wetter auch aufgemacht ein paar SchachtZeichen zu besuchen, wurde aber immer wieder enttäuscht. Kein Ballon in der Luft, das Wetteramt Essen hatte keine Zustimmung erteilt. Kritisch muss man auch anmerken, dass die Ballone sehr dünnwandig waren, deshalb sehr empfindlich waren und schnell ihre Heliumfüllungen verloren. So eine Grundfüllung kostet ca. 700 Euro, eine Nachbefüllung 350 Euro. Eine Menge Geld für die Ballonpaten, die im Laufe der Woche immer mehr auf einen Start der Objekte in die Lüfte verzichteten.
Zunächst galt mein Besuch der Zeche Bergmannsglück in Hassel. Hier begann man 1903 mit dem Abteufen. Es begann die Zeit der Staatszechen. Die Förderung wurde dann aber bereits in den 60er Jahren eingestellt.
Schließlich wurde ich dennoch fündig. Auf dem Gelände des Bergwerks Hugo entdeckte ich einen dieser gelben Ballone, der schon etwas ramponiert aussah, aber immerhin die Idee der Aktion veranschaulichtete.
1873 begann das Abenteuer Kohle in Buer, als das Bergwerk Hugo gegründet wurde. Im Jahr 2000 wurde Hugo stillgelegt und dient heute als Museum.
Von der Halde Rungenberg hätte man einen wunderschönen Ausblick über die gelben Riesen gehabt, aber manchmal können nicht alle Wünsche erfüllt werden.
Sicherlich war am Ende die Aktion eine tolle Idee, wobei die Umsetzung jedoch durch das böige Wetter arg gelitten hat. Das Durchhaltevermögen und die Improvisationskraft aller Helfer waren gefordert. Beides machte die Kraft von SchachtZeichen aus. Ein Kunstwerk, das die Menschen bewegt hat.






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