Da traute ich meinen Augen kaum. Nach dem gestrigen Spiel Tschechien gegen Norwegen sehe ich nach dem Abpfiff einen ausgelassenen Jan Koller mit Gehilfen auf den Platz stürmen, um zusammen mit seinen Kameraden das WM-Ticket nach Deutschland zu feiern. Koller, der an einem Kreuzbandriss laboriert, war extra nach Tschechien angereist, um seinen Kollegen und der Mannschaft moralische Unterstützung zu geben. Nun hüpfte und tanzte er mit den Spielern am Mittelkreis und streckte auch seine "Krücken" im Siegestaumel in den Abendhimmel. Ich habe mich mit meinem Leidensgenossen mitgefreut, fragte mich aber, ob sein Arbeitgeber und seine Kollegen von Borussia Dortmund keine Einwände dagegen hatten oder gar Neid zeigten, dass er seine Reha unterbrochen hat und extra zu diesem Playoff-Rückspiel nach Prag gereist ist...und vor allem, dass er sich so ausgelassen freut?!
Es scheint, dass Menschen wohl offensichtlich mit zweierlei Maß messen. In der normalen Arbeitswelt soll es dann doch Leute geben, die glauben, dass man bei solchen Auftritten die Kollegen versucht, durch seine Freude doch eifersüchtig zu machen und auch den Anschein erweckt, mein sei vielleicht gar nicht so gehandicapt. [zur Erinnerung siehe hier und hier] Wie auch immer …
Mich erreichte die Tage ein Brief des Erler Kinderheims …
Lieber Herr P.,
in Zusammenhang mit dem Erler Kartoffelfest 2004 hat durch den Kräuter-Express und den Köcheclub eine wertvolle Beziehung zu den Kindern unserer Einrichtung begonnen, die beim Event in diesem Herbst fortgesetzt wurde.
Konnten Sie auch leider aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst aktiv sein, war es für uns und unsere Kinder, die auch einen Stand auf dem Hof des Kräuter-Express betreut haben, schön zu erleben, dass Sie trotz ihrer Behinderung zu einem kurzen Besuch gekommen sind, um die Kontakte mit den Kindern weiter zu pflegen.
Wir danken Ihnen ganz herzlich für die Zuwendung und Zuverlässigkeit, die gerade für unsere Kinder besonders viel bedeutet.
Ihnen wünschen wir baldige Genesung und
verbleiben mit freundlichen Grüßen
R.-K.
Heimleiterin
…und ich schaue gerne in lachende Kinderaugen ...
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